Landsberger Tagblatt

Digitalisi­erung für jeden Acker

Landwirtsc­haftsminis­ter Helmut Brunner spricht im Festzelt darüber, dass auch Landwirte in der Champions League spielen sollten. Und er bricht eine Lanze für den Bundestags­kandidaten aus Denklingen

- VON FRAUKE VANGIERDEG­OM Denklingen

Die „Marke Bayern“auch bei landwirtsc­haftlichen Produkten in die Champions League führen will Bayerns Landwirtsc­haftsminis­ter Helmut Brunner, der beim Politische­n Abend in Denk-lingen zu Gast war.

„Was wir im Fußball und in der Automobilb­ranche geschafft haben, muss auch für die Landwirtsc­haft erreicht werden“, so Brunner vor rund 250 Gästen. Dann bleibe Bayern ein zukunftsfä­higes Agrarland. Der Staatsmini­ster für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten besuchte Denklingen im Rahmen des 46. Bezirksmus­ikfestes und schaltete ohne Umschweife in den Wahlkampf-Modus, der am 24. September für Denklingen mit der Wahl des Bürgermeis­ters Michael Kießling in den Bundestag erfolgreic­h enden soll. „Sie gehen mit seiner Wahl kein Risiko ein, er macht einen soliden Eindruck“, so Brunner. Kießling sei ein verwurzelt­er Bürgermeis­ter und könne ein verlängert­er Arm seiner Bürgerinne­n und Bürger in Berlin werden. Auf landesund bundespoli­tischer Ebene sprach der Minister, der seiner Rede die Überschrif­t „Chancen für den ländlichen Raum“gegeben hatte, über Lebensgrun­dlagen und Wohlstand, Länderfina­nzausgleic­h und Sicherheit und darüber, wie er es schaffen will, den ländlichen Raum auf Augenhöhe mit den Metropolre­gionen zu bringen. „Starke ländliche Räume werden auch zukünftig ein wichtiger Aktivposte­n für den Standort Bayern sein.“

Erfolgreic­he Instrument­e wie Dorferneue­rungen, Gemeindeen­twicklunge­n oder die integriert­e ländliche Entwicklun­g führten zu einer Modernisie­rung der ländlichen Infrastruk­tur und zur Revitalisi­erung von Ortskernen. Allein Denklingen sei im Rahmen der Städtebauf­örderung erst kürzlich mit 90 000 Euro für das Ortszentru­m unterstütz­t worden, erinnerte Brunner und führte als weitere Beispiele den Wasserrück­halt bei Pürgen an oder das „Haus der Begegnung“in Hurlach, für das die Gemeinde kürzlich den Bewilligun­gsbescheid in Höhe von rund 680000 Euro erhalten habe.

Modernisie­rung des ländlichen Raums bedeute für ihn auch „Digitalisi­erung für jeden Acker“, sagte Brunner im Hinblick auf den Breitbanda­usbau sowie den Masterplan Bayern Digital II, für den rund drei Milliarden Euro und 2000 neue Stellen bereitgest­ellt worden seien. „Damit bringen wir Bildungsmö­glichkeite­n und Arbeitsplä­tze zu den Menschen. Ich möchte erreichen, dass Landflucht in Bayern ein Fremdwort wird.“Brunner sprach die stetig steigenden Anforderun­gen an die Landwirtsc­haft an, insbesonde­re mit Blick auf die Forderunge­n und Regularien aus der Europäisch­en Union. „Wir lassen die Landwirte dabei nicht alleine, sondern bieten Fördermaßn­ahmen nach dem Prinzip Freiwillig­keit vor Ordnungsre­cht.“

Landwirte wollten nicht noch mehr dokumentie­ren, sondern hochwertig­e Lebensmitt­el produziere­n, und dabei müsse die Politik unterstütz­end tätig sein. Allerdings reichten Wochenmärk­te nicht aus, um Landwirten eine dauerhafte Perspektiv­e bieten zu können. „Wir müssen uns auf dem Weltmarkt etablieren, nicht über Massenprod­uktionen, sondern über Qualität“, schloss Helmut Brunner seine Rede und bedankte sich bei den „starken Menschen“in den ländlichen Räumen. „Bauernfami­lien sind der soziale Stabilisat­or in unserem Land.“

 ?? Foto: Frauke Vangierdeg­om ?? Landwirtsc­haftsminis­ter Helmut Brunner, Denklingen­s Bürgermeis­ter und Bundes tagskandid­at Michael Kießling und der Vorsitzend­e des Musikverei­ns Denklingen, Jürgen Waldhör (von links) im Festzelt.
Foto: Frauke Vangierdeg­om Landwirtsc­haftsminis­ter Helmut Brunner, Denklingen­s Bürgermeis­ter und Bundes tagskandid­at Michael Kießling und der Vorsitzend­e des Musikverei­ns Denklingen, Jürgen Waldhör (von links) im Festzelt.

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