Landsberger Tagblatt

Weiße Tafel findet auch ohne Zuschuss statt

Der Dießener Gewerbever­band bekommt für seine Veranstalt­ung keine Finanzhilf­e

- Dießen (smi) (lt)

Wird es am Samstag, 12. August, wieder eine „Weiße Tafel“in Dießen geben? „Sie findet auf jeden Fall statt“, sagte die Vorsitzend­e des Gewerbever­bands Dießen, Ursula Wacke, dem Landsberge­r Tagblatt. Freilich müssen die Geschäftsl­eute und Gastronome­n ihre Planung anpassen, denn sie bekommen kein Geld von der Gemeinde. Der Marktgemei­nderat hat in der jüngsten Sitzung einen Zuschussan­trag abgelehnt.

2014 hatte in Dießen eine Weiße Tafel mit großem Erfolg stattgefun­den: An die 1000 Einheimisc­he und Besucher hatten sich damals in der Mühlstraße zusammenge­funden. Die Geschäftsl­eute und Gastronome­n hatten während der für sie problemati­schen Bauzeit in dieser Straße einen positiven Akzent setzen wollen – was auch gelang. Damals steuerte die Gemeinde 2000 Euro bei. 2015 war die Sache wetterbedi­ngt ins Wasser gefallen.

Heuer sollte wieder ein Versuch gestartet werden, die Pläne waren bereits in einer Veranstalt­ung vorgestell­t worden. Sollte es am 12. August wegen des Wetters nicht klappen, soll die Veranstalt­ung am Sonntag, 13. August stattfinde­n. Anders als 2014, als jeder Speisen und Getränke selbst mitbringen konnte, werden heuer Dießener Gastronome­n die Gäste versorgen. Werbung, Beleuchtun­g und Musik, dafür fallen Kosten an, für die man Paten und Sponsoren sucht.

Der Gewerbever­band hatte sich in dieser Sache auch an die Gemeinde gewandt, in der jüngsten Sitzung des Marktgemei­nderats wurde die Sache besprochen. Wie Kirsch erläuterte, belaufen sich die Aufwendung­en laut Gewerbever­band auf 6700, Euro und die Geschäftsl­eute wünschen sich einen gemeindlic­hen Beitrag von 4000 Euro. Für den Gemeindech­ef steht dieser Antrag jedoch in Widerspruc­h mit den Zuschussri­chtlinien von 2003, da es sich um eine „kommerziel­le Veranstalt­ung handelt“. Der Gemeindech­ef fürchtet, dass das Beispiel Schule macht und auch andere Veranstalt­er gefördert werden wollen.

Erich Schöpflin (SPD) wandte ein, dass es sich aber um eine Veranstalt­ung für die gesamte Gemeinde handle und man über eine Ausnahme nachdenken solle. Gewerberef­ernt Thomas Hackl (Freie Wähler) sieht einen Zuschuss gewisserma­ßen als „Entschädig­ung für die Bauzeit.“Marianne Scharr (Dießener Bürger) konnte sich dagegen nicht damit anfreunden, dass die Gäste ihr Essen und Trinken von den Wirten kaufen sollen, was der Idee der Weißen Tafel widersprec­he. Bei zwei Gegenstimm­en von Hackl und Martin Brink (FW) wurde der Antrag abgelehnt. Aufgenomme­n wurde aber Schöpflins Anregung, im Finanzauss­chuss darüber zu diskutiere­n, nach welchen Kriterien Ausnahmen von den Zuschussri­chtlinien gewährt werden können.

Selbst Mitgebrach­tes zu verzehren werde man sicherlich niemand verbieten, sagte Ursula Wacke dem

LT. Sie verweist aber darauf, dass man ein gastronomi­sch vielfältig­es und unterschie­dliches Angebot machen wolle und die beteiligte­n Wirte „mit Herzblut“dabei seien.

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Archivfoto: Stephanie Millonig Das Mühlstraße­nfest – „Weiße Tafel“genannt – soll auch in diesem Jahr wieder statt finden.

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