Birkenallee: Ebnet Bürgerbegehren den Weg?
In Pähl werden jetzt Unterschriften für einen Bürgerentscheid gesammelt. Rund 220 werden benötigt. Die Initiatoren wollen eine Trasse von Fischen nach Dießen entlang der Staatsstraße verwirklichen
„Sind Sie dafür, dass zwischen Dießen und Fischen entlang der Staatsstraße 2056 ein Geh- und Radweg gebaut wird?“Zu dieser Fragestellung werden derzeit in Pähl Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt. Prof. Dr. Barbara Kreis-Engelhardt aus Aidenried, Anke Graf aus Fischen und Paulus Weckerle aus Pähl sind als Initiatoren der Unterschriftensammlung aufgeführt, Dieter Wirsich übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit.
Seit Jahrzehnten wird über eine Radwegeverbindung entlang der Staatsstraße von Fischen nach Dießen gestritten. Im Jahr 2000 wurde mit konkreten Planungen begonnen. Vor allem der Naturschutz sprach gegen das Projekt: 2008 begrub der Freistaat seine Pläne dort einen Radweg zu bauen endgültig, das Planfeststellungsverfahren wurde eingestellt. Daran änderte auch die jüngste Machbarkeitsstudie nichts, wie das LT auf Nachfrage im November 2016 von der Regierung von Oberbayern erfuhr.
Pähls Bürgermeister Werner Grünbauer interpretierte das Er- gebnis der Studie jedoch anders, er kämpft weiter für einen derartigen Radweg. Ebenso viele Bürger, es gibt weiterhin regelmäßige Rad demonstrationen, wie auch am Freitag abend: Über 120 Radler nahmen daran teil. Dass ein Bürgerbegehren initiiert werden soll, war schon in der Bürger versammlung inPähl angesprochen worden. Dort hatte die Weilheimer Landrätin Andrea Jochner-Weiß geäußert, dass Umweltministerin Ulrike Scharf signalisiert habe, an einem Bürgervotum in dieser Sache interessiert zu sein.
„Wir wollen den Bürgern klar machen, dass dieRai st ing er Schleife, die von den Natur schützer nimmer wieder als Alternativlösung genannt wird, keine wirkliche Ausweichmöglichkeit ist “, sagt Lorenz Baum annvond er Lebensraum planungPähl laut Pressemitteilung der Bürgerbeg ehrens initiatoren .„ Die fast doppelt so lange Route, die ebenfalls durch das Natur schutzgebiet führt, iste inland wirtschaftlicher Versorgungsweg, auf dem Radfahrer immer wieder riskanten Begegnungen mit überbreiten Maschinen ausgesetzt sind.“
Darüber hinaus ist es nach An- der Initiative „Radwege am südlichen Ammersee“längst an der Zeit, den Radverkehr nicht länger nur als Freizeitvergnügen anzusehen, sondern als Alternative zur Mobilität mit Auto oder Motorrad. „Immer mehr Menschen nutzen das Fahrrad auch, um zur Arbeit, zum Einkaufen oder in die Schule zu kommen“, so der Sprecher der Initiative Professor Ernst Röckl. „Das ist aktiver und nachhaltiger Umweltschutz, für den aber schnelle und insbesondere sichere Radwege unerlässlich sind.“
Die Initiative führt als Argument in ihrer Pressemitteilung auch die Anstrengungen der Bayerische Staatsregierung auf, die ein durchgängiges und sicheres Radverkehrsnetz schaffen wolle, für das jährlich 40 Millionen Euro zur Verfügung stünden. Damit solle bis zum Jahr 2025 der Radverkehr verdoppelt werden, um die Umwelt nachhaltig von Abgasen aus Autos und Motorrädern zu entlasten.
Um den Bürgerentscheid endgültig auf den Weg bringen zu können, müsse jetzt erst mal ein Bürgerbesicht gehren erfolgreich abgeschlossen werden. Dazu müssen sich im Rahmen einer Unterschriftensammlung mindestens zehn Prozent der Einwohner in Pähl für einen Bürgerentscheid aussprechen. Wie Dietrich Wirsich gegenüber dem Landsberger
Tagblatt sagte, werden seiner Information nach 220 Unterschriften benötigt. Die Listen lägen in Supermärkten aus, die Unterschriftensammler gingen aber auch von Haus zu Haus, um die Leute davon zu überzeugen, auch zum Bürgerentscheid zu gehen. Die Befürworter des Birkenallee-Radwegs wollen die Aktion, die bereits am Wochenende begonnen hat, bis Ende Juni abschließen.
Wenn die Unterschriften beisammen sind, muss der Pähler Gemeinderat wie es in einem Bürgerentscheidsverfahren vorgeschrieben ist, darüber befinden, ob die Fragestellung korrekt ist. Erst dann werden alle Pähler Bürger zu den Urnen gerufen werden, um ihre Stimme abzugeben. Auch in Dießen werde über ein Bürgerbegehren diskutiert, erläuterte Röckl dem LT, es gebe aber bisher keine Unterschriftensammlung zu dem Thema.