Wohin mit den Autos bei einer Beerdigung?
Das Halteverbot in der Moorenweiser Straße beschäftigt die Geltendorfer. Auch am Bahnhof ist die Parksituation schwierig. Was Bürgermeister Wilhelm Lehmann dazu sagt
Das Thema Verkehr beziehungsweise Parken treibt die Geltendorfer um. In der Bürgerversammlung, zu der – neben Gemeinderäten und Verwaltung – rund 40 Besucher gekommen waren, wurden die Halteverbote an der Moorenweiser Straße in Höhe des alten Friedhofs, aber auch die Situation am Bahnhof angesprochen.
Zum Haushalt (siehe eigener Bericht) erläuterte Lehmann, dass dieser vom Landratsamt genehmigt sei, am Freitag ausgehängt werde und damit rechtskräftig sei. Damit könnten auch Neuanschaffungen getätigt werden, die bis jetzt noch nicht möglich waren.
Drei Großprojekte, mit deren Abwicklung die Verwaltung derzeit beschäftigt ist, zählte Lehmann auf. Hinsichtlich der Sanierung der Paartalhalle habe es eine Begehung mit einem Gutachter gegeben, die Ergebnisse werden demnächst dem Gemeinderat vorgestellt. Das Feuerwehrhaus werde voraussichtlich im Oktober fertiggestellt und es kommt laut Lehmann und Verwaltungschef Florian Hänle zu keiner nennenswerten Verteuerung. Die Diskussion um die Kosten für ein neues Gerätehaus hatte jahrelang verhindert, dass der Neubau angegangen wurde. Das Vorhaben ist jetzt auf 2,75 Millionen Euro gedeckelt. Vergeben sind laut Hänle derzeit Arbeiten in Höhe von rund zwei Millionen Euro.
Beim Ausbau der Moorenweiser Straße, dem dritten großen Projekt der Gemeinde, hat es Mängel bei der Asphaltierung gegeben. Die Deckschicht wird aber voraussichtlich nicht erneuert, es wird nur nachgebessert, wie zu erfahren war. Die Schlussrechnung werde es im September geben, so Hänle. Bis die Anlieger ihre Beitragsrechnung ins Haus bekommen, wird es jedoch dauern: Hänle kann sich damit erst näher befassen, wenn das Feuerwehrhaus steht.
„Wir haben einen Personalnotstand im Rathaus“, sagte auch Lehmann – ein Grund auch, warum seit Jahresbeginn am Mittwoch für Publikumsverkehr geschlossen und nur am Montag auch nachmittags geöffnet ist. Im Zusammenhang mit der Moorenweiser Straße ging es in Bürgerversammlung nicht nur um die Kosten für die Anlieger, sondern auch um Halteverbotszonen entlang des alten Friedhofs. Bei Beerdigungen müsse man doch dort parken, so die Argumentation eines älteren Herren. Große landwirtschaftliche Gefährte müssten hier passieren können und auch die Rettungsdienste, so Lehmanns Begründung für diese Verkehrsregelung.
Horst Kürschner verwies als Seniorenund Behindertenbeauftragter darauf, wie problematisch es beispielsweise für einen Sehbehinderten sei, wenn der Gehsteig zugeparkt sei. Für Kürschner vor allem ein Problem am Geltendorfer „Stachus“vor der Metzgerei. Gemeinderat Ernst Haslauer war der Meinung, dass, wenn es wegen einer Beerdigung zu kurzzeitigen Behinde- rungen in der Moorenweiser Straße käme, dies von Behinderten zu tolerieren sei.
Kritik gab es auch daran, dass jetzt Tempo 50 in der Moorenweiser Straße gilt und sich die Straße zu einer Rennstrecke entwickle. Der Gemeindechef klärte darüber auf, dass die Beschränkung auf 30 Stundenkilometer nur wegen des schlechten Fahrbahnzustandes möglich gewesen sei. Bei der ausgebauten Straße sei dies nicht mehr möglich.
Und eine Bürgerin hätte gerne ein Hinweisschild „Geltendorf“dort, wo der Autofahrer von der Staatsstraße in die Moorenweiser Straße einbiegen kann. Denn an dieser Stelle wird nur auf den Friedhof verwiesen. Ansprechpartner sei hier das Staatliche Bauamt, erläuterte Gemeinderätin Johanna Lichtender stern, die befürchtete, dass man in Weilheim die Kosten für ein neues Schild, das um die 7000 Euro koste, scheue: „Wer zahlt?“
Ein Geltendorfer wollte wissen, ob es Gespräche mit Landkreis und Bahn darüber gebe, den Parkplatz am Bahnhof zu vergrößern. Lehmann hofft darauf, dass sich die Situation entzerrt, sollten die Pläne, den Münchner Verkehrsverbund bis Kaufering auszudehnen, verwirklicht werden.
Dies ist im neuen Regionalplan angedacht. Eine Nachfrage gab es zum Gewerbe. Laut Lehmann sind im Gewerbegebiet alle Plätze verkauft. Außerdem gebe es ein Unternehmern, das an der Fläche der ehemaligen Zaunfabrik in Kaltenberg interessiert sei. Mehr könne er noch nicht sagen. Bürgermeister Wilhelm Lehmann er läuterte zu Beginn der Geltendor fer Bürgerversammlung, dass man die Termine der Bürgerversamm lungen jetzt von Herbst auf Frühsom mer verlegt habe. Aus der Bürger schaft musste er sich Kritik anhören, weil die ersten zwei Veranstaltun gen auf die Ferien terminiert worden seien. Gemeinderat Josef Weiß warf ein, dass der Gemeinderat nicht in die Terminfindung eingebunden gewesen sei. Im Raum steht nun auch, nur noch eine Bürgerver sammlung abzuhalten, vielleicht ab wechselnd in den Ortsteilen. Darü ber müsse dann der Gemeinderat be finden, so Lehmann. (smi)