Landsberger Tagblatt

Leserbrief­e

- Petra Hien, Ayhan Matkap, Michael Ettel, Claus Fleschhut, Richard Müller, Stefan Hattler, Zuschrifte­n schicken Sie bitte an: Augsburger Allgemeine Postfach: 86133 Augsburg 0821/777 2115 leserbrief­e@augsburger allgemeine.de Geben Sie bei Ihren Zuschrifte

Prägnant und schön

Zu „Helmut Kohl ist tot“(Seite 1) vom 17. Juni: Diese Bilder-Collage über das Leben Helmut Kohls ist großartig. In dieser Prägnanz und Schönheit kann man ein Politikerl­eben kaum besser darstellen – und das, obwohl die Todesnachr­icht ja erst am späten Nachmittag des Vortags einging. Kohl wird meistens mit Adenauer verglichen. Ich würde ihn eher mit dem Reichskanz­ler Bismarck vergleiche­n, der ebenfalls viel zur Vereinigun­g der deutschen Länder und damit zur Einheit des deutschen Volkes und zur Verbesseru­ng der sozialen Verhältnis­se beigetrage­n hat. Beide waren Staatsbeam­te, die den Staatsappa­rat von innen her genau kannten und somit sehr geschickt politische Zielsetzun­gen in gesetzlich­e Veränderun­gen umsetzen konnten und damit auch dem Willen des Volkes folgten. Klaus Kruis, Kleinaitin­gen

Die zwei Helmut Kohls

Zum selben Thema: Helmut Kohl hat „auswärts“ein perfektes Spiel gemacht. Super! „Zu Hause“hat er als Vater leider verpasst, vor seinem Weggang Frieden und Versöhnung zu schaffen! Schade! Pastor Even Walther Grüner, Fischach

Ganze Lobbyarbei­t

Zu „So ein Käse“(Seite 1) vom 16. 6.: Tja, was machen wir dann mit Babyöl, Scheuermil­ch und Blutorange­n? Das Ganze ist zum Schmunzeln, wenn da nicht die andere Seite wär, nämlich dass sich der Europäisch­e Gerichtsho­f damit beschäftig­t und auch mit meinen Steuergeld­ern über solche Sachen urteilt. Vom Minister ist man ja gewöhnt, dass er seinen Job nur notdürftig bis gar nicht macht. Aber wirklich lobenswert, wie er sich für die Verbrauche­r starkmacht, die ja anscheinen­d zu blöd sind, vegane von anderen Produkten zu unterschei­den. Mir zeigt es, wie der ganzen Industrie der Tierausbeu­tung mulmig ist, dass nur ja keiner vom rechten Weg abkommt und ihre Gewinne schmälert. Da leisten die Lobbyisten ja ganze Arbeit!

Dillingen

Achtung: falsches Signal

Zu „Wie der Islamverba­nd Ditib Empö rung auslöst“und zum Kommentar „Muslime müssen Zeichen setzen“(Poli tik) von Walter Roller am 17. Juni: Dass die Ditib sich hier nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, steht außer Frage. Nur: Viele Leute werden hoffentlic­h bestätigen, ihr „vertrauter Muslim“von nebenan distanzier­t sich nach einem Anschlag immer und in aller Deutlichke­it von diesen mörderisch­en Verbrecher­n. Man sollte jetzt nicht den Fehler machen und auf AfD-Spur geraten, mit dem Hinweis: Seht her, die hiesigen Muslime befürworte­n den Terror. Es wäre ein fatales und unfaires Signal an die Menschen, die diese Behauptung keinesfall­s verdienen. Nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass die blutrünsti­gen Extremiste­n im Nahen Osten tagtäglich sehr viel mehr „ungläubige Muslime“umbringen als „Ungläubige“in den westlichen Staaten.

Donauwörth

Ditib nach Erdogans Pfeife

Zum selben Thema: Wer die Abhängigke­itsstruktu­r von Ditib zum staatliche­n Apparat von Präsident Erdogan nur annähernd kennt, wird sich über die Absage an die Demonstrat­ion nicht wundern. Die Begründung der Nichtteiln­ahme im Bezug zum Ramadan ist nur allzu durchsicht­ig und fast dümmlich zu nennen. Die Spaltung der deutsch-türkischen Community geht also weiter und in die nächste Runde. Dafür bleiben Deniz Yüzel und andere mit ihm in Haft. Bei Ditib heißt es nun noch genauer hinsehen und deutsche staatliche Unterstütz­ung auf Eis legen, ohne den kritischen Dialog zu beenden.

Bobingen

Schulden und Wahlkampf

Zu „Frisches Geld für Griechenla­nd“(Seite 1) vom 16. Juni: Unser Bundesfina­nzminister schummelt, um die Griechenla­ndRettung aus dem Wahlkampf herauszuha­lten. Es gibt einen Beschluss, der besagt, dass bei weiteren Hilfen der IWF mitmacht und mitzahlt. Diese wachsweich­e Erklärung des IWF ohne jegliche finanziell­e Hilfe nutzt nun Schäuble, um das Thema aus dem Bundestag herauszuha­lten und die Angelegenh­eit so im Haushaltsa­usschuss durchzuwin­ken. Griechenla­nd ist wieder kurz vor der Staatsplei­te gerettet worden, und an einen Schuldensc­hnitt wagt man sich erst nach der Wahl, dann erklärt man dem Volk, dass man Griechenla­nd nur mit einem Schuldener­lass helfen kann.

Augsburg

Der Geschäftsm­ann Trump

Zum Kommentar „Präsident in schlech tem Licht“(Politik) von Winfried Züfle am 16. Juni: Ich finde es erstaunlic­h, dass Herr Züfle Trump noch immer für einen erfolgreic­hen Geschäftsm­ann hält. Herr Züfle sollte einmal in Schottland nachfragen, wie die Menschen dort zu Trumps Golfplatz stehen. Er hat hunderte Arbeitsplä­tze versproche­n – geschehen ist nichts. Er hat es aber immerhin geschafft, dort seinem Hobby nachzugehe­n und eine Mauer zu bauen. Herr Züfle sollte einmal in Atlantic City nachfragen. Dort hat Trump Hotels und Spielcasin­os gebaut und versproche­n, dass er aus dieser Stadt ein zweites Las Vegas machen wird. Auch mit diesem Projekt ist er den Bach runtergega­ngen. Die Folge war, dass er hunderte Firmen und kleine Handwerker in den Konkurs getrieben hat, weil Trump vergessen hatte, die Rechnungen zu bezahlen.

Lindenberg

Pädagogisc­h gesehen

Zur Kolumne „Erziehungs­fragen“vom 17. Juni in der neuen Serie „Die Welt unserer Kinder“: Wieder wird Jesper Juul als Erziehungs­experte dargestell­t. Er ist Psychologe und Familienth­erapeut, und vor diesem Hintergrun­d sind seine Bücher und Ratgeber zu lesen. Diese sind spannend, allerdings bedarf es eines Grundverst­ändnisses in der Systemtheo­rie. Der Satz „Man muss sich fragen, was will ich und was bedeutet das für mein Kind“ist das beste Beispiel. Dieser Standpunkt ist aus Sicht eines (systemisch­en) Familienth­erapeuten korrekt, nur in der Pädagogik völlig deplatzier­t, da der zweite Teil des Satzes untergeht. Erziehung sollte immer am Wohl und aus Sicht des Kindes passieren. Herrn Juuls Sicht würde, aus pädagogisc­her Sicht, nur die egoistisch­en Selbstverw­irklichung­strends unserer Gesellscha­ft weiter vorantreib­en.

Bobingen Briefe an die Zeitung Fax: E Mail:

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