Segler bauen historische Halle aus
Der Augsburger Segler-Club will den Nachwuchs in zwei neuen Räumen in Utting schulen
Der Augsburger Segler-Club (ASC) nimmt Geld für seine Seglerjugend in die Hand. In einer eigens einberufenen Mitgliederversammlung wurde laut Pressemitteilung beschlossen, in der Halle 1 zwei Schulungsräume zu bauen. „Das Budget liegt bei 250000 Euro“, erläutert Max-Christoph Trimolt, Präsident des Segelclubs. Der Club kann auf eine über hundertjährige Geschichte zurückblicken.
Der ASC in Utting erhielt für seine besonders engagierte und erfolgreiche Jugendarbeit im Jahr 2015 den Jugendförderpreis des Bayerischen Seglerverbandes. Dieses Engagement für an die 100 Kinder und Jugendliche im Verein will er nun fortsetzen. 52 von ihnen segeln aktiv und nehmen an Regatten teil. „Zwei Drittel kommen aus dem Umland“, erzählt der Präsident des insgesamt 580 Mitglieder zählenden Vereins.
Wofür braucht es Schulungsräume? Wettkampfregeln und Segeltaktik werden hier gepaukt ebenso wie Wind- und Wetterkunde, wie Trimolt erläutert. Manöverkritiken finden statt, Videoaufzeichnungen sind Standard. Derzeit kommen die Unterrichtsgruppen laut Trimolt in unterschiedlichen Räumen unter, mal im Keller des Bojenhauses, in einem Aufenthaltsraum oder in der Gastronomie.
Zuerst war der Bau eines Pavillons für den Unterricht der Jugend angedacht gewesen, doch dann entschied man sich dafür, die 111 Jahre alte Halle, die zur Eduard-ThönyStraße hin das Bild des Vereinsgeländes prägt, im ersten Stock entsprechend
Die Folge wird am Sonntag, 11. Juni, ab 16.15 Uhr auf dem Sender Kika aus gestrahlt. Die Sendereihe heißt „Schau in meine Welt“. auszubauen. „Das Dach muss sowieso gemacht werden“, sagt Trimolt.
„An ihrem äußeren Erscheinungsbild soll nichts verändert werden’“, betont der Präsident. Erhalten bleibe vor allem die von der Straße sichtbare historische Fassade. Innen sollen moderne Schulungsräume entstehen, die auch in der Übergangszeit bei kaltem Wetter nutzbar sind und von denen sich ein umwerfender Blick auf die Hafenanlage und den Ammersee eröffnet, ähnlich wie ihn die Webcam des ASC zeigt. Erhalten bleibt in der Halle auch noch die Segeltrocknung im westlichen Teil des Gebäudes, wie Trimolt erzählt. Wie genau die Raumaufteilung gestaltet werden wird, kann er noch nicht sagen, denn auch der Balkon muss separat begehbar sein: Er wird – wie auch an einem Flaschenzug erkennbar ist – dafür genutzt, bei Booten den Mast aufzustellen.
Das ganze Jahr aktiv
Unter der Leitung des Jugendwarts Holger Mannel ist die ASC-Jugendabteilung das ganze Jahr aktiv, wie in dem Pressebericht aufgelistet wird: Von April bis Oktober finden regelmäßig in verschiedenen Gruppen Wassertrainings auf dem Ammersee statt. Im Sommer gab es Trainingswochen auf der Ostsee und in den Herbst- und Osterferien auf dem windreichen Nordende des Gardasees.
Die Jugendwoche des ASC in den Sommerferien ist ohnehin eine jahrzehntealte Institution. Als besonderes Schmankerl steht den Jugendlichen der amtierende Weltmeister in der Musto-Skiff-Klasse, Andi Lachenschmid, als einer der Trainer zur Verfügung. Auch die Winterpause wurde für Fitness- und Schwimmtraining genutzt.
Eine der Jugendlichen, die sportlich segeln und sich schon auf die neuen Räume freut, ist die zwölfjährige Helena Krauthauf. Heute ist sie nur zum Baden gekommen, „wir haben am Donnerstag trainiert“. Das Mädchen aus Schondorf wird diese Woche noch gemeinsam mit einer zweiten Crew aus der ASC-Jugend an einer Regatta am Genfer See teilnehmen. Starkwindtraining am Gardasee hatte sie schon, wie sie erzählt.
Bis die Jugendräume fertig sind, wird es noch ein bisschen dauern: Nach der Planung und behördlichen Genehmigung soll der Ausbau zum Beginn der Segelsaison 2018 fertiggestellt sein „und kann dann zur weiteren Motivation für den Nachwuchs beitragen“, sagt Trimolt.