Unsouveräne Reaktion
Die Reaktion des Bezirkes auf das kritische Interview, das wir mit dem Historiker und Autor der neuen Bezirks-Chronik, Dr. Paul Hoser, führten, wirkt kleinkariert. Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert hat ihn für die Buchpräsentation heute Abend in Augsburg von der Rednerliste gestrichen. Der Autor eines Buches darf bei der Vorstellung seines eigenen Werkes nichts sagen! Das geht nicht.
Es ist ja nachvollziehbar, dass man beim Bezirk nicht begeistert war über die kritischen Worte des Historikers. Insbesondere, weil ja der Bezirk Hoser selbst mit dem Schreiben des Buches beauftragt hatte. Aber die Freiheit für Forschung und Lehre zählt in Deutschland sogar zu den Grundrechten. Und so sollte der Bezirk die Aussagen Hosers (die sich im Übrigen ohnehin im Buch finden) akzeptieren. Hoser nun von der Rednerliste zu streichen, ist ein Unding. Es ist schon allein deshalb nicht zu verstehen, weil Bezirkstagspräsident Reichert doch sonst ein wirklich besonnener und überlegter Mensch ist. Es ist wohl so, dass der eine oder andere Akteur beim Bezirk schlicht und ergreifend beleidigt ist. Wenn das der Hintergrund der Entscheidung war, ist das traurig. Denn normalerweise ist der Bezirk souveräner.
Reichsbürger Schüsse: Keine hohe Strafe für Polizist
Nach den tödlichen Schüssen eines „Reichsbürgers“aus Georgensgmünd muss sich ein mitangeklagter Polizist nur wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten. Beim Vorwurf der fahrlässigen Tötung und Körperverletzung im Amt durch Unterlassen sah das Landgericht Nürnberg-Fürth keinen ausreichenden Tatverdacht und lehnte die Eröffnung eines Hauptverfahrens ab. Der „Reichsbürger“hatte einen Beamten eines Spezialeinsatzkommandos getötet.