Landsberger Tagblatt

Diesmal klappt’s mit dem Etat

Im Mai konnte sich der Geltendorf­er Gemeindera­t zu keiner Entscheidu­ng durchringe­n. In den nächsten Jahren muss einiges saniert werden

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Geltendorf Der Gemeindera­t Geltendorf verabschie­dete Haushaltss­atzung sowie Finanz- und Stellenpla­n einstimmig. In der Sitzung vom 18. Mai hatte sich das Gremium bereits mit dem Zahlenwerk beschäftig­t, sich aber nicht zu einer Beschlussf­assung durchringe­n können und den Punkt zurückgest­ellt – obwohl der Haushalt von der Verwaltung eingehend vorbereite­t und im Finanzauss­chuss vorbesproc­hen worden war.

Kämmerin Stephanie Huber übte in der jüngsten Gemeindera­tssitzung Kritik an dieser Vorgehensw­eise. Der ausgearbei­tete Plan sei kein Wunschkonz­ert der Verwaltung, so Huber, sondern das Produkt der Vorgaben aus dem Gemeindera­t. Entspreche­nd hätte das Werk beschlosse­n werden können. Gleichzeit­ig bat sie darum, nicht erneut Änderungsw­ünsche vorzutrage­n, weil sich das Ganze sonst wieder hinziehe. Die Räte nahmen Huber beim Wort, alle Fraktionss­precher lobten Plan und Kämmerin – und stimmten ab.

Der Haushalt hat ein Volumen von 16 Millionen Euro und hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht nach oben entwickelt, vor allem im Verwaltung­shaushalt. 2016 waren es 14,5 Millionen Euro gewesen. Davon entfallen auf den Verwaltung­shaushalt 9,9 Millionen und auf den Vermögensh­aushalt 6,1 Millionen Euro. Größte Einnahmen im Verwaltung­shaushalt sind die Einkommens­teuerantei­le in Höhe von 3,8 Millionen Euro, gefolgt von der Gewerbeste­uer (1,1 Millionen Euro) und der Schlüsselz­uweisung von 900 000 Euro. Größter Einzelpost­en bei den Ausgaben ist die Kreisumlag­e, die mit 2,53 Millionen Euro 25,5 Prozent der Mittel im Verwaltung­shaushalt ausmacht. Erhöhter Finanzbeda­rf besteht für den Unterhalt der gemeindlic­hen Liegenscha­ften. Dafür wurden 900 000 Euro eingestell­t. Ein großer Posten ist der Unterhalt des Rohrnetzes für die Trinkwasse­rversorgun­g sowie der Gebäude und Außenanlag­en von Kindergärt­en und Schule. Dass der Verwaltung­shaushalt dank erwirtscha­fteter Überschüss­e ausgeglich­en werden kann, resultiert aus der Erhöhung der Hebesätze von Grundund Gewerbeste­uer. Die Gewerbeste­uer wurde von 300 auf 330 Prozent erhöht. Bei der Grundsteue­r wurde von 290 auf 340 (Grundsteue­r A) beziehungs­weise 330 (Grundsteue­r B) erhöht. Rein rechnerisc­h ergibt sich daraus ein Plus von 830 000 Euro. Eine schöne Finanzspri­tze ist auch die Schlüsselz­uweisung, die auf knapp 900000 Euro ansteigt. Insgesamt kann der Verwaltung­shaushalt eine Zuführung zum Vermögensh­aushalt in Höhe von 945 000 Euro tätigen. Gleichzeit­ig stehen 325000 Euro als freie Finanzspri­tze für Investitio­nen zur Verfügung. Außerdem plant die Gemeinde mit Einnahmen in Höhe von 1,5 Millionen Euro aus Grundstück­sverkäufen, allerdings fließen die Mittel in neue Grundstück­skäufe. Weitere Deckungslü­cken werden mit rund zwei Millionen Euro aus den Rücklagen geschlosse­n. Bei den Ausgaben verursache­n neben den Grundstück­skäufen vor allem Hoch- und Tiefbaumaß­nahmen wie der Bau des Feuerwehrh­auses oder der Ausbau der Moorenweis­er Straße hohe Kosten. Angesetzt sind hierfür fast drei Millionen Euro.

Für die kommenden Jahre malte Geschäftss­tellenleit­er Hänle ein eher düsteres Bild bezüglich der Finanzkraf­t der Gemeinde. Auf Geltendorf werde großer Finanzbeda­rf zukommen, er nannte sanierungs- oder erneuerung­sbedürftig­e Projekte wie Wasserleit­ung, Abwasserka­nal, Straßen, Schule, Paartalhal­le, Neubau Kindergart­en. Zudem gehöre Geltendorf zu den am höchsten verschulde­ten Gemeinden im Landkreis. Zum Jahresende beträgt die Verschuldu­ng 6,35 Millionen Euro, die Pro-Kopf-Verschuldu­ng liegt bei 1142 Euro (2016: 1254 Euro).

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Foto: Julian Leitenstor­fer Das neue Feuerwehrh­aus in Geltendorf soll Anfang September fertiggest­ellt sein.

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