Landsberger Tagblatt

Gutes Benehmen gehört auch in den Koffer

In den Sommerferi­en fahren viele Kinder in den Urlaub. Was man im Ausland beachten sollte, erklärt Expertin Susanne Erdmann jetzt in den nächsten Folgen dieser Serie

- (lea) Mehr über Benimm-Expertin Susanne Erdmann erfährst du im Internet unter www.etikette-mitstil.de.

Die Pfingstfer­ien sind vorbei, und in sechs Wochen beginnen schon die Sommerferi­en. Bis dahin erweitern wir dein Wissen um gutes Benehmen. EtiketteEx­pertin Susanne Erdmann erklärt dir, worauf du beim Reisen ins Ausland achten solltest. Denn gutes Benehmen ist auch fern der Heimat wichtig.

„Wer ins Ausland reist, ist zu Gast in einem anderen Land. Und wie ein Gast sollte man sich dort auch verhalten“, sagt Susanne Erdmann und erklärt: Ein Gast drängt sich nicht in den Vordergrun­d. Er passt sich seinem Gastgeber an und ist höflich. Denn dadurch zeigt er: Ich habe Respekt vor dir und möchte, dass du dich durch mein gutes Benehmen auch über meinen Besuch freust. ● Grundsätzl­ich gilt Andere Länder, andere Sitten. Informiere dich vor dem Urlaub deshalb über die Besonderhe­iten in dem Urlaubslan­d. Was ist dort zum Beispiel Brauch? Was sollte man auf gar keinen Fall tun? Da gibt es in jedem Land andere Besonderhe­iten. Die wichtigste­n stehen häufig in Reiseführe­rn. Oder vielleicht kennst du auch jemanden oder hast einen Klassenkam­eraden, der aus dem Land kommt. Frage ihn oder sie doch einfach! ● Anreise Wenn du mit dem Flugzeug fliegst, dann kommt es vor, dass fremde Menschen ganz nah neben dir sitzen. Es gehört sich, dass du dann nicht herumzappe­lst, nicht laut redest und auch nicht dauernd aufstehst. Manchmal klatschen die Passagiere nach der Landung. Das ist nett gemeint, macht man aber eigentlich nicht. Denn es ist ja der Beruf des Piloten, das Flugzeug sicher zu starten und zu landen. ● Kleidung Es gehört sich nicht, in Strandklei­dung in der Stadt herumzulau­fen. Das machen die meisten Einheimisc­hen auch nicht. Du würdest ja vermutlich auch große Augen machen, wenn ein paar Touristen im Bikini vor dem Augsburger Rathaus oder Schloss Neuschwans­tein auftauchen würden. ● Essen Es gehört sich, das Essen des Landes zu probieren. So lernt man ein Land nämlich auch kennen. Wenn du etwas nicht magst, dann rufst du nicht laut „Bäh“und verziehst auch nicht das Gesicht. Das wäre sehr unhöflich. Du legst das Essen dann einfach auf den Teller zurück und lässt es dort liegen. Höflicherw­eise kannst du noch kurz sagen, dass das Essen nicht ganz deinen Geschmack trifft. … dass es in vielen Got teshäusern be sondere Regeln gibt? Wenn du dir im Ur laub ● Fotografie­ren Im Urlaub schießt man viele Fotos, das ist ganz normal. Wenn du aber einzelne Menschen fotografie­ren möchtest, gehört es sich, sie vorher zu fragen. Sie haben nämlich ein Recht darauf, zu entscheide­n, ob sie fotografie­rt werden möchten oder nicht. Stell dir mal vor, ein Tourist kommt in deinem Ort auf dich zu und fotografie­rt dich einfach. Wie fändest du das? In manchen Ländern zum Beispiel Kirchen, Moscheen, Synagogen oder Tempel an schaust, dann nimm Rücksicht auf die Gläubigen und passe dich ihnen an. Achte darauf, dass dei ne Kleidung angemessen ist. In Kirchen solltest du zum Beispiel nicht in ganz kurzen Hosen oder Röcken gehen. In Moscheen und vielen Tempeln zieht man am Eingang die Schuhe aus. Häufig müssen auch die Haare be deckt sein, bei Frauen mit einem Tuch, bei Männern mit einer kleinen Kappe. Am Eingang gibt es dazu oftmals Hinwei se. Wenn du dann im Gottes haus bist, verhältst du dich leise und zurückhalt­end. Und es gehört sich auch nicht, dort auf einem Handy herumzutip pen oder gar zu daddeln. Das verletzt die religiösen Gefühle der Gläubigen. (lea) kommt es vor, dass sich manche Menschen nur gegen Geld fotografie­ren lassen. ● Sprache Toll ist es natürlich, wenn man die Sprache des Landes spricht. Das ist aber nicht immer möglich. Viele Menschen freuen sich aber, wenn ein Besucher aus dem Ausland ein paar Worte ihrer Sprache sagen. Das zeigt nämlich, dass er sich dafür interessie­rt. Guten Tag, auf Wiedersehe­n, Danke und Bitte kann man sich auch in einer fremden Sprache einfach merken. Man kann sich zum Beispiel im Hotel aufschreib­en lassen, wie das ausgesproc­hen wird. Wenn man diese Worte dann verwendet, ist das sehr höflich und viele Leute freuen sich. ● Müll Leere Flaschen, Bonbonpapi­erchen oder Ähnliches wirft man nicht einfach auf die Straße – weder im Ausland noch daheim. Auch wenn es Länder gibt, in denen die Menschen Müll einfach aus dem Autofenste­r werfen oder am Strand liegen lassen, heißt das nicht, dass du da mitmachen solltest.

Wusstest du, …

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Foto: Fotolia Bald sind wie der Sommer ferien. Falls du dann ver reist, solltest du unbedingt darauf ach ten, dass du auch gutes Benehmen einpackst.
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Susanne Erdmann

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