Blumen vom Schneeglöckchenpapst
Im Garten von Caroline und Kurt Aloe in Igling gibt es eine Vielzahl an Pflanzen und Stauden. Einige von ihnen hat die Familie aus Österreich importiert
Gärtnern zählt nicht nur im Landkreis Landsberg zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Viele bezeichnen sich als Gartenliebhaber. Beim Tag der offenen Gartentür am Sonntag, 25. Juni, können wieder private Gärten von 10 bis 17 Uhr besucht werden. Im Landkreis geben acht Gartenbesitzer Einblick. Wir stellen sie in loser Reihenfolge vor. Heute den Garten von Caroline und Kurt Aloe aus Igling.
Igling Die blühende Pracht weist den Weg: Der Garten von Caroline und Kurt Aloe in der Römerstraße in Igling macht gleich selbst auf sich aufmerksam. Und es blüht nicht nur in allen möglichen Farben - Gäste wähnen sich vielmehr in einem grünen Paradies. „Ich bin das ganze Jahr über im Garten – außer es liegt viel Schnee“, erzählt Caroline Aloe, der der grüne Daumen wohl in die Wiege gelegt wurde. „Garten ist mein Hobby, ich mag das einfach.“Die schier unendliche Vielfalt an Pflanzen und Stauden, die liebevoll dazu drapierten Accessoires bestätigen das.
Schon im Eingangsbereich fallen prächtige Funkien auf. „Sie blühen halt noch nicht“, bedauert Caroline Aloe. Dafür leuchten viele andere Blüten in Rosa- und Rottönen, den Farben des Sommers. Kletterrosen biegen sich schier unter der Last der Blüten, purpurroter Mohn setzt leuchtende Farbkleckse. Dazwischen: eine Schale mit orangefarbenen Begonien, eine helle Fuchsie, anspruchsvoller Zierlauch, der im Aloe-Garten wuchert und riesige Feuerwerksköpfe hervorgebracht hat oder gerade dabei ist, sich zu entfalten. Und Hortensien: Gerade erst hat die Gärtnerin wieder so ein schönes Exemplar entdeckt und natürlich nach Hause getragen.
Andere Hortensien, die seit Jahren bei Aloes „wohnen“, stehen kurz vor der Blüte. „Wenn die so weit sind“, schwärmt Caroline Aloe, „dann ist bei uns in dem Bereich ein weißes Blütenmeer.“Eigentlich blüht es das ganze Jahr über in dem Iglinger Garten. Dort, wo die weißen Hortensien bald für Furore sorgen, recken ausgangs des Winters Schneeglöckchen ihre Hälse. Und hier fängt die Vielfalt bereits an: Erholt sich das Ehepaar Aloe in der Therme in Bad Füssing, dann folgt meist ein Abstecher hinüber nach Österreich, zu einem „Schneeglöckchenpapst“und dessen vielen Sorten des Frühblühers. Einige davon wurzeln mittlerweile auch in Igling. geht es auch hin und wieder nach Bad Nauheim, dem Mekka der Rosenzüchter. „Wenn wir unterwegs sind“, erzählt Kurt Aloe, dann wird oft an Gärtnereien angehalten.“In anderen Gegenden ist das Angebot an Pflanzen anders als hier, hat Ehefrau Caroline ausgemacht.
Lieblingspflanze, -blume, -staude? Schneeglöckchen, Akelei, Rose, Hortensie, Waldrebe, Zierlauch, Funkie, Phlox, Staudenaster? Da bleibt Caroline Aloe die Antwort schuldig. Keine Überzüchtung, das ist wichtig. Ihr Lieblingsbaum aber ist der Zierapfel. „Der Baum wird nicht allzu groß, er blüht sehr schön und entwickelt jedes Jahr viele Früchte.“Die Blüten seien eine gute Bienen-, und die Früchte in leuchtendem Orange eine Augenweide. „Und im Winter sind die Äpfelchen mit ihren Samen natürliches Futter und locken viele Vögel an.“Dieses Schauspiel wiederum lockt Caroline oft ins Wohnzimmer ihrer Mutter im Erdgeschoss, wo vor dem Fenster ein solcher Baum steht und seine Krone bis in den ersten Stock hinauf reckt. Überhaupt sind Vögel wichtig. Ihnen werden im Garten mehrere Tränken und Badeplätze sowie Nistkästen angeboten. Dafür tummeln sich in dem Garten auch Grünspecht und Dompfaff sowie ein Buntspechtpärchen.
Garten ist Natur, Natur ist Veränderung. Nach diesem Prinzip werden auch Teile des Gartens imNatürlich mer mal wieder umgestaltet. „Wenn die Schnur liegt“, erzählt Kurt Aloe schmunzelnd, „dann wird umgeplant.“Der Garten werde halt an die jeweilige Situation angepasst, meint Caroline Aloe dazu. „Früher war vor der Terrasse ein richtiges Kinderparadies. Später haben die Spielgeräte Platz gemacht für ein Blumenparadies.“Es gibt stets neue Projekte, die Gärtnerin plant immer weiter. Wird der Platz knapp, „dann wird eben wieder ein Stück Rasen weggestochen“. Schweren Herzens hat sie auch mal eine oder zwei ihrer knapp 100 nicht winterharten Stauden abgegeben. Oder drei zu mächtig gewordene Bäume umschneiden lassen, denen sie immer noch ein wenig nachtrauert.