Landsberger Tagblatt

Unternehme­r finden den Standort gut

123 Betriebe fühlen sich im Landkreis bestens aufgehoben. IHK-Regionalau­sschuss setzt bei Kritik gezielt an

- VON DIETER SCHÖNDORFE­R Landsberg Im Internet

Wo lebt es sich angenehmer als in Landsberg? Wo gibt es die meisten Sonnenstun­den? Genau, in Landsberg. Und wo sind die zufriedens­ten Unternehme­r zu finden? Erraten, auch in Landsberg – zumindest ist dies das Ergebnis einer jüngst abgeschlos­senen Umfrage der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) für München und Oberbayern. 83 Prozent der ansässigen Unternehme­n bewerten den Standort Landsberg als sehr gut oder gut. 87 Prozent würden sich sogar noch einmal für ihn entscheide­n, wenn sie denn die Wahl hätten.

Zum zweiten Mal hatte die IHK nach 2015 1200 Betriebe in ihrem Geschäftsg­ebiet gebeten, Stärken und Schwächen ihrer Standorte zu benennen und zu bewerten. 123 Betriebe beteiligte­n sich, was Rebecca Wippersteg, die Projektbet­reuerin, zwar nicht zufriedens­tellte („Etwas mehr könnten sich schon beteiligen, da würden wir uns sehr freuen“), dennoch glaubt sie, mit den Ergebnisse­n gut arbeiten zu können.

Höchste Zufriedenh­eit (Gesamtnote 1,8) – benotet wurde nach dem Schulsyste­m von eins bis sechs – erfuhr dabei die Anbindung an das Fernstraße­nnetz – A 96 und B 17, das gute Image des Standortes und auch das regionale Straßennet­z. Nicht gut kamen dagegen die Schienenan­bindung (3,7) beziehungs­weise der Güterverke­hr (3,3) weg, das Angebot an Wohnraum (3,3) sowie der Luftverkeh­r (3,3). Handlungsb­edarf sahen die Unternehme­r bei Breitbandv­ersorgung – hier zeigt sich eine große Diskrepanz zwischen Bedeutung (1,4) und Zufriedenh­eit (2,9) – und der Verfügbark­eit von qualifizie­rten Fachkräfte­n. Auch würde eine bürokratie­är- mere Verwaltung geschätzt. Für den Vorsitzend­en des IHK-Regionalau­sschusses, Reinhard Häckl, sind die Ergebnisse aber auch eine Bestätigun­g des Weges, den er mit seinen Ausschussm­itgliedern vor eider nigen Monaten eingeschla­gen hatte. „Wir haben uns bereits in den ersten beiden Sitzungen des Regionalau­sschusses genau mit diesen Themen beschäftig­t.“Doch nicht nur das. Erste Schritte wurden zum Beispiel zum Thema Breitbanda­usbau eingeleite­t, erste Gespräche mit den Verantwort­lichen aus Stadt und Landkreis geführt. „Unser Ziel muss es sein, schnellstm­öglich eine flächendec­kende Versorgung in allen Gewerbegeb­ieten des Landkreise­s zu erreichen.“Mit dem Wirtschaft­sförderer der Stadt, Peter Jung, werde es demnächst eine Gesprächsr­unde geben – mit Breitband-Anbietern und auch den Stadtwerke­n.

Auch zum Bürokratie­abbau hat Reinhard Häckl eine sehr klare Meinung. „Wir können nicht oft genug betonen: weniger Bürokratie spart allen Beteiligte­n nicht nur Zeit und Geld, sondern fördert auch die Kooperatio­n der Betriebe mit örtlichen Verwaltung­en.“Lob gab es daher für die Verwaltung des Landkreise­s, die aktuell als eine von wenigen in Oberbayern das RAL-Gütesiegel hat. Um es zu erhalten, müssen etwa Bauanträge innerhalb von 40 Tagen beschieden werden.

Insgesamt erhielt der Standort Landsberg von den teilnehmen­den Unternehme­n die Gesamtnote 2,0, exakt dieselbe Bewertung wie der ganze Regierungs­bezirk Oberbayern zusammen. Die Gesamtnote setzte sich Antworten zu 44 Standortfa­ktoren zusammen in den Kategorien Infrastruk­tur, Arbeitsmar­kt, Fachkräfte, Standortko­sten, Unternehme­nsumfeld, Marktpoten­zial, Netzwerke, Attraktivi­tät des allgemeine­n Umfelds und Wirtschaft­sfreundlic­hkeit der Verwaltung.

www.ihk muenchen.de/oberland

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Foto: Julian Leitenstor­fer Hohe Zufriedenh­eit herrscht bei den Landkreisu­nternehmen laut IHK Umfrage mit der Anbindung vor allem an das Fernstraße­n netz.

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