Kletterspaß im Korallenriff
Im Kauferinger Gewerbegebiet südlich der Bahnlinie entsteht gerade „Die Kletterei“. Vor dem Hebauf hat das LT die Baustelle besichtigen dürfen. Was hinter dem Projekt von Bianca und Markus Wasserle steckt
Es sieht aus wie in einem Korallenriff: alles blau mit bunten Farbklecksen. Der Boden ist weich. Eine 30 Zentimeter dicke Schaumstoffschicht unter dem Teppich sorgt dafür. Die Boulderhalle ist derzeit ein idealer Ort für Kinder – wenn die Handwerker Feierabend haben. Klar, dass sich der Nachwuchs von Bianca und Markus Wasserle dort heimisch fühlt. Gleich nebenan, im Indoor-Spielplatz, laden Rampen, Treppen, Klettersteige und Rutschen bereits zum Bewegen ein. So richtig an eine Baustelle erinnert der Bereich, in dem künftig geklettert wird. Bis Freitag muss er überdacht sein. Denn dann ist Hebauf für „Die Kletterei“, das „Kletterund Boulderparadies am Lech“wie Bianca und Markus Wasserle ihr 3,5-Millionen-Euro teures Projekt in Kaufering genannt haben.
Bianca und Markus Wasserle haben sich für das Landsberger Tagblatt gut eine Stunde Zeit genommen und führen uns nicht nur durch „Die Kletterei“, sondern auch die künftigen Räume des Reinigungsunternehmens Wasserle im ersten und die privaten Räume der Familie im zweiten Stock. Letztere stehen im Zeitplan der Fertigstellung an letzter Stelle. Vorrang haben Klettern und Bouldern, denn am 1. September geht „Die Kletterei“an den Start, am 15. Oktober, ein Jahr nach dem Spatenstich, findet ein Tag der offenen Tür in der Viktor-FranklStraße 5a im Süden von Kaufering statt. Was erwartet die Besucher? ● Klettern Mit 15 Metern Wandhöhe können sich Kletterer ausreichend „die Finger lang ziehen“. Das Routenspektrum der insgesamt 1600 Quadratmeter großen Kletterwände bewegt sich zwischen dem 4. bis 9. Schwierigkeitsgrad. Von der Halle gelangt man zur Außenanlage mit der gleichen Kletterhöhe. Der nach Süden ausgerichtete Wandteil hat einen ausgeprägten Überhang. Bereits jetzt lässt das Holzgerippe, auf dem die Kletterwände später befestigt werden, erahnen, was Kletterer dort leisten müssen. ● Bouldern Bouldern ist Klettern auf Absprunghöhe und erlaubt es je- dem, ohne große Vorkenntnisse, sich an einer Wand in allen Schwierigkeitsgraden zu versuchen. „Mit unserer Wandfläche zählen wir zu einer der größten Boulderhallen in der Region“, sagt Markus Wasserle. Wie im Seilkletterbereich werden die Routen in regelmäßigen Abständen neu geschraubt. ● Spielplatz Auf dem Indoor-Spielplatz können bis zu 60 Kinder toben und spielen. Das Spielgerät ist ausgelegt auf Kinder ab drei Jahren. Auf einer Grundfläche von 110 Quadratmetern sind drei Etagen übereinander angeordnet und direkt mit der Boulderhalle verbunden, in der die Kinder, geschützt durch ein Netz, ihren Eltern und Geschwistern zusehen können. Eine Kletterwand für Kleinkinder in Fallhöhe bietet die Gelegenheit, sich auf das Klettern und Bouldern vorzubereiten, das den Kindern in den großen Hallen ab sieben Jahren erlaubt ist. ● In der „Kletterei“entsteht ein Café/Bistro mit 39 Sitzplätzen im Innen- und 20 im Außenbereich. Das Café ist sowohl für Sportler als auch für alle anderen Besucher. Dort und in weiteren Räumen können auch Veranstaltungen und private Feiern abgehalten werden. In zwei Nebenräumen bietet sich die Gelegenheit, Kindergeburtstage zu feiern. Das Café/Bistro hat an sieben Tagen die Woche von 6 bis 22 Uhr geöffnet. Dort gibt es auch Karten für das benachbarte Kino zu kaufen. Zwischen 6 und 10 Uhr können Pendler sich an einem Drive-in für die Zugfahrt stärken.
In der „Kletterei“als Partner mit im Boot sind die Alpenvereinssektionen aus Landsberg und Kaufering. Finanziell stemmen die Wasserles das Projekt alleine, das Fachwissen erhalten sie von den Kletterexperten des Alpenvereins, die auch spezielle Kurse für ihre Mitglieder abhalten. Daher werden auch die Standards des Deutschen Alpenvereins eingehalten, wie Markus Wasserle sagt. Für alle anderen Nutzer der Halle steht ein Team zur Verfügung, das Anfängern bei den ersten Schritten an der Wand zur Seite steht. Die Eintrittspreise will Markus Wasserle für alle Besucher gleich halten. Vergünstigungen und Rabatte gebe es nur für Übungsleiter und Alpenvereinsmitglieder.
Das Mitarbeiterteam der „Kletterei“steht, und auch Wasserles Reinigungsunternehmen, das künftig in Kaufering seinen Hauptsitz haben soll, befindet sich im Wachstum. Die „Kletterei“helfe dabei, Mitarbeiter zu finden. Die Bewerber kommen vorrangig aus der Region. Aktuell hat das Reinigungsunternehmen 220 Mitarbeiter, bis 2025 soll ihre Zahl auf 500 steigen.
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