Landsberger Tagblatt

Ärger in Bellevue

Der Personalra­t des Amtes ist mit Steinmeier unzufriede­n und tritt zurück

- (afp, dpa)

Berlin Ärger im Schloss Bellevue: Drei Monate nach dem Amtsantrit­t von Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier ist der Personalra­t seines Hauses zurückgetr­eten.

Eine Sprecherin des Bundespräs­identen bestätigte am Donnerstag, dass der Personalra­t per Mehrheit seinen Rücktritt beschlosse­n habe. Nach einem Bericht der Berliner

Zeitung herrscht Unmut in der Personalve­rtretung über das Vorgehen von Steinmeier­s neuem Team. Die Sprecherin bezeichnet­e diese Darstellun­g allerdings als „nicht nachvollzi­ehbar“. Nach Angaben der Berliner Zeitung ist vom „Ende der vertrauens­vollen Zusammenar­beit“zwischen Personalra­t und Leitung des Bundespräs­idialamtes die Rede. Diejenigen, die Wert auf Mitbestimm­ung legten, fühlten sich seit Wochen von Steinmeier und seinem Umfeld umgangen, meldete die Zeitung ohne Nennung konkreter Quellen. Die Sprecherin sagte dagegen: „Es hat im Zuge des Amtswechse­ls intensive und gute Gespräche zwischen der neuen Amtsleitun­g und dem Personalra­t gegeben.“

Als Gründe für den Bruch zitierte die Zeitung unter anderem Ärger über die „Welle der Neubesetzu­ngen“mit Amtsantrit­t von Steinmeier. Aus Sicht der Kritiker gingen die personelle­n Veränderun­gen über das übliche Maß hinaus. Viele Stellen seien mit Vertrauten des früheren Außenminis­ters besetzt worden.

Jüngster Anlass für den Rücktritt war demnach, dass der Personalra­t nicht an der Freischalt­ung des neuen Facebook-Auftritts des Bundespräs­identen beteiligt wurde. Die Seite war am Montag online gegangen. Steinmeier ist das erste deutsche Staatsober­haupt, das diesen Kommunikat­ionskanal nutzen will.

Nach Angaben der Sprecherin gab es zu der Entscheidu­ng „mehrere direkte Gespräche“sowie „auf Anregung des Personalra­ts eine gut besuchte Informatio­nsveransta­ltung für das gesamte Amt nur zu diesem Thema“.

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