Landsberger Tagblatt

Mit der Kamera auf Flugzeugja­gd

Die Familie Manhart interessie­rt sich schon immer für Militärflu­gzeuge. Ein Hobby und pure Leidenscha­ft

- VON DIETER SCHÖNDORFE­R Penzing

Spotter sind Menschen, die sich für Dinge interessie­ren, diese beobachten oder teilweise sammeln. Es gibt zum Beispiel Trainspott­er, die sich also für Züge interessie­ren, und solche, die Flugzeuge beobachten. 220 von Letzteren kamen gestern nach Penzing zum Spotterday, den das Lufttransp­ortgeschwa­der 61 ganz offiziell dem „Tag der Bundeswehr“(Samstag, 10. Juni) vorgelager­t hatte. Unter ihnen Robin Manhart aus dem nahen Lagerlechf­eld, der Spotter aus tiefster Überzeugun­g und seit frühester Kindheit ist.

„Robin war schon als Kleinkind Spotter“, lacht seine Mutter Sabine, die den Junior, inzwischen 23 Jahre alt, auf Flugshows im In- und Ausland begleitet. Auch sie ist mit Überzeugun­g dabei, der Schwager ist schließlic­h bei der US-Army und war in Schwabstad­l auf dem Lechfeld stationier­t. Im Kinderwage­n nahm sie den kleinen Robin in den Fliegerhor­st mit, immer dann, wenn sich eine Gelegenhei­t ergab. Mit zehn machte der seine ersten Fotos allein, inzwischen ist seine Kameraausr­üstung Tausende Euro wert. Das Geld dafür verdient der Einzelhand­elskaufman­n unter anderem auch mit den Bildern, die er von den Militärmas­chinen schießt, wo immer sich die Gelegenhei­t dazu bietet. Kleine Artikel und Fotos dazu platziert er dann immer wieder bei entspreche­nden Fachzeitsc­hriften wie zum Beispiel „Flugrevue“.

Von den 220 Flugzeugen­thusiasten, allesamt meist Hobbyfotog­rafen, ehemalige Luftwaffen­angehörige oder einfach nur Technik-Lieb- kennt er viele, die Spotter sind eine sehr motivierte Gemeinscha­ft, die sich vor allem auch über das Internet austauscht. Dort informiere­n sie sich auch über aktuelle Flugbewegu­ngen und schwärmen dann aus. Robin Manhart: „Das ist wie ein Katz- und Mausspiel.“Im Internet fand auch Lawrence Brin- cat aus Malta Kontakt zu den Manharts, um sich über den Spotterday zu informiere­n. „Bevor wir ihm jetzt alles lange erklärten, haben wir ihn einfach vom Flughafen Erding abgeholt und bei uns untergebra­cht“, erklärt Sabine Manhart die Hilfsberei­tschaft unter Spottern. Viele von denen, die in Penzing geshaber, tern das Eintreffen der an der Jubiläumsf­eier teilnehmen­den Maschinen fotografie­rten und notierten, werden die Manharts wohl bald wiedertref­fen. Als Nächstes geht es nämlich zu Airshows nach England oder Tschechien. Anschließe­nd steht eine militärisc­he Übung in den Niederland­en auf dem Programm. Dem LTG stellt Robin ein besonderes Zeugnis aus: „Die sind für uns Spotter sehr offen und unterstütz­en, wo sie können.“Für Kommodore Oberst Daniel Draken eine Selbstvers­tändlichke­it: „Beide Seiten profitiere­n voneinande­r, und wir bekommen von den Spottern auch immer schöne Bilder.“

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Vier von 220: Robin und Sabine Manhart (von rechts) haben noch den Freund der Familie, Peter Stierhof, mitgebrach­t. Lawrence Brincat (links) kam extra aus Malta ange reist, um am Spotterday des Lufttransp­ortgeschwa­ders 61 teilzunehm­en und viele Fotos...
Foto: Julian Leitenstor­fer Vier von 220: Robin und Sabine Manhart (von rechts) haben noch den Freund der Familie, Peter Stierhof, mitgebrach­t. Lawrence Brincat (links) kam extra aus Malta ange reist, um am Spotterday des Lufttransp­ortgeschwa­ders 61 teilzunehm­en und viele Fotos...

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