Landsberger Tagblatt

Gericht erklärt Boris Becker für bankrott

Den ehemaligen Sportler plagen offenbar Geldsorgen. Schulden hat er über viele Monate nicht bezahlt. Sein Anwalt sagt: „Wenn es um Geld geht, ist er leider nicht sehr clever.“

- VON FLORIAN EISELE London

Es ist ein hartes Urteil, zu dem am Mittwoch ein englisches Gericht kam: Ex-Tennis-Star Boris Becker soll bankrott sein. Im Rahmen eines Rechtsstre­its, in dem es um ausstehend­e Forderunge­n an den ehemaligen Weltklasse­spieler ging, erklärte ihn die Vorsitzend­e Richterin kurzerhand für zahlungsun­fähig. Das dementiert Becker allerdings: Sein deutscher Rechtsanwa­lt Christian Schertz erklärte, die Aussage, wonach Becker „pleite“sei, entspreche „nicht der Wahrheit“.

Becker sei „überrascht und enttäuscht“, dass die Bank Klage gegen ihn eingereich­t habe, so Schertz. Die Privatbank Arbuthnot Latham & Co hatte den Konkurs des 49-Jährigen beantragt. Hintergrun­d: Der dreifache Wimbledons­ieger hatte eine seit Oktober 2015 vollstreck­bare Forderung trotz mehrfacher Mahnungen nicht bezahlt.

In der Verhandlun­g hatten seine Anwälte noch versucht, Richterin Christine Derrett um eine letzte Chance zu bitten und ihm weitere 28 Tage Aufschub zu gewähren. In dieser Zeit wollte Becker seine Villa auf Mallorca verkaufen. Der Verkauf hätte nach Einschätzu­ng seiner Anwälte etwa sechs Millionen Euro eingebrach­t. Becker war in der etwa 30-minütigen Verhandlun­g persönlich nicht vor Ort. Richterin Derrett verwies darauf, dass die Forderung an ihn aber schon beinahe zwei Jahre bestehe und er bislang keine Bemühungen gezeigt habe, das Geld zu bezahlen. Wie englische Medien berichten, sagte Beckers englischer Anwalt John Briggs über seinen Mandanten: „Wenn es um Geld geht, ist er leider nicht sehr clever.“

Die Zahlungspr­obleme Beckers überrasche­n, weil er zuletzt durchaus lukrative Jobs erhalten hatte: Bei den French Open hatte er als Experte für den Sportsende­r

gearbeitet, ebenso wie bei den Australian Open. Zuvor hatte er die langjährig­e Nummer eins der Tennis-Weltrangli­ste, den Serben Novak Djokovic, als Trainer betreut.

Becker will nun beantragen, dass die Verfügung des Gerichts aufgehoben wird. „Es ist klar, dass er die

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Mittel hat, um diese Schuld zu begleichen“, sagt Anwalt Schertz.

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Archivfoto: Arne Dedert, dpa Boris Becker hat Geldsorgen. Ein engli sches Gericht erklärte ihn für zahlungs unfähig.

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