Landsberger Tagblatt

Es gibt viele Gründe zum Feiern

In Igling haben Sportler und Schloßschü­tzen ein gemeinsame­s Haus errichtet – Nicht nur die Einweihung sorgt für Freude

- VON THOMAS WUNDER

Besser hätten die Verantwort­lichen von Sportverei­n und Schloßschü­tzen den Termin eigentlich gar nicht legen können. Am Samstag und Sonntag, 24. und 25. Juni, feiern sie ganz offiziell die Einweihung des neuen Sport- und Schützenhe­imes, das 50-jährige Bestehen des Sportverei­ns und das 140-jährige Bestehen der Schloßschü­tzen. Und als ob das nicht schon genug gute Gründe für eine Feier wären, sorgten die Fußballer des SV Igling mit ihrem Aufstieg in die Kreisliga für eine faustdicke Überraschu­ng, die sicherlich auch noch am Festwochen­ende gefeiert werden wird. Es beginnt am Samstag mit einer Rockparty im Festzelt und endet am Sonntag mit der Einweihung des neuen Gebäudes und einem bunten Rahmenprog­ramm. Der Startschus­s für das gemeinsame Projekt der beiden Iglinger Vereine fiel mit der Ablehnung eines Dorfgemein­schaftshau­ses in Igling. In einem Bürgerents­cheid war dieses Projekt im Oktober 2010 abgelehnt worden. Danach entschloss­en sich die Verantwort­lichen von Sportverei­n und Schloßschü­tzen, das 1982 errichtete Sportheim südlich der Bahnlinie gemeinsam zu entkernen und umzubauen. Das Gebäude war dringend sanierungs­bedürftig und die Schützen auf der Suche nach einer neuen Heimat. Im Frühjahr 2009 hatten sie nach 132 Jahren ihre Schießstän­de im Iglinger Schloss räumen müssen und waren danach bei den befreundet­en Schützen in Großkitzig­hofen untergekom­men. An deren Schießstän­den wurde trainiert und auch um Punkte geschossen.

Ein harter Kern war jeden Samstag da

Der symbolisch­e Spatenstic­h für das neue Sport- und Schützenhe­im wurde im April 2014 vollzogen. Die Iglinger Baufirma Wetzl errichtete den Rohbau für den südlichen Anbau, danach waren die freiwillig­en Helfer Samstag für Samstag auf der Baustelle – ein harter Kern von zehn bis 15 Mitstreite­rn beinahe jedes Wochenende. Im April 2016 wurden der damalige Sportverei­nsvorsitze­nde Magnus Höfler und sein seinerzeit zwölf Jahre alter Sohn Andreas für ihren unermüdlic­hen Einsatz vom BLSV-Bezirk Oberbayern mit dem Ehrenamtsp­reis ausgezeich­net. Doch wie Magnus Höfler und Schützen-Vorsitzend­er Wolfgang Glier immer wieder betonten, jede helfende Hand war wichtig. Am Ende kamen über 18000 ehrenamtli­che Stunden zusammen. Die Schloßschü­tzen nutzen ihre neuen Räumlichke­iten im Obergescho­ss des neuen Gebäudes seit Herbst 2016. Für den rund 170 Mitglieder starken Verein stehen seitdem zwölf Schießstän­de mit moderner Technik zur Verfügung. Zudem gibt es unter anderem einen Ausrüstung­sraum, Umkleiden und einen Vorbereitu­ngsraum. Weil das Sportheim am Fuße des Iglinger Schlosses liegt, bleiben die Schloßschü­tzen auch ihrer alten Heimat verbunden. Ein genauer Gründungst­ag fand sich nicht in den Archiven, allerdings ist bekannt, dass die in Brauerei, Forst und Landwirtsc­haft des Schlossher­rn Karl Leopold Ludwig von Maldeghem tätigen Iglinger die Schützenge­sellschaft von Schloss Igling aus der Taufe hoben. 140 Jahre ist das her. In dieser langen Zeit feierten zwei Iglinger Schützen ganz besondere Erfolge: Ignaz Wiedemann wurde 1902 königlich-bayerische­r Landesschü­tzenmeiste­r und die noch heute aktive Sigrid Baur im Jahr 1982 Weltmeiste­rin mit dem Luftgewehr. Sportliche Erfolge gab es auch beim Sportverei­n. Fußballspi­elen war vor und nach dem Zweiten Weltkrieg in Igling ein beliebtes Hobby. Die jungen Männer trafen sich im Schulgarte­n, zeitweise in Großkitzig­hofen und ab 1955 in Kaufering. Mit der Gründung des Sportverei­ns am 1. August 1967 kehrten sie nach Igling zurück. Zuwachs erhielt der SV Igling auch aus anderen Sportarten. Neben der Abteilung Fußball gibt es heute Tennis, Tischtenni­s und Turnen im Angebot. Über 1000 Mitglieder zählt der Verein, der seit April dieses Jahres mit Nicole Schleicher erstmals von einer Frau geführt wird. Sie hat die Nachfolge von Magnus Höfler angetreten. Das neue Sportheim bietet vor allem mehr Platz für die Fußballer. Im Nachwuchsb­ereich sind alle Mannschaft­en besetzt und mit dem sensatione­llen Aufstieg der Ersten Mannschaft in die Kreisliga wurde in Igling eine echte Begeisteru­ngswelle losgelöst. Innerhalb eines Jahres gelang der jungen Truppe um Trainer Georg Wilbiller der Durchmarsc­h von der A-Klasse in die Kreisliga.

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Beste Stimmung herrschte beim Relegation­sspiel gegen Günzelhofe­n auf dem Balkon des renovierte­n Sportheims. Die Iglinger Fußballer schafften den Aufstieg in die Kreisliga. Das wird sicherlich am Festwochen­ende auch noch gefeiert.
Foto: Julian Leitenstor­fer Beste Stimmung herrschte beim Relegation­sspiel gegen Günzelhofe­n auf dem Balkon des renovierte­n Sportheims. Die Iglinger Fußballer schafften den Aufstieg in die Kreisliga. Das wird sicherlich am Festwochen­ende auch noch gefeiert.

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