Beide sind zum Siegen verdammt
Weil will noch auf Platz zwei und der FC Kaufering den Klassenerhalt
Weil/Kaufering Wenn heute Nachmittag im Spiel der Woche in der Kreisklasse 4 der FC Weil (45) und der FC Kaufering (28) aufeinandertreffen, sind die Vorzeichen klar: Beide Mannschaften müssen gewinnen, um ihre Chancen zu wahren. Der FC Weil würde bei einem Sieg auf den Aufstiegs-Relegationsplatz klettern, vorausgesetzt, der SV Igling gewinnt nicht gegen den SV Fuchstal. Und der FC Kaufering bewahrt mit einem Dreier seine Minimalchance, doch noch einen Abstiegs-Relegationsplatz zu erreichen. Bei einem Unentschieden bleibt Weil auf dem dritten Rang und Kaufering steigt ab, da der direkte Vergleich mit Wildsteig/Rottenbuch verloren ging. Anpfiff ist um 15 Uhr.
„Nach dem 1:1 in Kinsau vor vier Wochen war die Messe eigentlich schon gelesen, aber durch unseren Sieg in Igling haben wir es doch noch einmal spannend gemacht und sitzen Igling jetzt im Nacken“, meint Weils Trainer Lüko Holthuis. „Schade, dass Fuchstal letzte Woche nicht gewonnen hat, denn dann wäre das Spiel Igling - Fuchstal heute auch ein richtiger Knaller. Wir hoffen aber dennoch auf Schützenhilfe der Füchse“, blickt Holthuis auf die gleichzeitig stattfindende Partie.
Der Rechenschieber ergibt nämlich, dass bei einem Weiler Sieg und gleichzeitigem Remis in Igling beide punktgleich sind, der direkte Vergleich dann aber für Weil spricht. Lüko Holthuis, der noch mindestens ein Jahr als Coach in Weil dranhängt, blickt auf drei sehr erfolgreiche Jahre zurück, die ihm viel Spaß gemacht haben.
Den heutigen Gegner aus Kaufering sieht er auch wesentlich besser als dessen Tabellenstand. „Ich glaube, dass die nach den vielen erfolgreichen Jahren, als es immer nur nach oben ging, den Abstiegssog nicht ernst genug genommen haben, und jetzt stehen sie mit dem Rücken zur Wand“, meint Holthuis, der zum Kauferinger Trainer Tommy Muha einen „guten Draht“hat. „Aber darauf kann ich heute leider keine Rücksicht nehmen, wir haben alle Mann an Bord und wollen, ja, wir müssen gewinnen“, so Holthuis am Ende, einen Tipp zum Spiel gibt er wie immer nicht ab.
„Diese Saison ist für uns einfach nur megabescheuert gelaufen und irgendwann rufen wir unser Potenzial mal wieder ab und jeder wird fragen: Warum haben wir denn das nicht schon früher gemacht?“, trauert Kauferings Trainer Tommy Muha der vergangenen Spielzeit etwas nach. Denn nach den Siegen gegen Schongau und den TSV Landsberg II war man quasi schon gesichert, doch dann folgten zwei bittere Niederlagen gegen die direkten Konkurrenten aus Eching und Kinsau.
Dadurch steht Kaufering am letzten Spieltag auf einem Abstiegsplatz. „Wir haben noch einen kleinen Strohhalm und haben uns mit dem Abstieg noch nicht abgefunden. Die große Schützenhilfe wird es aber nicht geben, denn das ist doch völlig normal“, so Muha, dem klar sei, dass kein Team mehr 100 Prozent gebe, wenn es um nichts mehr gehe. Deshalb will er und seine Mannschaft sich, wenn es denn sein muss, mit einem Sieg aus der Liga verabschieden. Tommy Muha, der auch im Fall des Abstiegs weitermachen möchte, hofft natürlich, dass der Kader zusammenbleibt, denn an ein paar Spielern sind andere Vereine dran. „Wir wollen, egal wie es ausgeht, ,back to the roots’ und wieder richtig Spaß am Fußball haben und uns weiterentwickeln“, so Muha.
Auch er bestätigt das gute Verhältnis zu Weils Coach Lüko Holthuis, lobt dessen hervorragende Arbeit in Weil und weiß, dass man bei aller Brisanz der Begegnung immer wie Sportsmännern miteinander umgeht.