Tränen bei Toyota
Sieger Porsche profitiert von Pannenserie
Rekordsieger Porsche hat wegen eines erneuten Pannen-Debakels bei Konkurrent Toyota seinen 19. Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans geholt. Erst gut eine Stunde vor Rennende hatte der von Timo Bernhard (Homburg), Earl Bamber (Neuseeland) und Brendon Hartley (Neuseeland) gesteuerte Porsche am Sonntag erstmals die Führung übernommen – und nicht mehr abgegeben.
Der Titelverteidiger machte damit seinen insgesamt dritten SiegHattrick nach 1983 und 1998 perfekt. „Es ist ein Traum, der wahr wird“, sagte Bernhard, der im Moment des Triumphs aber auch an die gefrustete Konkurrenz dachte. „Es kann das coolste Rennen sein, aber auch das grausamste. Man kann es nie vorhersehen.“
Nach über 360 Runden und tausenden Kilometern bekam Toyota wie schon im Vorjahr die dunkle Seite des Klassikers zu spüren. Kurz vor Mitternacht waren innerhalb kurzer Zeit zwei Toyotas wegen technischer Probleme ausgefallen. Zuvor hatte bereits der dritte Wagen der Japaner fast zwei Stunden ebenfalls wegen einer technischen Panne in der Box gestanden, konnte im Anschluss aber immerhin auf die Strecke zurückkehren.
In der Box von Toyota herrschte nach dem Doppel-Ausfall Fassungslosigkeit, es flossen einige Tränen. Erst im vergangenen Jahr war der lange Zeit führende Toyota rund drei Minuten vor Rennende wegen eines Defekts ausgefallen und hatte Porsche den Sieg überlassen müssen. Toyota muss damit weiter auf den ersten Erfolg überhaupt beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans warten.