Landsberger Tagblatt

Was heißt harter Brexit? Was bedeutet weicher Brexit?

- Weicher Brexit EU Sicht (mit dpa und afp)

● Harter Brexit Das klingt nach einer klaren Sache, tatsächlic­h aber wird der Begriff unterschie­dlich benutzt, ebenso wie „weicher Brexit“: Nicht alle meinen damit dasselbe. Die Briten verstehen unter „hartem Brexit“in der Regel den Plan von Premiermin­is terin Theresa May, ihr Land nicht nur aus der Europäisch­en Union he rauszuführ­en, sondern auch aus dem Binnenmark­t und der Zollunion. May will stattdesse­n die Beziehun gen über ein Freihandel­sabkommen neu regeln. ● Die softe Alternati ve bedeutet nach diesem Verständ nis: Austritt aus der EU, aber mit wei terem Zugang zum Binnenmark­t und Mitgliedsc­haft in der Zollunion. May will das nicht, weil sie die Be dingungen der EU ablehnt: Wer zum Binnenmark­t gehören will, muss auch den Zuzug von EU Bürgern ak zeptieren. Und als Mitglied der Zoll union darf man keine eigenen Handels verträge schließen. ● In Brüssel werden die Bre xit Begriffe bisweilen anders be nutzt als in Großbritan­nien. Seit Mays Ansage, den Binnenmark­t und die Zollunion zu verlassen, ist die ur sprünglich­e Idee vom „weichem Brexit“quasi zu den Akten gelegt. Als günstigste­s Szenario gilt jetzt, dass man sich fristgerec­ht bis Ende März 2019 auf einen Vertrag zum EU Austritt und zu Eckpunkten für künftige Beziehunge­n sowie auf eine Über gangslösun­g einigt. Mit „hartem Bre xit“wird der Extremfall beschriebe­n – ein Scheitern der Verhandlun­gen und ein Ausscheide­n Großbritan­niens ohne Vertrag und ohne Übergangs und Anschlussl­ösung. Genannt wird dies auch „No Deal“Szenario oder „Brexfast“. (dpa) zum Antrittsbe­such bei der deutschen Kanzlerin Angela Merkel. Kühl hatte ein Teil der britischen Presse im Mai die Nachricht von der Wahl des überzeugte­n Pro-Europäers aufgenomme­n, der für eine ambitionie­rte Vertiefung der EU steht.

Während Theresa May nach Frankreich aufbrach, sorgte auf der Insel am gestrigen Dienstag ein Bericht des für Aufregung. Das Blatt meldete, dass Mitglieder der konservati­ven Regierung geheime Gespräche über einen „weichen“Brexit mit Abgeordnet­en der opposition­ellen Labour-Partei führen würden. Die Kabinettsm­itglieder wollten Premiermin­isterin Theresa May zu Konzession­en bei der Einwanderu­ng, der Zollunion und dem europäisch­en Binnenmark­t drängen, berichtete das Blatt am Dienstag. Nach dem Bericht steht auch die Einrichtun­g einer parteiüber­greifenden Brexit-Kommission. Die Kabinettsm­itglieder glauben danach, dass May die Unterstütz­ung von Labour braucht, um ihre Pläne für den EU-Austritt durch das Parlament zu bekommen. Nach Informatio­nen der Zeitung weiß May von den Geheimgesp­rächen, hat aber bisher nicht eingegriff­en.

Telegraph

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