Der Constantin Krimi
Um die bayerische Film- und Sportvermarktungsfirma tobt ein Machtkampf zwischen einem Schweizer und einem Zögling von Leo Kirch. Wie CSU-Politiker Sauter in das Drehbuch geriet
Bernd Eichinger war ein toller Typ. Der 1949 in Neuburg an der Donau geborene Filmproduzent gilt bis heute als Mischung eines Intellektuellen und kraftstrotzenden Geschäftsmanns. Frauenherzen flogen ihm zu. Seine Männerfreundschaften waren legendär. So war „der Bernd“eben, wie er in München hieß. 2011 starb der einstige Vorsitzende der Constantin Film AG an den Folgen eines Herzinfarkts in Los Angeles. Schweizer Zeitungen berichteten damals, dass ein Geschäftsmann aus dem Alpenstaat neben Eichingers Frau und Tochter mit am Tisch saß, als der Bayer zusammenbrach. Es handelte sich um einen Manager namens Bernhard Burgener, „ein Leisetreter mit Machtinstinkt“, wie die
schrieb. Der Mann aus Basel, Jahrgang 1957, war einst Vertrauter Eichingers und versucht schon lange die Macht über die in Ismaning bei München sitzende Constantin Medien AG zu erlangen.
Burgener liefert sich ein filmreifes Duell mit dem Constantin-Aufsichtsratschef Dieter Hahn. Der 55-Jährige ist ein Zögling des verstorbenen deutschen Film- und Fernseh-Patriarchen Leo Kirch. Und so sieht der Constantin-Krimi,
Zeitung Aargauer
Ein Schweizer mit Sinn für Fußball
● Die steht seit fast 40 Jahren für populäre deut sche Filme. Die Firma hat nach eige ner Darstellung 39 der 100 erfolg reichsten deutschen Filme der ver gangenen 15 Jahre in die Kinos gebracht, davon vier Filme aus den Top 5 der Bestenliste: „Der Schuh des Manitu“(11,7 Millionen Kinobe sucher), „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“(9,0), „Fack ju Göhte“(7,3) und „Fack ju Göhte 2“(7,7 ). Zu den Constantin Film Höhepunk ten zählen vor allem die Produk tionen des 2011 verstorbenen Produ zenten und Drehbuchautors Bernd Eichinger, darunter „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“, die oscarnominierte Produktion „Der Un tergang“und der Oscar Gewinner „Nirgendwo in Afrika“. ● Die Dachgesellschaft
ist ein internationales Medienhaus mit Sitz in Ismaning bei München. Neben Filmgeschäft und Eventmarketing ist der Konzern auch stark im Sportgeschäft tätig. Was das Fernsehen betrifft, fallen in diese Sparte der freie TV Sender SPORT1 und der Bezahl TV Sender SPORT1+. Über eine zur Gruppe gehörende Firma konnten auch die Vermarktungsrechte für die Uefa Champions League bis zum Jahr 2024 gesichert werden. (sts)
Frauenquote in Dax Aufsichtsräten steigt
Die Frauenquote in den Aufsichtsräten der 30 börsennotierten deutschen Top-Konzerne steigt langsam. Nach den Neubesetzungen auf den Hauptversammlungen der Unternehmen ist der Anteil von 27 auf 29,1 Prozent geklettert, wie die Personalberatung Russell Reynolds berechnet hat. Allerdings gibt es große Unterschiede: 21 der 30 Dax-Konzerne erfüllen die 30-Prozent-Vorgabe, 9 dagegen nicht. Den niedrigsten Frauenanteil hat demnach mit 17 Prozent der Konzern HeidelbergCement.
Lidl und Aldi planen mehr Filialen in den USA
Kurz vor der Eröffnung der ersten Lidl-Filialen in den USA hat Aldi seine Expansionspläne noch einmal kräftig aufgestockt. Der deutsche Discount-Erfinder Aldi will in den nächsten fünf Jahren insgesamt 5 Milliarden US-Dollar (4,7 Milliarden Euro) in die Hand nehmen und die Zahl seiner US-Filialen von derzeit 1600 bis Ende 2022 auf rund 2500 erhöhen. Damit würde der Discounter nach eigenen Angaben zur drittgrößten Lebensmittelkette in den USA.