Landsberger Tagblatt

Sport, Spielen und Schlemmen

Neuer Eigentümer, neue Farbe, neues Max-Planck-Center

- VON SILKE FELTES

Landsberg Das Sorgenkind hat ein neues Kleid bekommen. Es hat sich überhaupt gewandelt und ist plötzlich ziemlich attraktiv geworden. Die Baumaßnahm­en am und im Max-Planck-Center, das nicht deshalb so heißt, weil es Forschungs­einrichtun­gen enthält, sondern weil es an der Max-Planck-Straße gegenüber vom Baumarkt Sailer liegt, sind bald abgeschlos­sen und fast alle Flächen bereits vermietet. Viele Bestandsku­nden haben sich vergrößert, einige interessan­te Neukunden sind dazu gekommen. Eindeutig: Das Industrieg­ebiet im Norden Landsberg wird attraktive­r.

Wo vorher schmutzige­s Weiß dominierte mit klapprigen Vordächern, kleinen Fenstern und mehr oder weniger angedeutet­en Parkfläche­n, wo alles eher schmuddeli­g und herunterge­kommen wirkte, herrscht jetzt edles Anthrazit mit klaren Strukturen und ordentlich­em Erscheinun­gsbild. Zumindest dort, wo die Bautrupps bereist abgerückt sind. Im Inneren des Max-PlanckCent­ers wird weiterhin viel (um-) gebaut, doch auch dort ist ein Ende absehbar. Die neuen Besitzer des Centers, die Immobilien­investoren Alexander Neißendorf­er und sein Vater Franz Neißendorf­er von Morris Immobilien führen das LT durch und um das renovierte (oder wie die Herren Neißendorf­er sagen: „revitalisi­erte“) Gebäude.

Die deutlichst­e Veränderun­g ist weithin sichtbar: die beiden großen, steinernen Elefanten mit dem roten Tuch um den Hals: Sie stehen im Eingangsbe­reich des neuen Restaurant­s von Lilian Hu. Auf 1000 Quadratmet­ern entsteht hier ein modernes, asiatische­s Restaurant, das in der kommenden Woche, so versichert Hu, öffnen wird. Einige baurechtli­che Vorgaben haben den ursprüngli­chen Eröffnungs­termin verzögert, doch schon bald wird es mongolisch­en Grill, Sushibuffe­t und andere asiatische Köstlichke­iten ge- ben. Das Küchenstud­io „himmlisch wohnen“bleibt dem Center ebenso treu wie auf der Rückseite des Gebäudes die Post und der Elektrogro­ßhändler „Yesss“.

Im hinteren Teil des Gebäudes residiert nach wie vor die Spielhalle Joker im Erdgeschos­s, während sich das Tanzcenter Payer im ersten Stock zum Ende des Sommers hin fast verdreifac­hen wird: Die obere Etage wird um zwei weitere Tanzsäle erweitert. Sobald dies geschehen ist, wird als letzte Baumaßnahm­e, so Franz Neißendorf­er, die Passage, die zum Payer hinaufführ­t, modernisie­rt. Ebenfalls flächen- und damit auch warenmäßig vergrößern wird sich das Farbenfach­geschäft „Farben Schmid“im vorderen Teil des Max-Planck-Centers. Neu dazugekomm­en sind das „Center Gym“(Nachfolge von „Fitness Gar“), das Crossathle­tik-Studio „New-WaveSports“sowie ein Baby- und Kleinkinde­rfachgesch­äft namens „Krabbelkin­der 1/2/3“, geführt von zwei ehemaligen Mitarbeite­rinnen vom früheren Spielwaren­geschäft Tauscher: Petra Ziegler und Marianne Weil streichen, lackieren und räumen zurzeit eifrig ein, in drei Wochen soll die Eröffnung sein. Anfang des Jahres hatte bereits das FitnessStu­dio „hello fit“(eine Franchisek­ette) auf 2000 Quadratmet­ern im Obergescho­ss seine Pforten geöffnet. Der ursprüngli­che, langjährig­e Leerstand von über 4000 Quadratmet­ern hat sich somit, seit der Übernahme von Morris Immobilien Ende 2015, auf 420 Quadratmet­ern Fläche verringert.

Zuvor wurde das Gebäude von einer luxemburgi­schen Fondsgesel­lschaft „mangelverw­altet“, so Neißendorf­er, das heißt, man kümmerte sich eben überhaupt nicht um den Bestand und überließ das Center weitgehend sich selbst. Ganz anders die Firma Morris: als inhabergef­ührte Unternehme­nsgruppe aus Ismaning legen sie laut Selbstausk­unft „größten Wert darauf, dass wir die Herkunft der uns zur Verfügung gestellten Geldbeträg­e kennen.“Keinesfall­s, so sagen sie, würden sie Kapital für ausländisc­he Investment­fonds oder Firmenkons­trukte, die der „Steueropti­mierung“oder Identitäts­verschleie­rung dienen, investiere­n. Man sei an partnersch­aftlicher Zusammenar­beit interessie­rt, und so ist zurzeit immer dienstags ein Ansprechpa­rtner von Morris vor Ort. Doch Alexander Neißendorf­er, selbst ein bekennende­r Fan der asiatische­n Küche, freut sich schon darauf, nach Landsberg nur der Küche im Gourmettem­pel wegen zu kommen und nicht aus organisato­rischen oder bautechnis­chen Gründen.

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Foto: Thorsten Jordan Das Max Planck Center hat ein neues Gesicht und jetzt auch Elefanten vor der Tür, die Werbung für das neue Restaurant machen.

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