Zu viel Schnickschnack auf dem Smartphone?
Auf modernen Handys sind oft eine Menge Apps vorinstalliert. Doch viele sind nutzlos. Wie man den Müll loswird – oder auch nicht
Mails schreiben, Freunde kontaktieren, einkaufen oder spielen: Zum Alleskönner wird ein Smartphone erst durch seine Apps. Häufig können Nutzer aber nicht frei wählen, welche Anwendungen auf ihrem Telefon installiert sind. Denn viele Smartphones sind beim Kauf bereits mit Apps vollgestopft. Manche davon sind schlicht von zweifelhaftem Nutzen, andere können gefährlich sein. Einfach löschen lassen sie sich aber nicht.
Vorinstallierte Apps etwa für den Kalender, dienen dazu, den Nutzer im eigenen Ökosystem zu behalten, vor allem bei Apple, aber auch bei anderen Herstellern. Je mehr er sich an bestimmte Anwendungen gewöhnt, desto eher kauft er später ein neues Smartphone mit den gleichen Apps, so das Kalkül. Und eine Menge Nutzerdaten lassen sich so auch abschöpfen.
Groß ist die Bandbreite der Apps – angefangen bei Anwendungen vom Hersteller selbst, mit denen sich das Smartphone zum Beispiel mit einer Smartwatch aus dem gleichen Stall synchronisieren lässt. „Darunter sind auch sinnvolle Apps“, sagt Alexander Kuch vom Telekommunikationsportal „Teltarif.de“. „Aber es gibt eben auch Sachen, die wirklich nur Werbung sind.“Und manche Apps sind sogar komplett nutzlos: Der Messenger ChatOn etwa ist auf vielen Smartphones noch installiert, erzählt Kuch – obwohl der dazugehörige Dienst längst eingestellt wurde. Andere Apps funktionieren zwar wie versprochen. Sie zu nutzen ist aber trotzdem nicht die beste Idee – weil sie sich zu viele Zugriffsrechte genehmigen und zu viele Daten sammeln oder weil es schlicht bessere Alternativen gibt. Eine Liste solcher Alternativ-Apps für Android gibt es beim Portal Die Experten empfehlen zum Beispiel AnySoftKeyboard als Tastatur, LeafPic zum Organisieren von Bildern oder AndrOpen Office. Wer solche Alternativen nutzt, kann die vorinstallierten Apps in der Regel trotzdem nicht einfach löschen. „Bei Samsung ist es auf neueren Geräten möglich, zumindest die reinen Werbe-Apps zu deinstallieren“, sagt Kuch. „Das ist aber die Ausnahme.“
Und das ist nicht nur nervig, etwa weil die Apps Speicherplatz fressen und das Startmenü zumüllen – es ist auch ein Sicherheitsproblem. Schließlich ist eine App, die garantiert auf vielen Smartphones installiert ist, ein besonders lohnenswertes Ziel für Hacker, warnt „Teltarif.de“. Tobias Hanraths, dpa