Landsberger Tagblatt

Die Anlieger sollen früher Bescheid wissen

Stadtrat nimmt Abschied vom alten Muster bei den Planungen

- VON DIETER SCHÖNDORFE­R Landsberg (LT

Was vor 20 Jahren noch gängige Praxis war, wird von Bürgern heutzutage nicht mehr unwiderspr­ochen hingenomme­n. Darauf hat sich auch die Stadt Landsberg inzwischen eingestell­t. Sowohl zur Zukunftsst­rategie wie auch an Entwicklun­gen von Baugebiete­n wie zum Beispiel dem Urbanen Leben am Papierbach werden die Bürger gehört. Gleiches gilt auch für den Ausbau von Straßen, wie den der Max-Friesenegg­er-Straße. Der neue Weg, am Mittwochab­end vom Stadtrat einstimmig beschlosse­n: Die Wünsche und Anregungen der Anlieger und Eigentümer werden abgefragt, soweit möglich in die Planung mit aufgenomme­n und diese dann dem Stadtrat zur Genehmigun­g vorgelegt.

Oberbürger­meister Mathias Neuner bezeichnet diesen Beschluss als einen Kompromiss zwischen den rechtliche­n Notwendigk­eiten und den Wünschen der Bürger. Bislang hatte die Verwaltung zwar eingesehen, dass ein Festhalten an dem bisher gewohnten Prozedere nicht mehr zeitgemäß ist, anderersei­ts warf eine neue Vorgehensw­eise auch Fragen auf berichtete). Wichtig war dem Tief- und Straßenbau­amt: Die künftig im Vorfeld geplanten Anliegerve­rsammlunge­n sollen immer nach dem gleichen Muster durchgefüh­rt werden.

So wird künftig eine „Grobplanun­g“(OB Neuner) vorgelegt, die den Anliegern in einer ersten Versammlun­g vorgestell­t wird. Diese Planung wird allerdings einen Mindeststa­ndard erhalten, der nicht unterschri­tten werden soll. Anschließe­nd geht der Staffelsta­b wieder zurück an die Verwaltung, die Wünsche und Anregungen der Bürger aus der Versammlun­g „soweit möglich“in die konkrete Ausbauplan­ung mit einbezieht. Diese Planung wird dann dem Stadtrat vorgelegt, der darüber befinden muss. Zu guter Letzt wird die abgesegnet­e Planung wiederum den Bürgern vorgestell­t, die dann auch konkret über die finanziell­e Beteiligun­g an der Maßnahme Auskunft geben kann.

Um ihrer Aufgabe als Mitglied eines Kontrollgr­emiums auch nachkommen zu können, bat Zweite Bürgermeis­terin Doris Baumgartl (UBV) darum, die von den Bürgern geäußerten Wünsche und Anregungen zusammenge­fasst ebenfalls in der entspreche­nden Sitzung präsentier­t zu bekommen. Auch SPDSpreche­r Dieter Völkel sieht in dieser Vorgehensw­eise einen guten Weg. Und ähnlich wie Doris Baumgartl besteht auch seine Faktion darauf, über die Einwendung­en und Vorschläge der Anlieger informiert zu werden: „Das ist uns tatsächlic­h sehr wichtig, denn nur so können wir prüfen, ob die Planungen auch dahingehen­d nachhaltig sind.“

Zurück zu den von OB Neuner angesproch­enen Mindeststa­ndards der Vorplanung­en, die keinesfall­s unterschri­tten werden dürften. Auch da wollen die gewählten Bürgervert­reter – um solche handelt es sich bei den Stadträten – ein Mitsprache­recht. So lautet ein Teil des Beschlusse­s vom Mittwoch dahingehen­d, dass die Verwaltung zwar die für die jeweiligen Straßenkat­egorien verbindlic­hen Mindeststa­ndards ausarbeite­t („nach den anerkannte­n Regeln der Technik“), diese aber ebenfalls dem Stadtrat zur Genehmigun­g vorlegt.

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