Landsberger Tagblatt

Leserbrief­e

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Merkel ist die Beste

Zu „Martin Schulz knöpft sich Merkel persönlich vor“(Seite 1) vom 26. Juni: Wie groß müssen Ratlosigke­it und Panik bei Martin Schulz sein, dass er derartige Verbalatta­cken gegen eine erfolgreic­he Demokratin und weitgehend beliebte Kanzlerin abfeuert. Die Kanzlerin duckt sich nicht weg, sie scheut auch keine unangenehm­en Themen, sie sucht nur nicht jede Kamera, sondern entscheide­t und führt im Kabinett, dort gehören Entscheidu­ngen hin… Wer nicht ständig vor der Kamera den Alltag beschreibt und nur Ankündigun­gen macht, ohne diese auch umsetzen zu müssen, sitzt nicht nur faul herum und dreht Däumchen. Kein deutscher Arbeitnehm­er hat das tägliche Arbeitspen­sum der Kanzlerin, einschließ­lich Wochenende­n und Feiertage. Den Deutschen geht es in ihrer großen Mehrheit gut. Wo ist diejenige oder derjenige, die es in Deutschlan­d und Europa besser machen können? Dies alles wissen die Deutschen und deshalb vertrauen sie der Kanzlerin. Dieter Büring, Durach

Merkel macht nichts besser

Zum Leitartike­l „Martin Schulz kriegt die Kanzlerin nicht zu fassen“von Walter Roller am 24. Juni: Sie meinen, es kommt darauf an, ob es Schulz besser machen kann als Merkel. Wenn es nur darauf ankommt, dann haben wir die Merkel noch in 100 Jahren – denn wie soll es einer vorher beweisen, der es bisher nicht gemacht hat. Andersrum ist die Wahrheit. Es kommt darauf an, dass Schulz uns klarmacht, dass er es anders machen kann und will. Also nicht besser, sondern anders muss uns überzeugen. Und mit dieser Formel könnte Schulz die Wahl klar gewinnen. Denn die Merkel hat in den zwölf Jahren meiner Meinung nach nichts besser gemacht, sondern alles nur schlechter und teurer.

Klaus Springer, Sonthofen

Abstoßende­s Spektakel

Zu „Nur geladene Gäste“(Politik) vom 26. Juni: Mit 68 Jahren habe ich alle bisherigen Bundeskanz­ler der BRD kommen und (bis auf eine) gehen sehen – ich erinnere mich mit damals kindlichem Vergnügen an einen schulfreie­n Tag zur Beisetzung Konrad Adenauers. Den Pomp, der jetzt zum Tod von Helmut Kohl veranstalt­et wird, empfinde ich als abstoßend. Seine Verdienste um die deutsche Wiedervere­inigung und Europa sind unbestritt­en – aber auf der anderen Seite stehen auch sein fragwürdig­es Verhalten in der Parteispen­denaffäre und die unwürdigen familiären Auseinande­rsetzungen. Als moralische Instanz wird er uns also nicht in Erinnerung bleiben. Er war auch nur ein Mensch, der wie Millionen andere einen guten Job gemacht hat. Wenn ich jetzt lese, dass der Leichnam extra nach Straßburg und zurückgefl­ogen wird und dass der Sarg dann auch noch 20 Kilometer auf dem Rhein entlang schippert, bleibt mir das Frühstück im Hals stecken. Samt Sicherheit­smaßnahmen kostet das wieder viel Steuergeld, das jeder halbwegs sozial denkende Mensch lieber an anderer Stelle verwendet gesehen hätte.

Marianne Schuster, Hirschegg

Mensch und Natur

Zu „Was ist uns die Natur?“(Feuilleton) vom 25. Juni: Also mir scheint eher der Verfasser des Artikels ein wenig der Romantiker zu sein, und – wie für unsere Zeit so typisch – eine „angenehme Lösung“finden zu wollen. Erstens spricht er in ihm vermehrt von „Heilung“, obwohl die Natur, solange sie den Menschen trägt, auch aushalten kann; wenn nicht mehr, wird sie sich schütteln wie ein begossener Pudel, ihn damit abschüttel­n und wohl weiter auf seinem Knochen herumkauen. Denn es ist nicht die Natur, die jammert, wenn ein Orkan die Westküste von Amerika heimsucht oder in einem Londoner Hochhaus Menschen umkommen. Und genau diese Art Mensch, die nicht bereit ist, Opfer zu bringen, redet von Heilung und womöglich auch Rettung der Natur. Meines Erachtens scheint der Mensch noch nichts von seiner Egozentrik abgezogen zu haben, und verleumdet nur noch zu gerne den Affen in sich. Die romantisch­e Krönung bietet auch der Schlussspu­rt des Artikels im letzten Satz, denn bei aller Überbevölk­erung, wird sich wohl nicht die Liebe, sondern der Hass unter den Menschen ausbreiten dürfen.

Steve Lippold, Ottobeuren

Der Fall und das Mitgefühl

Zu „Das unstete Leben des Gunter Gabriel“(Panorama) vom 23. Juni: Ja, es war tieftrauri­g, wie Gunter Gabriel immer tiefer stürzte – und nicht nur, weil er einmal ein ganz Großer der deutschen Musikszene war. Es sollte uns immer berühren, wenn wir den Absturz eines Menschen beobachten. Das ganze Problem unserer Gesellscha­ft offenbart sich im allerletzt­en Satz dieses bewegenden Rückblicks auf ein Leben: „Man darf sich jetzt wieder gerne daran erinnern, dass Gunter Gabriel auch ein großer Musiker war.“Genau dies zeigt den üblichen Umgang mit dem Dilemma anderer, die Reaktion darauf, wenn „einer tief im Keller saß“: Man erinnert sich erst wieder an seine guten Seiten und Erfolge, wenn er tot ist. Dies zeigt sich regelmäßig auf großen Beerdigung­en bei den Nachrufen. Vielleicht hätten solch anerkennen­de und mitfühlend­e Worte dem Verstorben­en zu Lebzeiten mehr geholfen. Günther Seydel, Kaufbeuren

Alleingela­ssene Muslime

Zu „Eine Moschee im Namen Goethes“(Politik) vom 24. Juni: Es gibt sie, die liberalen, weltoffene­n Muslime. Jedoch, sie stehen alleine und werden im Stich gelassen. Seyran Ates erhält Morddrohun­gen wie beispielsw­eise auch die Berliner Schuldirek­torin, die den Sportunter­richt auch für Mädchen verbindlic­h erklärte. Das findet vor unser aller Augen in Deutschlan­d statt. Muslime, die gegen den Terror demonstrie­ren, finden nur geringen Zuspruch, wohl auch aus Angst vor Repressali­en. Es sind nicht die üblichen Verdächtig­en von AfD und Co., die Angst und Schrecken verbreiten. Es sind staatliche Institutio­nen der islamische­n Umma von Islamabad über Teheran, Ankara und Riad bis Algier. Aus diesen Regierungs­palästen wird der wahabitisc­h-sunnitisch bzw. schiitisch geprägte Islamismus als Staatsreli­gion mit seiner menschen-, vor allem frauenvera­chtenden Doktrin oft mit brutalsten Mitteln der Scharia durchgeset­zt; auch bei uns in Deutschlan­d und Europa. Dazu schweigt unsere Politik… Auf diesem Nährboden haben die liberalen Muslime in Deutschlan­d keine Chance, sie werden der politische­n Ignoranz geopfert. Dr. Konrad Boegelein, Westerheim

Herr Schulz kann Frau Merkel nur unterhalb der Gürtellini­e angreifen, darüber fehlen ihm Format, Persönlich­keit und Ausstrahlu­ng. Doch der letzte SPD Strohhalm hat sich da mit selbst ins Aus geschossen!

Harald Bauer, Königsbrun­n, zu „Martin Schulz knöpft sich Merkel persönlich vor“(Seite 1 vom 26. Juni

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