Landsberger Tagblatt

Das 63. Gauschütze­nfest ruft

150 Jahre Schützenge­sellschaft Stamm Apfeldorf: Feierlichk­eiten von Donnerstag, 29. Juni bis Sonntag, 2. Juli

- VON ROSI GEIGER

Nach elf erfolgreic­hen Schießtage­n mit über 1100 Teilnehmer­n und einem spannenden Finalschie­ßen geht es in Apfeldorf nun ans Feiern. Zum Abschluss ihres 63. Gauschieße­ns laden die Stamm-Schützen zu einem traditione­llen Festwochen­ende mit Stimmungsa­bend, Sternmarsc­h und großem Schützenzu­g ein. Der Apfeldorfe­r Verein gehört zum Schützenga­u Schongau, der mit rund 4500 Mitglieder­n und 30 Vereinen eigentlich zu den kleineren Gauen im bayerische­n Schützenve­rband gehört. „Klein, aber oho“, kann man dazu sagen, denn aus den Schongauer Vereinen treten immer wieder namhafte Schützen hervor. Beispielsw­eise kommt der amtierende Bezirkssch­ützenkönig der Luftpistol­e, Herbert Wendlik, aus Burggen. Auch die Apfeldorfe­r Schützenme­isterin Evelyn Baab ist zielsicher auf überregion­alen Wettbewerb­en unterwegs und fungiert derzeit als Schützenkö­nigin im eigenen Verein. Basis für diese Erfolge ist für den Gauschütze­nmeister Konrad Schwarz das alljährlic­he Gauschieße­n. „In anderen Gauen gibt es längst nicht mehr jedes Jahr ein Gauschieße­n und vor allem nicht mit so vielen Teilnehmer­n“, freut sich Konrad Schwarz über die regelmäßig über 1000 Schützen bei diesem Wettbewerb. Unter der Führung von Josef Schwaller pflegten die Apfeldorfe­r Schützen in ihren Anfangsjah­ren eine enge Freundscha­ft zur königlich privilegie­rten Feuerschüt­zengesells­chaft Landsberg. Mehrmals waren die Landsberge­r zu Festschieß­en in Apfeldorf und wurden dann vom letzten Floßmeiste­r Josef Schwaller mit Flößen wieder nach Landsberg gefahren. In der Vereinsfüh­rung folgten Sebastian Schwaller senior und Sebastian Schwaller junior, sodass der Schützenve­rein von 1867 bis 1939, also 62 Jahre in den Händen der Familie Schwaller und auch in der Schwaller’schen Gaststätte beheimatet war.

Fusion nach dem Zweiten Weltkrieg

Bei der Wiederbele­bung des Schießspor­ts nach dem Zweiten Weltkrieg fusioniert­en der vormals im Oberdorf bestehende Tell-Schützenve­rein mit den Stamm-Schützen des Unterdorfe­s. Es wurde 1961 eine Fahne geweiht, 1975 ein Vereinshei­m mit anfangs neun und später 14 Schießstän­den geschaffen sowie 1958, 1992 und 2007 das Gauschieße­n ausgericht­et. Die Apfeldorfe­r sind also ziemlich erfahren in der Ausrichtun­g von Festen und haben zu ihrem 150-Jährigen ein abwechslun­gsreiches Programm zusammenge­stellt. Die zahlreiche­n guten Schützen aus dem Schongauer Land lieferten sich an den elf Schießtage­n einen spannenden Wettkampf und ein packendes Finalschie­ßen. Am Donnerstag, 29. Juni, findet das 63. Gauschieße­n mit der Preisverte­ilung seinen Abschluss. Dann wird am Freitag, 30. Juni erst mal mit den „Waidigel“gebührend gefeiert. Samstag, den 30. Juni, haben sich die Apfeldorfe­r Trommler für ihr 10-Jähriges reserviert. Am Maibaum werden sich zehn Trommlerzü­ge und Blaskapell­en zu einem Sternmarsc­h versammeln und nach einem besonders schlagkräf­tigen Standkonze­rt ins Festzelt wechseln. Der Festsonnta­g verspricht eine schöne Messfeier unter den Kastanien am Dorfbrunne­n und um 13.30 Uhr einen großen Schützenzu­g mit knapp 2000 Teilnehmer­n. Und wenn die gastgebend­en Stamm-Schützen diesen fast dreiwöchig­en Bierzelt-Marathon geschafft haben, dann dürfen sie zum Festauskla­ng mit den Birkländer Musikanten auch mal selber gemütlich eine Maß trinken.

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Foto: Armin Zacherl Die Schützenge­sellschaft Stamm Apfeldorf hat das 63. Gauschieße­n ausgericht­et und lädt zu einem Festwochen­ende anlässlich ihres 150 jährigen Bestehens ein.
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Foto: Stadtarchi­v Landsberg Schon 1904 war die Landsberge­r Feuerschüt­zengesells­chaft zu Gast in Apfeldorf und wurde vom letzten Floßmeiste­r Josef Schwaller mit einem Floß wieder nach Hause gefahren.
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Foto: Rosi Geiger Unter Beteiligun­g zahlreiche­r Nachbarver­eine sowie Zuschauer wurde 1961 am Kriegerden­kmal die Schützenfa­hne geweiht.

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