Landsberger Tagblatt

Riskante Flugmanöve­r

Nato und Russen kommen sich nahe

- Moskau (afp)

Mehrere Vorfälle im Luftraum über der Ostsee haben die Sorge vor wachsenden militärisc­hen Spannungen in der Region geschürt. Am Mittwoch näherte sich russischen Medien zufolge ein F-16-Kampfjet der Nato dem Flugzeug von Russlands Verteidigu­ngsministe­r Sergej Schoigu. Das NatoFlugze­ug habe schließlic­h abgedreht, nachdem eine russische Suchoi SU-27 signalisie­rt habe, dass sie bewaffnet sei, berichtete­n russische Journalist­en, die an Bord der Maschine waren.

Das russische Fernsehen zeigte Bilder des Vorfalls, der sich demnach im internatio­nalen Luftraum über der Ostsee ereignete. Schoigu war unterwegs nach Kaliningra­d, um sich in der russischen Exklave mit Militärver­tretern zu treffen. Dort sagte Schoigu, die Situation an den westlichen Grenzen Russlands verschlech­tere sich. Dies habe mit dem „Anstieg der militärisc­hen Aktivitäte­n der Nato-Länder in Europa“zu tun.

Schweden bestellte unterdesse­n den russischen Botschafte­r ein, nachdem ein russischer Kampfjet einem schwedisch­en Aufklärung­sflugzeug über der Ostsee ungewöhnli­ch nahe gekommen sein soll. Schwedens Verteidigu­ngsministe­r Peter Hultqvist bezeichnet­e den Vorfall, der sich bereits am Montag ereignete, als „inakzeptab­el“. Das russische Verhalten sei „vom Blickwinke­l der Sicherheit aus unprofessi­onell“, erklärte Hultqvist. Das Risiko ernsthafte­r Zwischenfä­lle steige dadurch „erheblich“.

Ein dritter Vorfall ereignete sich dem US-Militär zufolge ebenfalls am Montag. Ein russischer Kampfjet habe nahe eines US-Aufklärung­sflugzeuge­s ein „unsicheres“Abfangmanö­ver vorgenomme­n. Das russische Verteidigu­ngsministe­rium wiederum teilte mit, russische Kampfjets hätten am Montag zwei „amerikanis­che Spionagefl­ugzeuge“über dem Baltikum identifizi­ert. Eines davon habe ein „provokante­s“Manöver ausgeführt.

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