Stadt ist kein Naherholungsgebiet
Zum Bericht „Parken – aber am richtigen Ort“vom 26. Mai: Hauptplatz und die Innenstadt sind kein Naherholungsgebiet. Wer ungestört in Ruhe verweilen will, findet in Innenstadtnähe genügend Möglichkeiten am Leitenberg, Wildpark, am Lech entlang und vieles mehr. Eine Innenstadt lebt seit jeher vom Handel und geschäftigen Treiben. Mit der geplanten Sperrung der Innenstadt ist die Stadt endlich zu Tode beruhigt.
Eine Fußgängerzone in München kann man nicht mit mit einer Sperrung der Landsberger Innenstadt vergleichen. Natürlich gibt es auch Menschen, die aus Eigennutz eine solche Entwicklung befürworten. Sie glauben, dadurch von Großkonzernen höhere Mieteinnahmen zu erzielen. Die dafür nicht geeigneten kleinen Innenstadtläden stehen dann aber leer. Dafür gibt es in anderen Städten genügend Beispiele. Diese Leute haben wahrscheinlich noch nicht ausgerechnet, was ihnen die Stadt im Falle eines derartigen Ausbaues, an Kosten aufbrummt. In Treuchtlingen hat das letzte Schuhfachgeschäft in der Innenstadt bereits geschlossen.
Für eine immer älter werdende Bevölkerung sind längere Fußwege nicht zumutbar. Für viele kleine Geschäfte sind Kurzzeitparkplätze überlebensnotwendig. Nun wird auch das letzte Amt aus der Innenstadt entfernt. Das Endziel dieser Entwicklung ist ein Einheitsangebot in ganz Europa. Jeder kann beobachten, dass dabei die Qualität auf der Strecke bleibt. Mit den kleinen Geschäften sterben auch die kleinen Hersteller. Die Verantwortlichen bekommen ihre Informationen und Argumente frei Haus geliefert. Die Nutznießer dieser Entwicklung treten selbstverständlich nicht in Erscheinung. Die Frage bleibt, ob das erreichte Ziel für die gesamte Bevölkerung von Vorteil ist. Heinrich Pflanz, Landsberg