So wurde eine sichtbare Erinnerung geschaffen
Zur Denkmaleinweihung für Johann Baptist Baader kamen 300 Besucher. Obwohl es sehr heiß war
Kurzzeitig vervielfacht hatte am Sonntagvormittag das kleine Lechmühlen bei Seestall seine Einwohnerzahl. Trotz der großen Hitze waren rund 300 Besucher zu dem Festgottesdienst und zur Einweihung des Denkmals vor der Kapelle gekommen. Es erinnert an den Maler Johann Baptist Baader, der vor 300 Jahren in dem Lechort geboren wurde und ihm auch zeit seines Lebens die Treue gehalten hatte. Der Festakt stellte den Höhepunkt im Johann-Baptist-BaaderJahr dar, das vom Seestaller Arbeitskreis Kultur organisiert worden war.
In dem Gottesdienst würdigte Pater Joshy Augustine aus Leeder das Engagement von Johann Baptist Baader als Maler, dessen Werke in vielen Kirchen der Umgebung zu finden seien. Dieser habe seine Talente zu Ehren Gottes eingesetzt, betonte der Pater. Zu Baaders Lebzeiten hätten die gemalten Bilder zudem eine wichtige Rolle für die Kommunikation der Menschen untereinander dargestellt. Aufgabe für jeden sei es, seine Fähigkeiten zum Ausdruck zu bringen, schließlich handele es sich um die Geschenke Gottes.
Die Enthüllung des Denkmals nahmen der Fuchstaler Bürgermeister Erwin Karg und sein Amtskollege Dr. Albert Thurner aus Vilgertshofen vor. Ihre beiden Gemeinden hatten die Kosten für die Aufstellung getragen.
Das Denkmal selbst besteht aus zwei am Ort vorgefundenen Mühlsteinen, von denen einer aufgestellt wurde, der andere soll als Sitzgelegenheit dienen. Gestaltet hatte es Professor Franz Bernhard Weißhaar. Das Fundament besteht aus großen Lechkieseln, die Günther Kraus gesammelt hatte.
Die Mühlsteine erinnern daran, dass Baader als Müllerssohn zur Welt kam.
Auf der Vorderseite des stehenden Steins bezieht sich die in Bronze gegossene Inschrift auf den bekanntesten Sohn des Ortes und nennt sei- ne Lebensdaten. In eine Öffnung auf der Rückseite brachte Weißhaar eine gegen die Verwitterung geschützte Urkunde, aktuelle Zeitungen und einige Münzen ein. Der Verschluss weist außen auf die Einweihung und die Denkmalstifter hin.
In seiner Rede sprach Karg von einem Stück interkommunaler Zusammenarbeit, denn die Kapelle und das Denkmal stehen fast unmittelbar an der Grenze zwischen den beiden Gemeinden. Ganz besonders bedankte er sich bei der Familie Durst, die ihr Grundstück zur Verfügung gestellt hatte. Zudem hatte die Familie acht von Baader gestaltete Kreuzwegtafeln aufbewahrt und übergab sie der Gemeinde. Sie wurden mittlerweile durch den Landsberger Historischen Verein restauriert und sollen im Seestaller Hoferhaus ausgestellt werden.
Thurner wies darauf hin, dass sich Baader trotz seiner Berühmtheit stets zu seinem Heimatort bekannt habe.
Dort habe er auch ein Wohnhaus und ein Atelier besessen. Sämtliche Werke, die der Maler in Lechmühlen hinterlassen habe, seien jedoch übermalt oder wie im Fall der Fresken innerhalb und außerhalb der Kapelle vom Lechhochwasser zerstört worden.
So sei es besonders wichtig gewesen, nun zumindest eine sichtbare Erinnerung zu schaffen. Zum Abschluss segnete Pater Joshy das Denkmal.
Umrahmt wurden Gottesdienst und Festakt durch die Ascher Musikkapelle unter Leitung von Xaver Wiedenmann. Anwesend waren neben zahlreichen Vertretern der Kommunalpolitik auch die Fahnenabordnungen der Vereine aus Seestall und Mundraching.
Die Freiwillige Feuerwehr aus Seestall sorgte für die Verkehrsregelung und die Parkplatzeinweisung. Getrübt wurde die Feststimmung lediglich von technischen Problemen, was Erwin Karg so kommentierte: „In Fuchstal funktioniert einfach alles, außer den Mikrofonen und den Lautsprechern.“