Landsberger Tagblatt

Beckmanns Rekord

Noch nie wurde ein höherer Preis für ein Bild des deutschen Malers erzielt

- London (dpa)

Das Gemälde „Hölle der Vögel“des deutschen Malers Max Beckmann (1884–1950) ist am Dienstagab­end vom Auktionsha­us Christie’s in London für 36 Millionen Pfund (40,8 Millionen Euro) versteiger­t worden. Damit wurde laut Christie’s ein Rekordprei­s für den Künstler sowie der bisher höchste Preis bei einer Auktion für ein Werk des deutschen Expression­ismus erzielt. Das Gemälde war seit 1983 in Privatbesi­tz. Christie’s hatte einen Schätzprei­s von rund 30 Millionen Pfund festgesetz­t.

Beckmann, der Deutschlan­d im Sommer 1937 verließ, malte das laut Christie’s „eindeutig zeitpoliti­sch zu assoziiere­nde Bild“ein Jahr später im Exil in Amsterdam und vollendete es 1938 in Paris. Das Gemälde mit seinen grellen Farben und gequälten Figuren von Vögeln und Menschen wird als Allegorie auf den Nationalso­zialismus und dessen Opfer gewertet. Es sei als ein „universell­es Symbol der Menschheit“mit Pablo Picassos etwa zur selben Zeit entstanden­em Bild „Guernica“gleichzuse­tzen, hieß es bei Christie’s. Beckmann soll seinem Werk den Arbeitstit­el „Land der Wahnsinnig­en“gegeben haben.

Laut Christie’s wird seit einiger Zeit bedeutsame­s Käufer- und Sammlerint­eresse am deutschen Expression­ismus in Asien und „anderen neuen Märkten“verzeichne­t. Der bisherige Rekordprei­s für Beckmann war für das Gemälde „Selbstbild­nis mit Horn“(1938) erzielt worden, das 2001 bei Christie’s in New York für damals 22,5 Millionen Dollar versteiger­t wurde. Den bisherigen Rekord für ein Werk des deutschen Expression­ismus hielt Ernst Ludwig Kirchners „Berliner Strassensz­ene“(1913/1914), das 2006 bei Christie’s in New York für 38 Millionen Dollar versteiger­t wurde.

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Foto: Christie’s/dpa Max Beckmanns „Hölle der Vögel“ent stand 1937/38.

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