Und noch ein Mega-Projekt
In München wird derzeit über enorme Summen diskutiert: Die zweite S-Bahn-Stammstrecke soll 3,8 Milliarden Euro kosten, ein Tunnel für die Landshuter Allee ist mit 500 Millionen im Gespräch und der Tunnel unter dem Englischen Garten soll mit 125 Millionen zu Buche schlagen. Während sich andere bayerische Städte und Kommunen fragen, wie sie schnelles Internet bezahlen oder Schlaglöcher in ihren Straßen stopfen sollen, plant die Landeshauptstadt ein Mega-Projekt nach dem anderen. Mit freundlicher und finanzieller Unterstützung des Freistaates.
Dass in München Investitionen getätigt werden müssen, ist keine Frage. Die Stammstrecke? Bitter nötig bei den vielen Pendlern. Die Landshuter Allee? Eine enorme Belastung für die Anwohner. Und der Englische Garten? Nun, bei ihrer grünen Lunge werden die Münchner emotional. Anders ist die hohe Anteilnahme an „Ein Englischer Garten“nicht zu erklären. Ob der Tunnel jedoch auch rational eine gute Entscheidung ist, bleibt fraglich. Denn einen zusammenhängenden Park zu haben ist zwar schön. Ob der Bau des Tunnels aber auch die Staugefahr verhindern wird, steht in den Sternen. Nicht mal das Baureferat der Stadt ist sich da ganz sicher.
Dem Münchner wird’s egal sein, er wird in seinem Englischen Garten auf jeden Fall mehr Ruhe haben. Vielen Bürgern im restlichen Bayern wären aber vermutlich schnelles Internet und weniger Schlaglöcher vor der eigenen Haustüre wichtiger.