Alle wollen langsamen Verkehr
In Greifenberg gibt es mehrere Anträge auf Tempolimits
In der Karwendelstraße in Greifenberg – dort befindet sich nicht nur der gemeindliche Kindergarten, sondern auch die Friedhofsparkplätze liegen an der Straße – wird zu schnell gefahren: Das finden nicht nur Anlieger, sondern auch andere Greifenberger. Der Gemeinde flatterte jüngst ein Antrag auf Geschwindigkeitsbeschränkung ins Haus. Die Initiatoren hatten Unterschriften für das Anliegen gesammelt und gaben diese Listen gemeinsam mit dem Antrag ab. Gefordert wird eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf zehn Stundenkilometer.
Bürgermeister Johann Albrecht liegen ähnliche Anträge auch aus der Kreitstraße, Hofgereuth und Feldgereuth vor, wie er in der jüngsten Gemeinderatssitzung sagte – und zur Bürgerversammlung am heutigen Donnerstagabend ist der Wunsch auf Geschwindigkeitsbeschränkung für die Beurer Straße eingegangen „Beim Kindergarten wäre ein Tempolimit auf 30 Stundenkilometer genehmigungsfähig“, so Albrecht. Wenn alle sich an die Straßenverkehrsordnung halten würden, so der Bürgermeister, wäre auch ohne Geschwindigkeitsreduzierung alles gut.
„Eine Beschränkung auf zehn Stundenkilometer geht überhaupt nicht“, erklärte Reinhold Domes, Polizeibeamter und Verkehrsexperte. Tempo 30 könne die Kommune auf gemeindlichen Straßen anordnen, für andere Verkehrswege sei der jeweilige Straßenbaulastträger zuständig. Domes ist der Meinung, dass vor allem die Friedhofsbesucher zu schnell fahren – wegen der Einbahnregelung, die sie zu einer längeren Fahrtroute zwinge und ihnen in der Karwendelstraße eine längere gerade Strecke bis zum Ziel anbiete. Dr. Dieter Sohn störte sich an der Argumentation der Antragsteller, eine Reduzierung auf Tempo 10 zu fordern, damit dann wenigstens nur 30 Stundenkilometer gefahren würden.
Das Gremium einigte sich darauf, zunächst Geschwindigkeitsmessungen durchzuführen, „damit Fakten auf dem Tisch liegen“. Der Antrag wurde einstimmig abgelehnt.(löbh)