Im Pfarrhof ist schon viel passiert
Noch haben die Handwerker auf der Baustelle in Schwabhausen das Sagen. Doch wenn das markante Gebäude Mitte September in neuem Glanz erstrahlt, soll es ein Teil des lebendigen Dorflebens werden
Schwabhausen Noch geben sich die Handwerker auf der Baustelle im Pfarrhof in Schwabhausen die Türklinke in die Hand. Doch es ist schon viel passiert und ein Ende der Renovierungs- und Sanierungsarbeiten ist in Sicht. „Im Rahmen des Pfarrfestes am 17. September wollen wir den Pfarrhof wieder eröffnen“, sagt Pfarrer Thomas Wagner mit Blick in die nahe Zukunft.
Im großen Gartengrundstück südwestlich der Pfarrkirche HeiligKreuz präsentiert sich der über 100 Jahre alte Ziegelbau wie ein Herrschaftshaus. Allerdings ersetzt derzeit noch eine Holzrampe den einst neunstufigen Aufgang zur Eingangstüre an der Ostseite. Der Zugang soll zukünftig barrierefrei gestaltet werden. Fertig dagegen ist schon der Treppenabgang an der Nordseite des Gebäudes.
Dort ist im Keller eine Toilettenanlage für Friedhofs- und Kirchenbesucher entstanden. Die Räume wurden tiefer gelegt, um Höhe zu gewinnen, wie Kirchenpflegerin Franziska Maier informiert. Im Untergeschoss ist die neue Gasheizung ebenso schon installiert, wie weitere sanitäre Räume. Um der Feuchtigkeit im Kellerbereich Herr zu werden, musste im Zuge der Renovierungsarbeiten das Fundament rund um das Gebäude frei- und trockengelegt werden. Unter anderem hat diese zunächst nicht geplante Maßnahme zu einem Nachtragshaushalt von rund 120000 Euro geführt.
Die Arbeiten im Innenbereich sind weitestgehend nach Plan verlaufen. So wurden neben der kompletten Elektroinstallation der Flur im Erdgeschoss und die Treppe in den Keller bereits mit neuem Steinzeug ausgelegt. Die alten Holztreppen zu den oberen Etagen dagegen wurden ebenso erhalten wie die Dielenböden in verschiedenen Räumen. Auch die Mehrzahl der Sprossenfenster konnte saniert und wiederverwendet werden. Altes möglichst zu erhalten sei schon bei der Planung der Sanierungsarbeiten als Ziel ausgegeben worden.
Mit dieser Haltung sieht sich die Kirchenpflegerin auch im Einklang mit dem Denkmalschutz. Erhalten bleibt der historische Büroschrank des ehemaligen Pfarrbüros. Er wird im nordöstlich gelegenen Bespre- chungsraum Platz finden, den Pfarrer Wagner künftig für Gespräche zur Ehevorbereitung sowie für Tauf- und Trauergespräche nutzen möchte. Die südlichen Räume sollen zu einem Gemeinschafts-und Veranstaltungsraum umgestaltet werden. Daran schließt sich im westlichen Bereich ein großer Raum an, der kombiniert als Küche und Besprechungsraum ausgestattet wird. „Mit einer vernünftigen Kücheneinrichtung“, wie Pfarrer Wagner betont, „sodass hier wieder Leben einzieht.“Im ersten Stock entsteht eine Wohnung, die alleine durch die Diözese Augsburg finanziert, aber auch von dieser vermietet wird.
Auf knapp 600 000 Euro summiert sich die Gesamtmaßnahme laut Finanzplan. Rund 240 000 Euro entfallen davon auf die Wohnung. Vom Rest trage die Diözese weitere 60 Prozent der Kosten. Rund 85 000 Euro an finanziellen Mitteln und Ei- genleistung muss die Pfarrgemeinde aufbringen. „Sehr wohlwollend hat uns die politische Gemeinde unterstützt“, sagt Pfarrer Wagner. Wie berichtet, hat die Gemeinde rund 25 000 Euro an Unterstützung zugesagt. Weitere Zuschüsse erhofft man sich in Schwabhausen auch vom Landesamt für Denkmalpflege und vom Bezirk Oberbayern.
„Es ist der Wunsch der Pfarrgemeinde, den 1914 erbauten Pfarrhof instandzusetzen und für die Dorfgemeinschaft wieder nutzbar zu machen“, sagt Franziska Maier. Und Pfarrer Thomas Wagner betont, dass der Pfarrhof in der Hand der Kirche bleiben solle, da er zur Identität der Pfarrei und des Dorfes gehöre. Nun arbeiten alle Beteiligten darauf hin, dass der Pfarrhof bis zum Eröffnungstermin Mitte September in neuem Glanz erstrahlt und zum zentralen Punkt eines lebendigen Dorflebens wird.