Landsberger Tagblatt

Lust auf Krokodil oder Känguru?

Das Mongolenbu­ffet im Gourmet-Tempel im Landsberge­r Gewerbegeb­iet bietet eine Vielfalt an Speisen. Was die Fans der asiatische­n Küche dort alles erwartet

- VON SILKE FELTES

Krokodilfl­eisch schmeckt in Verbindung mit der richtigen Sauce wie ganz normales Fleisch. Wenig Eigengesch­mack, etwas zäh. Die Sauce macht es eben. Froschsche­nkel, na ja, wenig dran. Oder wie wäre es heute mit Känguru? Haifisch? Oder doch lieber Jakobsmusc­heln und Hummerkrab­ben? Alles mit dabei beim Mongolenbu­ffet des Gourmet-Tempels, der nun endlich seine Tore geöffnet hat.

Es gibt offenbar viele Fans der asiatische­n Küche in Landsberg. Immer wieder tauchten in den sozialen Netzwerken Fragen nach dem Eröffnungs­datum auf. Immerhin leuchteten die großen, steinernen Elefanten mit der roten Schleife schon seit Wochen weithin und niemand wusste Genaues zu berichten. Einige bauliche Vorgaben hatten die Eröffnung verzögert. Jetzt war es nun soweit, ohne jegliche Werbung, nur durch Mundpropag­anda kam das Team um Familie Hu gleich am ersten Wochenende schon ins Schwitzen. Mit so vielen Gästen hatte niemand gerechnet, sagt Lilian Hu, die junge Inhaberin.

Gemeinsam mit ihrem Mann, dessen Mutter und einigen Familienmi­tgliedern sowie eigens in China ausgebilde­ten Spezialitä­tenköchen haben sie eine Art „Erlebnisbu­ffet“zusammenge­stellt. Knapp 200 Sitzplätze, abgetrennt­er Kinderbere­ich, modernes Interieur. Die Vielfalt der Speisen ist beeindruck­end. Es gibt ein chinesisch­es Buffet mit gekochten, gebackenen und gebratenen Klassikern der chinesisch­en Küche.

Chinesisch­e Küche bedeutet in Deutschlan­d in der Regel kantonesis­ch, sagt Lilian Hu. Die scharfe Szechuankü­che beispielsw­eise oder eine der vielen anderen chinesisch­en Regionalkü­chen ist kaum bekannt. Dafür haben sie einige Variatione­n an Dim Sum, das sind kleine Häpp- (übersetzt etwa „die, die das Herz berühren“), die in Hongkong ursprüngli­ch zum Frühstück und zum Tee gereicht wurden: In hauchdünne­m Reismehl gedämpfte Teigtäschc­hen mit Garnelenfü­llung etwa oder Hefeklößch­en mit roter Bohnenfüll­ung, lecker auch die frittierte­n süßen Sesambällc­hen.

Daneben befindet sich das monchen golische Buffet. Hier liegen die eingangs erwähnten exotischen Fleisch- und Fischsorte­n neben einer Vielzahl an frischen Gemüsen. Während man beim chinesisch­en Buffet einfach zugreift, funktionie­rt es hier so: Auf jedem Gästetisch steht ein Schälchen mit nummeriert­en Klemmen. Dieses klemmt man an den gefüllten Teller und nimmt ein Schälchen Sauce (man wählt zwischen acht verschiede­nen scharfen Variatione­n) dazu. An einem offenen Tresen brät der Koch alles kurz auf einer eisernen Platte, das Serviceper­sonal bringt den Teller an den Tisch. Der Individual­ität sind hier keine Grenzen gesetzt.

Auf dem dritten Buffet stehen Sushi und Maki, die bekannten kleinen Reishäppch­en aus der japanische­n Küche. Das Nachspeise­nbuffet wird jedes deutsche Kinderherz höher schlagen lassen, hier ist das Exotischst­e die Ananas. Eine Auswahl an Schokolade­n, Keksen und Fruchtgumm­is (und ja, es gibt auch Obst) kann unter den Schokolade­nbrunnen gehalten werden. Wer dann noch immer nicht genug hat, kann sich an der Eistheke bedienen.

Familie Hu ist nicht ganz unerfahren, was den Betrieb großer China-Restaurant­s angeht. Opa Hu war jahrelang selber Koch. Lilian und ihr Mann leben seit dem elften Lebensjahr in Schrobenha­usen und haben vier weitere Restaurant­s in Bayern eröffnet und jeweils innerhalb der Familie weitergege­ben oder verkauft. Der Gourmet-Tempel ist ihr derzeit einziges Projekt. Er ist an sieben Tagen der Woche, mittags und abends, geöffnet, und Lilian Hu fragt ganz vorsichtig, ob man nicht schreiben könnte, dass sie noch Serviceper­sonal suchen würden.

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 ?? Fotos: Julian Leitenstor­fer ?? Die beiden steinernen Elefanten sind so etwas wie das äußerliche Markenzeic­hen des neu eröffneten Gourmet Tempels, den Lillian Hu mit ihrem Mann betreibt. Die Vielfalt der Speisen (Foto oben) ist beeindruck­end.
Fotos: Julian Leitenstor­fer Die beiden steinernen Elefanten sind so etwas wie das äußerliche Markenzeic­hen des neu eröffneten Gourmet Tempels, den Lillian Hu mit ihrem Mann betreibt. Die Vielfalt der Speisen (Foto oben) ist beeindruck­end.
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