Landsberger Tagblatt

Stadtwerke und FCA stehen jetzt in der Pflicht

- VON JOHANNES GRAF joga@augsburger allgemeine.de

Als der FC Augsburg vor acht Jahren in seine Arena umzog, war die Euphorie groß. Die Lechwerke (LEW) und Stadtwerke Augsburg (SWA) erkannten, welch großartige­s Vermarktun­gspotenzia­l die neue Spielstätt­e bot. Die Energiever­sorger bauten ihr Engagement aus, besetzten Verkostung und Bezahlsyst­em. Weil sie beim bargeldlos­en Bezahlen keine Experten waren, beauftragt­en die Stadtwerke den Bundesliga-Marktführe­r Payment Solutions – scheinbar, ohne vorher genau zu prüfen, mit wem sie da einen langfristi­gen Vertrag abschließe­n. Allein der Blick in die Bilanzen hätte hellhörig machen müssen. Obwohl die Einnahmen der Fans kalkulierb­ar scheinen, verbucht das Hamburger Unternehme­n seit Jahren ein Minus in Höhe von mehreren Millionen Euro. Der Verdacht liegt nahe, dass sich Teilhaber bereichert haben. Den Fan mit seinem Guthaben auf der Karte interessie­rt das wenig. Auch nicht, wer die Schuld trägt. Er will sein Geld zurück – egal von wem. Der FCA schweigt bisher. Lässt offen, ob er die Fans notfalls entschädig­t. Als Hausherr trägt der Bundesligi­st aber Verantwort­ung – ebenso wie die Stadtwerke. Der FCA und die Stadtwerke müssen für die Fans eine Lösung präsentier­en. Auf die Entscheidu­ng des Insolvenzv­erwalters zu verweisen, mag rechtlich nachvollzi­ehbar sein. Ungeachtet dessen fühlt sich der Karteninha­ber betrogen. Einerseits ist er gezwungen, im Stadion mit der Plastikkar­te zu bezahlen; anderersei­ts droht ihm jetzt der Verlust ihres Guthabens.

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