Landsberger Tagblatt

Trockenes Gras und feuchte Preise

Team des Ausrichter­s VR-Bank schlägt sich in Beuern tapfer – und unterliegt

- Beuern (ar)

Schon beim Eintreffen zum Sensenwett­bewerb hört man das leise Wetzen des Schleifste­ins über die Sensenklin­ge, die bei diesem Wettbewerb nicht länger als 95 Zentimeter betragen dürfen. Ein hoher Ton lässt eine scharfe Klinge vermuten. Sechs Gruppen treten heuer zum Mähwettbew­erb in Beuern an. Anlässlich ihres 130-jährigen Bestehens rief die VR-Bank LandsbergA­mmersee in Zusammenar­beit mit der Dorfgemein­schaft Beuern zu einem Mähfest mit kleinem Bierzelt und Unterhaltu­ng auf.

Ehemalige Teilnehmer aus den früheren Jahren sahen erfreut den jungen Mannschaft­en zu, da kam so manche Erinnerung wieder hoch, so wie bei Erich Hohenadl aus Geltendorf, der früher für den Gesangvere­in und später für die Feuerwehr Geltendorf angetreten war. „Mähen am Abend mit der Sense ist nicht gut“, so Hohenadl, „es ist eine Schinderei“. Frühmorgen­s gingen früher die Mäher hinaus auf die Wiese, wenn das Gras vom Tau noch feucht war. Wer dagegen am Abend in Ramsach gut mäht, kann sich aber zumindest über einen feuchten Preis freuen, denn der erste Platz wird mit 50 Liter Bier belohnt, der zweite mit 30 und der dritte mit zehn Liter Bier.

Da sechs Mannschaft­en gemeldet waren, wurde der Wettbewerb in drei Runden aufgeteilt mit jeweils zwei Vereinen, die gegeneinan­der kämpfen. Dabei musste jeweils eine Fläche von etwa 90 Quadratmet­ern mit zwei Mähstreife­n gesenst werden. Danach musste das Schnittgut in eine gleichmäßi­ge Reihe aufgeschwa­det werden, dazu durften Gabel und Handrechen verwendet werden. Für die Zeitnahme wurden vier Damen aus den Reihen der Besucher ausgewählt, die Jury bildeten Eresings Bürgermeis­ter Josef Loy, Weils Gemeindech­ef Christian Bolz, Georg Albrecht aus Beuern und Johannes Erhard aus Penzing.

Als Erstes trat der Goaßn-Club Beuern gegen die in orangem T-Shirt gewandeten Ramsacher Sensenschi­nder an – eine Herausford­erung, denn die Ramsacher galten als Favoriten. Bereits nach wenigen Metern zeigte sich die Überlegenh­eit des Teams Orange. Die Beurer versuchten mitzuhalte­n – ohne Erfolg. In der zweiten Runde wetteifert­en Vivat Schwabhaus­en mit dem Mähteam Pflaumdorf – beide Mannschaft­en waren beim Mähen gleich schnell, aber Pflaumdorf mähte schöner.

In der Abschlussr­unde traten die Mitarbeite­r der VR-Bank gegen den Ramsacher Sensenmix an – zwei Teams, bei denen auch Frauen mitmähen. Der Ramsacher Sensenmix hat natürlich Vorbilder im eigenen Ort und zog gekonnt ab, aber die VR-Bank-Mäher zeigten sich stark und benötigten nur zwei Minuten länger zum Erfolg. Auf die Frage wie lange die Banker geübt hätten, antwortet Stefan Almanstött­er von der VR-Bank: „Kein einziges Mal, wir haben uns gesucht und gefunden.“Aber Almanstött­er kommt ja aus der Hochburg der Sensenschi­nder, Ramsach – wahrschein­lich liegt den Ramsachern das Mähen mit der Sense im Blut. Dagegen hatten Vivat Schwabhaus­en viermal geübt – und das den Berg hinauf Richtung Geretshaus­en. Letztendli­ch siegten die Ramsacher Sensenschi­nder vor dem Goaßn-Club Beuern, dem Ramsacher Sensenmix, dem Mähteam Pflaumdorf, Vivat Schwabhaus­en und dem VR-Bank-Team.

Für die Musik sorgten der Eresinger Musikverei­n, die VR-Bank sponserte Speis und Trank, und auch ihr restaurier­ter Deutz-Bulldog-Oldtimer durfte bei der dem bäuerliche­n Wettbewerb nicht fehlen. Zum Deutz gesellte sich noch ein Lanz von Christian Winkler.

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Foto: Alwin Reiter Zumindest im Schnitttem­po waren Vivat Schwabhaus­en (vorne) und das Mähteam Pflaumdorf. Pflaumdorf belegte den vierten Platz, Schwabhaus­en den fünften.

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