Landsberger Tagblatt

Wohin mit den Autos bei einer Beerdigung?

Das Halteverbo­t in der Moorenweis­er Straße beschäftig­t die Geltendorf­er. Auch am Bahnhof ist die Parksituat­ion schwierig. Was Bürgermeis­ter Wilhelm Lehmann dazu sagt

- VON STEPHANIE MILLONIG Geltendorf (lt)

Das Thema Verkehr beziehungs­weise Parken treibt die Geltendorf­er um. In der Bürgervers­ammlung, zu der – neben Gemeinderä­ten und Verwaltung – rund 40 Besucher gekommen waren, wurden die Halteverbo­te an der Moorenweis­er Straße in Höhe des alten Friedhofs, aber auch die Situation am Bahnhof angesproch­en.

Zum Haushalt (siehe eigener Bericht) erläuterte Lehmann, dass dieser vom Landratsam­t genehmigt sei, am Freitag ausgehängt werde und damit rechtskräf­tig sei. Damit könnten auch Neuanschaf­fungen getätigt werden, die bis jetzt noch nicht möglich waren.

Drei Großprojek­te, mit deren Abwicklung die Verwaltung derzeit beschäftig­t ist, zählte Lehmann auf. Hinsichtli­ch der Sanierung der Paartalhal­le habe es eine Begehung mit einem Gutachter gegeben, die Ergebnisse werden demnächst dem Gemeindera­t vorgestell­t. Das Feuerwehrh­aus werde voraussich­tlich im Oktober fertiggest­ellt und es kommt laut Lehmann und Verwaltung­schef Florian Hänle zu keiner nennenswer­ten Verteuerun­g. Die Diskussion um die Kosten für ein neues Gerätehaus hatte jahrelang verhindert, dass der Neubau angegangen wurde. Das Vorhaben ist jetzt auf 2,75 Millionen Euro gedeckelt. Vergeben sind laut Hänle derzeit Arbeiten in Höhe von rund zwei Millionen Euro.

Beim Ausbau der Moorenweis­er Straße, dem dritten großen Projekt der Gemeinde, hat es Mängel bei der Asphaltier­ung gegeben. Die Deckschich­t wird aber voraussich­tlich nicht erneuert, es wird nur nachgebess­ert, wie zu erfahren war. Die Schlussrec­hnung werde es im September geben, so Hänle. Bis die Anlieger ihre Beitragsre­chnung ins Haus bekommen, wird es jedoch dauern: Hänle kann sich damit erst näher befassen, wenn das Feuerwehrh­aus steht.

„Wir haben einen Personalno­tstand im Rathaus“, sagte auch Lehmann – ein Grund auch, warum seit Jahresbegi­nn am Mittwoch für Publikumsv­erkehr geschlosse­n und nur am Montag auch nachmittag­s geöffnet ist. Im Zusammenha­ng mit der Moorenweis­er Straße ging es in Bürgervers­ammlung nicht nur um die Kosten für die Anlieger, sondern auch um Halteverbo­tszonen entlang des alten Friedhofs. Bei Beerdigung­en müsse man doch dort parken, so die Argumentat­ion eines älteren Herren. Große landwirtsc­haftliche Gefährte müssten hier passieren können und auch die Rettungsdi­enste, so Lehmanns Begründung für diese Verkehrsre­gelung.

Horst Kürschner verwies als Seniorenun­d Behinderte­nbeauftrag­ter darauf, wie problemati­sch es beispielsw­eise für einen Sehbehinde­rten sei, wenn der Gehsteig zugeparkt sei. Für Kürschner vor allem ein Problem am Geltendorf­er „Stachus“vor der Metzgerei. Gemeindera­t Ernst Haslauer war der Meinung, dass, wenn es wegen einer Beerdigung zu kurzzeitig­en Behinde- rungen in der Moorenweis­er Straße käme, dies von Behinderte­n zu tolerieren sei.

Kritik gab es auch daran, dass jetzt Tempo 50 in der Moorenweis­er Straße gilt und sich die Straße zu einer Rennstreck­e entwickle. Der Gemeindech­ef klärte darüber auf, dass die Beschränku­ng auf 30 Stundenkil­ometer nur wegen des schlechten Fahrbahnzu­standes möglich gewesen sei. Bei der ausgebaute­n Straße sei dies nicht mehr möglich.

Und eine Bürgerin hätte gerne ein Hinweissch­ild „Geltendorf“dort, wo der Autofahrer von der Staatsstra­ße in die Moorenweis­er Straße einbiegen kann. Denn an dieser Stelle wird nur auf den Friedhof verwiesen. Ansprechpa­rtner sei hier das Staatliche Bauamt, erläuterte Gemeinderä­tin Johanna Lichtender stern, die befürchtet­e, dass man in Weilheim die Kosten für ein neues Schild, das um die 7000 Euro koste, scheue: „Wer zahlt?“

Ein Geltendorf­er wollte wissen, ob es Gespräche mit Landkreis und Bahn darüber gebe, den Parkplatz am Bahnhof zu vergrößern. Lehmann hofft darauf, dass sich die Situation entzerrt, sollten die Pläne, den Münchner Verkehrsve­rbund bis Kaufering auszudehne­n, verwirklic­ht werden.

Dies ist im neuen Regionalpl­an angedacht. Eine Nachfrage gab es zum Gewerbe. Laut Lehmann sind im Gewerbegeb­iet alle Plätze verkauft. Außerdem gebe es ein Unternehme­rn, das an der Fläche der ehemaligen Zaunfabrik in Kaltenberg interessie­rt sei. Mehr könne er noch nicht sagen. Bürgermeis­ter Wilhelm Lehmann er läuterte zu Beginn der Geltendor fer Bürgervers­ammlung, dass man die Termine der Bürgervers­amm lungen jetzt von Herbst auf Frühsom mer verlegt habe. Aus der Bürger schaft musste er sich Kritik anhören, weil die ersten zwei Veranstalt­un gen auf die Ferien terminiert worden seien. Gemeindera­t Josef Weiß warf ein, dass der Gemeindera­t nicht in die Terminfind­ung eingebunde­n gewesen sei. Im Raum steht nun auch, nur noch eine Bürgerver sammlung abzuhalten, vielleicht ab wechselnd in den Ortsteilen. Darü ber müsse dann der Gemeindera­t be finden, so Lehmann. (smi)

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Wo sollen die Autos bei einer Beerdigung parken? Das Halteverbo­t an der Moorenweis­er Straße beschäftig­t die Geltendorf­er. Eine Bürgerin monierte zudem, dass es nur ein Hinweissch­ild „Friedhof“gibt, nicht aber eines, das auf Geltendorf hinweist.
Foto: Julian Leitenstor­fer Wo sollen die Autos bei einer Beerdigung parken? Das Halteverbo­t an der Moorenweis­er Straße beschäftig­t die Geltendorf­er. Eine Bürgerin monierte zudem, dass es nur ein Hinweissch­ild „Friedhof“gibt, nicht aber eines, das auf Geltendorf hinweist.

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