Peinliche Fehler auf beiden Seiten
Hier sehen beide Seiten schlecht aus. Die Kraftwerksbetreiber veröffentlichen über Jahre offenbar falsche Daten und merken es nicht, und die Grünen erheben Vorwürfe, die demnach auf teils falschen Annahmen basieren. Immerhin: Ohne die Partei wären die Fehler bei RWE nicht ans Licht gekommen. Das entbindet sie aber nicht davon, die Basis ihrer Anschuldigungen gründlicher zu prüfen, bevor sie damit an die Öffentlichkeit geht.
Denn auch wenn es sich bei den vermeintlichen Leistungsüberschreitungen um peinliche Rechenfehler der Betreiber handelt: Ein zentraler Punkt der Kritik ist auch die erlaubte Maximalleistung. Und den mussten die Grünen nach dem entsprechenden Hinweis in ihrem Dossier korrigieren, weil sie von falschen Voraussetzungen ausgingen. Übrigens ohne transparent zu machen, dass sie sich vertan haben.
Fehler können passieren, aber bevor jemand an den Pranger gestellt wird, muss sicher sein, dass es zurecht geschieht. Und es kommt immer wieder vor, dass Gegner des Kraftwerks mit Argumenten hantieren, die einer Überprüfung nicht standhalten. Das schwächt die Kritiker, dabei ist die öffentliche beziehungsweise parlamentarische Kontrolle unabdingbar. Die funktioniert aber nur, wenn nicht ständig Fehler gemacht werden. Und dass sie transparent eingestanden werden müssen, sollte selbstverständlich sein – auch für RWE.