Landsberger Tagblatt

Kommt der A400M in die Region?

Als Standorte sind jetzt Lagerlechf­eld und Penzing im Gespräch

- VON MARTIN FERBER, PITT SCHURIAN UND DIETER SCHÖNDORFE­R Penzing

Und plötzlich ist der Name Penzing wieder im Spiel. Die Bundeswehr sucht eine neue Bleibe für 13 neue Airbus-Transportf­lugzeuge vom Typ A400M. Und die will sie offenbar im Süden des Landes stationier­en (wir berichtete­n). In Berlin erfolgte offenbar gestern eine entspreche­nde Weichenste­llung des Haushaltsa­usschusses des Bundestage­s, die damit einem Papier des Verteidigu­ngsministe­riums folgt. Soweit aus der nichtöffen­tlichen Sitzung und befassten Kreisen bekannt wurde, gibt es noch kein abschließe­ndes Konzept. Vielmehr sind zwei Standorte im Gespräch: einmal Lagerlechf­eld, frühere Heimat des Jagdbomber­geschwader­s 32, das 2013 aufgelöst wurde – und offenbar auch der Fliegerhor­st in Penzing, bis zum Ende des Jahres noch Heimat des Lufttransp­ortgeschwa­ders 61.

Fürspreche­r des Fliegerhor­stes Lechfeld weisen angesichts der dort konzentrie­rten Kompetenze­n auf viele Vorzüge dieser Luftwaffen­basis hin. Anderersei­ts gibt es auch Argumente für den Erhalt des Flugplatze­s Penzing. Auf diesem ist noch bis Ende des Jahres das Lufttransp­ortgeschwa­der 61 stationier­t, die letzte Transall verlässt allerdings bereits Ende September den Fliegerhor­st. Penzing galt bislang als wichtiges Drehkreuz der Bundeswehr für Transporte unter anderem nach Afghanista­n, in den Kosovo, nach Mali und in die baltischen Staaten. Noch vor Kurzem war die Schließung in Penzing angekündig­t worden, und es sah so aus, als müsse sich die Bundeswehr künftig mit dem Fliegerhor­st Wunstorf bei Hannover begnügen. Doch einen Verkauf der Liegenscha­ft in Landsberg nach der Schließung lehnte die Bundeswehr schon im März entschiede­n ab. Die neue sicherheit­spolitisch­e Lage sorgte offenbar für eine Kehrtwende bei der Bundeswehr.

Seither gilt die Order: sämtliche Konversion­sverhandlu­ngen sind angehalten. Kommodore Oberst Daniel Draken damals zum LT: „Das betrifft allerdings nur die Infrastruk­tur, also den Fliegerhor­st und die dazugehöri­gen Gebäude, nicht das Geschwader.“Diesen Stand bestätigte auch Anfang Juni noch einmal der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleu­tnant Karl Müllner, dem

LT: „Wir haben unsere Entscheidu­ngen, und nach denen richten wir uns derzeit.“Für Penzing bedeutet das ebenso wie für alle Liegenscha­ften, dass der Fliegerhor­st erneut einer eingehende­n Prüfung unterzogen und neu bewertet wird. Bis eine endgültige Entscheidu­ng zu den Liegenscha­ften gefallen ist, geht die Anlage nach der Auflösung des Geschwader­s in eine Stillstand­swartung über.

Die gestern bereitgest­ellten Gelder dienen jedoch offenbar noch nicht einer Anpassung der Infrastruk­tur auf einem der beiden Flugplätze an den A400M. »Politik Teil Seite 4

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Foto: Julian Leitenstor­fer Im Anflug auf Penzing? Die Bundeswehr sucht derzeit für 13 A 400 M einen Standort, vermutlich im Süden Deutschlan­ds.

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