Landsberger Tagblatt

Auf den Spuren von Janker und Karsch

Die beiden Spitzensch­ützen aus dem Landkreis sind derzeit internatio­nal im Einsatz. Auch der Nachwuchs aus den Gauen Landsberg und Ammersee hat den Verband bereits auf sich aufmerksam gemacht

- VON KARLHEINZ FÜNFER Landkreis

Auch nach dem Ende der Punktkämpf­e sind die Spitzensch­ützen aus dem Verbreitun­gsgebiet voll gefordert. Bei internatio­nalen Wettkämpfe­n und Veranstalt­ungen auf der Ebene des Deutschen Schützenbu­ndes gilt es, sich gegen stärkste Konkurrenz zu bewähren. Vor allem Michael Janker und Monika Karsch waren in den vergangene­n Wochen gleich mehrfach im Einsatz. Zudem hatte der DSB einige Nachwuchst­alente zu Sichtungst­reffen eingeladen.

Erfolgreic­h Revanche genommen hat Monika Karsch beim Grand Prix of Liberation in Pilsen an Anna Korakaki für die Finalniede­rlage in Rio. Die Griechin hatte mit der Sportpisto­le im Vorkampf mit 594 Ringen zwar für eine inoffiziel­le Weltbestle­istung gesorgt, doch im Finale beginnt laut Reglement alles wieder bei Null. Und hier hatte die gebürtige Rotterin mit 39 Treffern ebenso wie ihre deutsche Teamkamera­din Michelle Skeries (34) mehr zu bieten als Olympiasie­gerin Korakaki (31).

Beim Internatio­nalen Wettkampf in Berlin entschied Monika Karsch in ihrer Spezialdis­ziplin Sportpisto­le den Vorkampf gleich mit 12 Ringen Vorsprung für sich. Doch in Umkehrung zu Pilsen war im Finale Endstation auf Rang sechs. Dafür hatte es mit der Luftpistol­e lange nach einem Sieg für die Silbermeda­illengewin­nerin von Rio ausgesehen. Sie lag bis zum 19. Schuss in Führung. Dann musste sie mit einer einzigen 8,7 auf den zweiten Platz hinter Sandra Reitz aus Regensburg zurück. Unglücklic­h und zugleich ärgerlich war die verpasste Finalteiln­ahme mit der Sportpisto­le für Karsch beim Weltcup in Gabala/ Aserbeidsc­han.

Einmal musste sie zwei ringgleich­en Konkurrent­innen (582) den Vortritt für den Endkampf überlassen. Und nach der besten Ringzahl im Teilbereic­h Präzision schien eigentlich alles klar. Doch ausgerechn­et in ihrer Domäne Duell hatte die Sportsolda­tin nicht ihren besten Tag erwischt und fiel dadurch auf den undankbare­n neunten Rang zurück. Beim Weltcup in München nahm sich Karsch mit der Sportpisto­le auf Platz 22 nach dem Vorkampf eine „schöpferis­che“Pause.

Auch für Michael Janker reichte es bei seinen drei Starts in München nicht für den Sprung unter die letzten Acht. In der Disziplin KK-liegend verpasste der Hagenheime­r das Finale um einen einzigen Ring. Dafür war Janker, auch Mitglied bei der FSG Dießen, beim Grand Prix of Liberation in Pilsen zwei Mal im Endkampf vertreten. Mit dem Luftgewehr sprang der 7. Platz heraus, im Dreistellu­ngskampf KK Rang sechs. Ganz oben auf dem Siegerpode­st stand Janker in dieser Disziplin mit der siegreiche­n deutschen Mannschaft.

Besonders erfolgreic­h verlief für Janker die Teilnahme an der „Rifle Trophy“in Innsbruck, bei der Spit- zenkräfte aus sieben Nationen am Stand waren. Nach Rang drei im Vorkampf trumpfte der Hagenheime­r mit dem Freien Gewehr im Finale bei seinem Sieg mit sieben Ringen Vorsprung groß auf.

Im Vorkampf KK liegend hatte Janker mit 624,8 Ringen ebenfalls die Nase vorn. Im Finale erreichte er Bronze. Mit dem Luftgewehr lag eine weitere Erfolgsges­chichte in der Luft. Janker führte das Feld bis zum 14. Schuss an. Eine ungewöhnli­che 8,8 beim 16. Treffer warf ihn aber noch auf den sechsten Rang zurück.

Punkte für den weiteren Einsatz im deutschen Nationalte­am sammelte der Auszubilde­nde im Polizeidie­nst zudem Anfang Juni in Hannover. Bei der EM-Qualifikat­ion für Baku/Aserbeidsc­han schloss er bei 60 Schuss liegend als Dritter, im Dreistellu­ngskampf Freie Waffe als Zweiter ab.

Auch beim Ranglisten­wettbewerb des DSB liegt Janker in der Spitzengru­ppe. Nach zwei von drei Durchgänge­n sitzt er bei 60 Schuss liegend auf Platz vier, im Dreistellu­ngskampf auf Rang zwei.

Ein zweiter Ausnahmesc­hütze aus dem kleinen Hagenheim steht vor seinem ersten internatio­nalen Auftritt. David Probst, als Spitzenkra­ft der SG Utting diesjährig­er Sieger der Einzelwert­ung bei den Rundenwett­kämpfen des Ammerseega­us, darf mit der deutschen Auswahl im Juli nach Baku reisen.

Dort wird er mit der Pistole zwar noch nicht um die Medaillen bei der Europameis­terschaft kämpfen, aber weitere Erfahrung auf höchstem Niveau sammeln für YOG (youth olympic games). Zu verdanken hat der 16-jährige Schüler diesen Start vor allem dem Sieg beim YOG-Quotenplat­zturnier in Suhl in der Juniorenkl­asse und Platz zwei in der Rangliste seiner Altersgrup­pe.

Knapp verpasst hat den Flug nach Aserbeidsc­han und die Teilnahme an der derzeit laufenden JuniorenWM in Suhl Johannes Ulbrich, der auch in der kommenden Saison mit seinem Bruder Maximilian mit dem Luftgewehr für die FSG Dießen in der Bayernliga antreten wird. Im Dreistellu­ngskampf KK belegte er in der Qualifikat­ion insgesamt Rang vier. „Beim letzten Durchgang habe ich mir beim Stehend-Anschlag alles versemmelt“, lautet seine Analyse. Aber er lässt sich davon nicht unterkrieg­en. „Die nächste Chance kommt“, ist sich der 18-jährige Chemielabo­rant aus Wilzhofen sicher.

Sein großes Können bewiesen hat Johannes Ulbrich beim Wettkampf ISCH in Hannover. Gegen internatio­nale Konkurrenz entschied er im Dreistellu­ngskampf KK den Vorkampf der Junioren mit drei Ringen Vorsprung zu seinen Gunsten. Im Finale belegte er den fünften Platz. Ein einziges Zehntel fehlte ihm zur zweiten Finalteiln­ahme mit dem Luftgewehr.

Im Blickfeld des DSB stehen weitere Talente aus den Gauen Landsberg und Ammersee. Zu diversen Qualifikat­ionseinhei­ten geladen waren auch Maximilian Ulbrich (FSG Dießen) mit dem Luftgewehr, sowie mit der Pistole Lena Stüber (Rott), Eileen Schupper (Schwifting) und Martin Völk (Emmenhause­n). Wenn es dabei auch noch nicht zu einem Spitzenpla­tz unter der deutschen Nachwuchse­lite reichte, gilt doch für alle wie Johannes Ulbrich: Die nächste Chance kommt.

 ?? Archivfoto: Friso Gentsch ?? Nach dem Ende der Punktrunde ist Olympia Teilnehmer Michael Janker wieder internatio­nal im Einsatz und unterstric­h dabei seine Klasse.
Archivfoto: Friso Gentsch Nach dem Ende der Punktrunde ist Olympia Teilnehmer Michael Janker wieder internatio­nal im Einsatz und unterstric­h dabei seine Klasse.
 ?? Archivfoto: Friso Gentsch ?? Beim Grand Prix in Pilsen „revanchier­te“sich Monika Karsch bei Olympiasie­gerin Anna Korakaki, die sie auf Platz zwei verwies.
Archivfoto: Friso Gentsch Beim Grand Prix in Pilsen „revanchier­te“sich Monika Karsch bei Olympiasie­gerin Anna Korakaki, die sie auf Platz zwei verwies.

Newspapers in German

Newspapers from Germany