Landsberger Tagblatt

Zu wenig los für eine Insel

In Kaltenberg geht es wieder um die Querung der Staatsstra­ße. Warum sich dort nichts tut

- Kaltenberg (smi)

„Die Kreuzung ist eine Katastroph­e“– in der Kaltenberg­er Bürgervers­ammlung war wieder der Bereich Schwabhaus­er Straße, Walleshaus­er Straße und Schönauer Ring Thema. Hier müsse unbedingt etwas geschehen, damit Kinder und auch ältere Menschen diesen Bereich sicher queren könnten. Zwar war dem Redner auch bewusst, dass die Schwabhaus­er Straße eine Staatsstra­ße ist und die Gemeinde somit keinen Gestaltung­sspielraum hat, er bat aber um „politische­n Druck“. Angesproch­en wurde auch, dass es entlang der Walleshaus­er Straße keinen Gehweg bis vor zur Staatsstra­ße gebe.

Bürgermeis­ter Wilhelm Lehmann wiederholt­e, dass die Gemeinde in Sachen Querungshi­lfe nur Anträge stellen könne. Und für den Bürgerstei­g entlang der Walleshaus­er Straße fehle der Grund.

Die Kreuzungss­ituation war auch in den vergangene­n Jahren Thema. Geschäftss­tellenleit­er Florian Hänle sagte dem dass die Gemeinde in dieser Sache 2014 beim Staatliche­n Bauamt vorstellig geworden sei – und an den Mindestver­kehrszahle­n scheiterte: Für eine Querungshi­lfe müssten dort mindestens

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200 Autos stündlich unterwegs sein, die Verkehrszä­hlung 2010 brachte aber nur eine mittlere stündliche Verkehrsst­ärke von 185 Kraftfahrz­eugen. Zwar geht auch das Staatliche Bauamt davon aus, dass es jetzt mit den Einkaufsmä­rkten mehr Verkehr herrscht, aber das müsste erst wieder gezählt werden. Außerdem verweist Hänle darauf, dass für eine Verkehrsin­sel die Straße verschwenk­t werden müsste, was Geld und Fläche kostet. Eine weitere Größe ist die Zahl der Fußgänger, die muss in der so genannten Spitzenstu­nde 50 und mehr betragen, sprich es muss zumindest einmal pro Tag eine „Fußgänger-Rushhour“mit diesen Zahlen geben. Und für eine so genannte Bedarfsamp­el müssten mindestens 450 Kraftfahrz­euge pro Stunde unterwegs sein.

In der Bürgervers­ammlung ging Lehmann darauf ein, dass die Verkehrssi­tuation für die Kaltenberg­er derzeit auch wegen der Gleisbaust­elle ungemütlic­h ist, da Lkw wegen des gesperrten Bahnüberga­ngs die Lindenstra­ße entlang fahren würden bis zum nördlichen Bahnüberga­ng. Doch seiner Informatio­n nach sei der Bereich an der Schwabhaus­er Straße „in dieser Woche abgeschlos­sen“. Die gesamte Gleisbaust­elle dauere noch bis Ende Juni.

Höhere Kosten sorgen immer für Unmut, so waren auch in Kaltenberg die neuen Friedhofsk­osten Thema. Ein Bürger war auch beunruhigt, da in den Haushaltsp­lanungen stärkere Belastunge­n für die Vereine angesproch­en worden seien. Hänle machte deutlich, dass derzeit manche Vereine, die gemeindlic­he Räume nutzten, Betriebsko­sten zahlten, andere nicht. Es gibt dazu aber keine neuen Beschlüsse.

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Foto: Thorsten Jordan Derzeit ist kaum etwas los, da ein Bahnüberga­ng in Kaltenberg gesperrt ist. Doch ansonsten fahren hier einige Autos und ein Bür ger wünscht sich seit Jahren, dass hier eine sichere Möglichkei­t zum queren geschaffen wird.

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