Landsberger Tagblatt

Auch Ministerin zeigt Gesicht

Monika Grütters aus Berlin beteiligt sich wie viele Besucher des Dießener Töpfermark­tes am Projekt der örtlichen Amnesty-Internatio­nal-Gruppe gegen Rassismus

- Dießen Fotos: Ilse Ruppert Berker

„Wir nehmen Rassismus persönlich“, lautete das Motto der Ortsgruppe Dießen von Amnesty Internatio­nal (AI) zum diesjährig­en Dießener Töpfermark­t. Mit ihrer Aktion regten die Mitglieder der Menschenre­chtsorgani­sation laut Pressemitt­eilung zum Mitmachen und Gesicht-Zeigen gegen Rassismus an.

Die Besucher des beliebten Marktes in Dießen konnten sich mit einem Schild, auf dem das Motto stand, fotografie­ren lassen. Die Bilder wurden vor Ort ausgedruck­t und an eine eigens für die Aktion gebaute Litfaßsäul­e geklebt, die direkt an der Bahnunterf­ührung zu den Seeanlagen stand. Über 450 Besucher machten am Eröffnungs­donnerstag des Töpfermark­tes mit und ließen sich spontan für die Aktion fotografie­ren.

„Dass so viele Menschen beherzt ein persönlich­es Zeichen gegen Rassismus setzen wollten und mitgemacht haben, hat uns begeistert“, sich Ilse Ruppert-Berker aus Dießen, die mit zwölf weiteren Unterstütz­ern der Amnesty-Gruppe die aufmerksam­keitsstark­e Aktion vorbereite­t und vor Ort umgesetzt hat. Der Platz auf der selbst gebauten Litfaßsäul­e reichte schon mittags nicht mehr aus, sodass zusätzlich­e Wäschelein­en gezogen werden mussten, um die vielen Bilder aufhängen zu können. Ein starkes Bild der Solidaritä­t entstand und zog viele Besucher an, die stehenblie­ben und die Bilder und Gesichter studierten.

Über einen hohen Gast aus Berlin freute sich die Amnesty-Gruppe besonders. Professori­n Monika Grütters (CDU), Staatsmini­sterin für Kultur und Medien bei der Bundesregi­erung, die den Töpfermark­t am Donnerstag besuchte, machte spontan mit und ließ sich ebenfalls mit dem Statement gegen Rassismus fotografie­ren. Auf diese Weise sei die Aktion der Dießener Ortsgruppe von Amnesty Internatio­nal sogar von der Bundesregi­erung geadelt worden, so das Resümee von AI Dießen. Wie Ilse Ruppert-Berker dem Landsberge­r Tagblatt erzählte, habe sich die Ministerin auch länger mit dem aus Somalia geflüchtet­en Mahamed Buuni Aadan unterhalfr­eute ten. Der 17-Jährige lebt seit einem Dreivierte­ljahr bei der Familie Ruppert-Berker.

Die örtliche AI-Gruppe ist auf Initiative von Ilse Ruppert-Berker 2010 entstanden und hat derzeit um die 25 Mitglieder.

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Die Amnesty Internatio­nal Gruppe Dießen nutzte den Dießener Töpfermark­t für eine Fotoaktion gegen Rassismus. Es nahmen so viele Bürger daran teil, dass die vorbereite­te Litfaßsäul­e bald voll war. Sogar eine Ministerin ließ sich ablichten.
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Staatsmini­sterin Monika Grütters unterhielt sich mit Mahamed Buuni Aadan, der bei der Familie Ruppert Berker in Dießen lebt.

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