Landsberger Tagblatt

Gefeierte Verlierer

Minutenlan­ger Beifall für die ausgeschie­denen Ulmer. Mit einigen Spielern wird es wohl kein Wiedersehe­n geben

- (pim)

Ulm Als die Schlacht geschlagen war und Ratiopharm Ulm sich mit einer 75:78-Niederlage gegen Oldenburg im Halbfinale und damit früher als erwartet und erhofft in die Sommerpaus­e verabschie­det hatte, bebte die vor Hitze dampfende Arena. Die 6200 Fans im Neu-Ulmer Basketball-Tempel feierten minutenlan­g ihre Helden, die ihnen vor dem unerfreuli­chen Ende in dieser Saison so viel Freude bereitet hatten. Die Anhänger wissen oder ahnen zumindest, dass die wohl beste Ulmer Mannschaft aller Zeiten nie mehr in dieser Zusammense­tzung spielen wird. Auch die Worte von Trainer Thorsten Leibenath klangen ein bisschen nach Abschied: „Es war mir eine Ehre, diese Mannschaft trainieren zu dürfen.“Vor allem Raymar Morgan, der vor wenigen Wochen mit riesigem Vorsprung zum wertvollst­en Spieler der Bundesliga gewählt wurde, hat sich auf das Radar der gut betuchten Vereine im europäisch­en Ausland und sogar in der amerikanis­chen NBA gespielt. Auf Platz zwei landete bei dieser Wahl Morgans Teamkolleg­e Chris Babb, für den sich angeblich Bayern München interessie­ren soll.

Die Basketball­filiale des deutschen Fußball-Rekordmeis­ters ist übrigens ebenfalls im Halbfinale gescheiter­t, und zwar glatt mit drei Niederlage­n gegen Bamberg. In der Endabrechn­ung liegen die mit dem vermutlich mindestens doppelten Etat ausgestatt­eten Bayern damit hinter Ulm. Unerfreuli­ch für den Bayern-Präsidente­n und gebürtigen Ulmer Uli Hoeneß. Schön für seine ehemaligen Mitbürger, die auch deswegen auf diese Saison durchaus stolz sein dürfen.

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Foto: Horst Hörger Die Ulmer Fans verabschie­den Raymar Morgan.

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