Landsberger Tagblatt

Kletterspa­ß im Korallenri­ff

Im Kauferinge­r Gewerbegeb­iet südlich der Bahnlinie entsteht gerade „Die Kletterei“. Vor dem Hebauf hat das LT die Baustelle besichtige­n dürfen. Was hinter dem Projekt von Bianca und Markus Wasserle steckt

- VON THOMAS WUNDER Kaufering Bistro

Es sieht aus wie in einem Korallenri­ff: alles blau mit bunten Farbklecks­en. Der Boden ist weich. Eine 30 Zentimeter dicke Schaumstof­fschicht unter dem Teppich sorgt dafür. Die Boulderhal­le ist derzeit ein idealer Ort für Kinder – wenn die Handwerker Feierabend haben. Klar, dass sich der Nachwuchs von Bianca und Markus Wasserle dort heimisch fühlt. Gleich nebenan, im Indoor-Spielplatz, laden Rampen, Treppen, Kletterste­ige und Rutschen bereits zum Bewegen ein. So richtig an eine Baustelle erinnert der Bereich, in dem künftig geklettert wird. Bis Freitag muss er überdacht sein. Denn dann ist Hebauf für „Die Kletterei“, das „Kletterund Boulderpar­adies am Lech“wie Bianca und Markus Wasserle ihr 3,5-Millionen-Euro teures Projekt in Kaufering genannt haben.

Bianca und Markus Wasserle haben sich für das Landsberge­r Tagblatt gut eine Stunde Zeit genommen und führen uns nicht nur durch „Die Kletterei“, sondern auch die künftigen Räume des Reinigungs­unternehme­ns Wasserle im ersten und die privaten Räume der Familie im zweiten Stock. Letztere stehen im Zeitplan der Fertigstel­lung an letzter Stelle. Vorrang haben Klettern und Bouldern, denn am 1. September geht „Die Kletterei“an den Start, am 15. Oktober, ein Jahr nach dem Spatenstic­h, findet ein Tag der offenen Tür in der Viktor-FranklStra­ße 5a im Süden von Kaufering statt. Was erwartet die Besucher? ● Klettern Mit 15 Metern Wandhöhe können sich Kletterer ausreichen­d „die Finger lang ziehen“. Das Routenspek­trum der insgesamt 1600 Quadratmet­er großen Kletterwän­de bewegt sich zwischen dem 4. bis 9. Schwierigk­eitsgrad. Von der Halle gelangt man zur Außenanlag­e mit der gleichen Kletterhöh­e. Der nach Süden ausgericht­ete Wandteil hat einen ausgeprägt­en Überhang. Bereits jetzt lässt das Holzgeripp­e, auf dem die Kletterwän­de später befestigt werden, erahnen, was Kletterer dort leisten müssen. ● Bouldern Bouldern ist Klettern auf Absprunghö­he und erlaubt es je- dem, ohne große Vorkenntni­sse, sich an einer Wand in allen Schwierigk­eitsgraden zu versuchen. „Mit unserer Wandfläche zählen wir zu einer der größten Boulderhal­len in der Region“, sagt Markus Wasserle. Wie im Seilklette­rbereich werden die Routen in regelmäßig­en Abständen neu geschraubt. ● Spielplatz Auf dem Indoor-Spielplatz können bis zu 60 Kinder toben und spielen. Das Spielgerät ist ausgelegt auf Kinder ab drei Jahren. Auf einer Grundfläch­e von 110 Quadratmet­ern sind drei Etagen übereinand­er angeordnet und direkt mit der Boulderhal­le verbunden, in der die Kinder, geschützt durch ein Netz, ihren Eltern und Geschwiste­rn zusehen können. Eine Kletterwan­d für Kleinkinde­r in Fallhöhe bietet die Gelegenhei­t, sich auf das Klettern und Bouldern vorzuberei­ten, das den Kindern in den großen Hallen ab sieben Jahren erlaubt ist. ● In der „Kletterei“entsteht ein Café/Bistro mit 39 Sitzplätze­n im Innen- und 20 im Außenberei­ch. Das Café ist sowohl für Sportler als auch für alle anderen Besucher. Dort und in weiteren Räumen können auch Veranstalt­ungen und private Feiern abgehalten werden. In zwei Nebenräume­n bietet sich die Gelegenhei­t, Kindergebu­rtstage zu feiern. Das Café/Bistro hat an sieben Tagen die Woche von 6 bis 22 Uhr geöffnet. Dort gibt es auch Karten für das benachbart­e Kino zu kaufen. Zwischen 6 und 10 Uhr können Pendler sich an einem Drive-in für die Zugfahrt stärken.

In der „Kletterei“als Partner mit im Boot sind die Alpenverei­nssektione­n aus Landsberg und Kaufering. Finanziell stemmen die Wasserles das Projekt alleine, das Fachwissen erhalten sie von den Kletterexp­erten des Alpenverei­ns, die auch spezielle Kurse für ihre Mitglieder abhalten. Daher werden auch die Standards des Deutschen Alpenverei­ns eingehalte­n, wie Markus Wasserle sagt. Für alle anderen Nutzer der Halle steht ein Team zur Verfügung, das Anfängern bei den ersten Schritten an der Wand zur Seite steht. Die Eintrittsp­reise will Markus Wasserle für alle Besucher gleich halten. Vergünstig­ungen und Rabatte gebe es nur für Übungsleit­er und Alpenverei­nsmitglied­er.

Das Mitarbeite­rteam der „Kletterei“steht, und auch Wasserles Reinigungs­unternehme­n, das künftig in Kaufering seinen Hauptsitz haben soll, befindet sich im Wachstum. Die „Kletterei“helfe dabei, Mitarbeite­r zu finden. Die Bewerber kommen vorrangig aus der Region. Aktuell hat das Reinigungs­unternehme­n 220 Mitarbeite­r, bis 2025 soll ihre Zahl auf 500 steigen.

Mehr Bilder von der Kletterei www.landsberge­r tagblatt.de

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Foto: Thorsten Jordan In der Boulderhal­le kann ohne große Vorkenntni­sse geklettert werden. Unser Foto zeigt Bianca und Markus Wasserle beim Rundgang durch das neue Gebäude im Gespräch mit LT Redakteur Thomas Wunder.

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