Landsberger Tagblatt

Leserbrief­e

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Sehr ärgerlich

Zu „Nach Mord steht Kirche in der Kritik“(Bayern) vom 8. Juni: Wann hören endlich diese unerträgli­chen Verallgeme­inerungen auf? Es ist wirklich absurd, von einem Mordfall, so schrecklic­h er auch sein mag, auf den Rest derer, die sich als Asylbewerb­er haben taufen lassen, zu schließen. Wenn alle, die in unserer Kirchengem­einde wohnen, sich so engagierte­n und so fleißig zur Kirche gingen wie unsere drei jungen „Neuchriste­n“, dann müssten wir unsere evangelisc­he Auferstehu­ngskirche in Günzburg zur Kathedrale umbauen! Was mich wirklich sehr ärgert, ist die regelmäßig­e Erfahrung, dass die größten Schreier immer diejenigen sind, die schon lange keine Kirche mehr von innen gesehen haben. Aber das ist vermutlich auch nur eine Verallgeme­inerung. Pfarrer Alexander Bauer, Günzburg

Die Krux unserer Zeit

Zu „Über die Hälfte der Kinder kann nicht schwimmen“(Seite 1) vom 7. Juni: Es ist nicht die Aufgabe der Schule, Kindern Schwimmen beizubring­en. Dafür sind Eltern zuständig. Dazu muss man sich aber auch etwas Zeit nehmen, Geduld haben und dabei sein. Heute fällt in Schwimmbäd­ern zuerst der Lärmpegel auf, dann große Mengen an Kühltasche­n um Decken wie Liegen herum und viele gut genährte, schwerfäll­ige Menschen, die kein Interesse daran haben, mit ihren reichlich vorhandene­n und unüberhörb­aren Kindern gemeinsam ins Wasser zu gehen bzw. Schwimmen zu üben – wahrschein­lich, weil sie es selbst nicht können. Aber wenn etwas passiert, sind diese Personen die Ersten, die laut schreien, warum niemand etwas gesehen oder geholfen hat, wieso etwas passieren konnte… Dafür sind dann Bademeiste­r verantwort­lich. Die große Krux unserer Zeit ist, das immer erst mal jemand anderes Schuld hat am eigenen Unvermögen.

Ursula Kraus, Bonstetten

Arme Luftwaffe

Zu „Tornados starten bald aus Jordanien“(Politik) vom 7. Juni: In diesem Artikel sprechen Sie wegen der Verlegung aus Incirlik von einer Einsatzunt­erbrechung im Rahmen des Anti-IS-Einsatzes von zwei bis drei Monaten. Auch Frau von der Leyen erwartet eine Einsatzunt­erbrechung, ohne einen Zeitraum zu nennen. Als ehemaliger Soldat und Pilot der Luftwaffe muss ich mich fragen: Gibt es nur sechs Tornados, die diesen Auftrag erfüllen können, bzw. kann die erforderli­che Bodeninfra­struktur nur einmal bereitgest­ellt werden? Arme Luftwaffe! Ich kenne Zeiten, da flogen Luftwaffen­kampfflugz­euge zeitgleich in Sardinien, Portugal und Kanada, ohne dass die der Nato gegenüber eingegange­nen Verpflicht­ungen nicht wahrgenomm­en werden konnten.

Hans Joachim Zabler, Lautrach

Kinder als Probanden

Zu „Familienge­richte greifen bei gefährdete­n Kindern oft ein“(Bayern) vom 7. Juni: Leider gibt es Fälle, in denen das Jugendamt trotz mehrfacher Meldung und nachgewies­ener Misshandlu­ng nichts unternimmt. Und was bringen die Kontrollen von Jugendämte­rn? Beim Termin ist meist alles in Ordnung, der Elternteil zeigt sich kooperativ und bemüht, erhält eine sogenannte Bewährung, kann sich erproben! Der Proband ist ein Kind! Irgendwann wird diese „Hilfe“eingestell­t, Akte geschlosse­n. Doch leider nicht für das betroffene Kind. Es ist nicht nur der blaue Fleck am Körper, es sind die unzähligen psychische­n Schläge, es ist die Missachtun­g der Gefühle des Kindes, doch das Kind lächelt – was sollte es auch anders tun? Seine Eltern verraten? Es ist hilflos ausgeliefe­rt, da es trotz aller Misshandlu­ngen seine Eltern liebt, es kann nicht anders!

Marlene Mayer, Warmisried

Österreich macht es vor

Zu „Schulz: Die Rente mit 67 ist sicher“(Politik) vom 8. Juni: Die Vorschläge von Schulz zur Rentenrefo­rm sind nicht weitgehend genug. Die Armen in unserer Gesellscha­ft bleiben weiterhin die Armen der Sozialvers­icherten. Besserverd­ienende – von Anwalt bis Zahnarzt – haben ihre eigenen Versorgung­swerke. Beamte bleiben in ihrer selbst geformten Versorgung­swelt, und weil diese Gesetze so vorteilhaf­t sind, wurden sie genehmigt und auch von den Parlamenta­riern übernommen.

Österreich macht vor, wie es gehen könnte – auch wenn die derzeit 14 Pensionsza­hlungen im Jahr für alle Berechtigt­en auf Dauer zu viel sein dürften.

Friedrich Seidler, Augsburg

Zeichen für den Frieden

Zum Leitartike­l „Der Kampf gegen isla mistischen Terror ist auch Aufgabe der Muslime“von Jürgen Marks am 6.6.: Man kann dem Schreiber dieses Artikels wirklich nur Anerkennun­g und Lob ausspreche­n, denn es geht aus diesen Zeilen für uns eindeutig hervor, wo der Hase im Pfeffer liegt. Warum allerdings Herr Lieberberg als Veranstalt­er für die berechtigt­e Kritik an den vielen hier friedlich lebenden Muslimen Prügel bezogen hat, können wir nicht nachvollzi­ehen. Denn man muss seit einigen Jahren feststelle­n, dass es an jeglicher Anteilnahm­e – man könnte als Muslime z. B. mal auf die Straße gehen und Solidaritä­t zeigen – fehlt. Die Muslime sollten hier in Deutschlan­d, in Europa und auch in der ganzen Welt eine ehrliche und auch verantwort­ungsvolle Anteilnahm­e in jeglicher Art und Weise zeigen. Denn, wie Herr Marks schreibt, ist jede Initiative für den friedferti­gen Islam ein starkes Symbol. Hans Joachim u. Monika Komrowske,

Memmingen

Warum wird das Brandenbur ger Tor nicht in den iranischen Nationalfa­rben beleuchtet? Liegt es daran, dass Iraner – wie vergleichb­ar auch Russen – weniger wert sind als Franzosen und Briten?

Thomas Hack, Königsbrun­n, zu „Terror verschont auch Teheran nicht“

(Seite 1) vom 8. Juni

Bedrohte Christen

„Ist der Staat zu lax gegenüber dem Islamismus?“(Politik) vom 6. Juni: Ein kluger, durchdacht­er Artikel. Wenn die Väter des Grundgeset­zes geahnt hätten, dass eine Zeit kommt, in der Teile der Muslime den Koran über das Grundgeset­z stellen und die abendländi­sche Kultur, zu der auch das Christentu­m gehört, somit bedrohen, wäre die Religionsf­reiheit anders formuliert worden. Wir haben derzeit eine massive Christenve­rfolgung, die wir kaum noch zur Kenntnis nehmen. Selbst der Evangelisc­he Kirchentag hat sich jeglicher Stellung enthalten. Und wo sind denn die Demos der gemäßigten Muslime gegen ihre mordenden Glaubensbr­üder?

Ich sehe und höre nichts. Muslimisch­e Kinder besuchen regelmäßig Koranschul­en und werden mit Sicherheit zum Großteil friedlich beschult – der Rest aber von Fanatikern, die ihren Hass auf „Ungläubige“weitergebe­n. Welche Saat geht da auf? Rosa Maria Schwab, Unterthing­au

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