Außen Sonnenstrahlen, innen ein Baugerüst
Über 700 Gläubige feiern bei herrlichem Wetter in Eresing wieder das Patrozinium. Und beim anschließenden Markt warten dieses Mal 111 Fieranten mit ihren Waren auf
Eresing Drohten zu Beginn des Kirchenzuges noch dunkle Wolken, spielte das Wetter dann aber perfekt mit. Bei strahlendem Sonnenschein und weißblauem Himmel feierten die Eresinger das Patrozinium zu Ehren des heiligen Ulrich, obwohl es zu Beginn des Kirchenzuges nicht so aussah.
Über 700 Gläubige zogen vom Dorfplatz hinaus zur Ulrichskapelle, dort zelebrierte Erzabt Wolfgang Öxler zusammen mit Pfarrer Thomas Wagner, Pater Eugen Badtke, Pater Tassilo Lenggler und Diakon Alfred Festl die Heilige Messe. Musikalisch umrahmte der Eresinger Musikverein den Gottesdienst, die Vereine aus Eresing und Pflaumdorf mit ihren Fahnen bildeten den optischen Rahmen. Den Kirchenzug hatten auch heuer wieder viele Kindergartenkinder begleitet. Auch 25 Wallfahrer aus Türkenfeld und 14 aus Schwabhausen waren wieder zu Fuß nach Eresing gekommen.
In seiner Predigt stellte Erzabt Öxler die Frage: „Was ist das für eine Welt?“und prangerte den Angriff auf Menschen und Sicherheitskräfte an – die einen wollten sicher leben, die anderen sorgten für Sicherheit. „Das ist das moderne Schlachtfeld und nicht mehr die Welt des heiligen Ulrich“, so Öxler weiter.
Der Erzabt machte auch auf die zwei Polizisten mit Schutzweste aufmerksam, die am Gottesdienst teilnahmen, und sprach in diesem Zusammenhang von einem neuen Bild. Laut Nachfrage des Landsberger
Tagblatts beim stellvertretenden Pressesprecher der Polizei Landsberg, Markus Siebert, waren die Beamten dort jedoch wie auch in den vergangenen Jahren zur Regelung des Verkehrs während des Kirchenzuges eingesetzt und hatten aus eigener Entscheidung der Messe beigewohnt.
Öxler sprach in seiner Predigt auch das Internet an, wo „Hass und Gewalt verbreitet würden“. Er endete mit dem Satz: „Möge der heilige Ulrich in der heutigen Zeit beistehen“. Erzabt Öxler richtet aber auch aufheiternde Worte an die Gläubigen. Der Geistliche selbst feierte übrigens ebenfalls ein kleines Jubiläum: Es war sein fünfter Festzug zur Ulrichskapelle.
Nach dem Festgottesdienst ging es in einer Prozession, in der auch die Monstranz mitgeführt wurde, in die noch in der Restaurierung befindliche Pfarrkirche St. Ulrich. wurde der eucharistische Segen vergeben. Nicht alle Gläubigen hatten Platz in der Kirche, da ein Teil noch eingerüstet ist. Am Nachmittag fand noch eine Festandacht in der Pfarrkirche St. Ulrich statt.
Und nach der religiösen Feier konnten sich Gäste und Eresinger auch wieder beim Jahrmarkt ganz weltlich dem Bummeln und Einkaufen widmen. Laut Marktleiter Ste- Geyer hatten 111 Fieranten den Weg nach Eresing gefunden – der 111., Jörg Schmidt, hatte sich ganz spontan entschieden, erstmals mit seinen Filzarbeiten nach Eresing zu kommen – und die Waren des neuen Händlers fanden großen Anklang.
Wie immer wurde viel Handwerkliches angeboten, auch von Handwerkern aus der Gemeinde Eresing. Haushaltswaren und SpielDort sachen gab es zu kaufen und auch viel Kunsthandwerk aus Holz war zu sehen. Und selbst Artikel für den Hund konnte man kaufen.
Und auch die schattigen Plätze in den Biergärten und am Festzelt am Maibaum waren bald belegt, denn die dunklen Wolken hatten sich längst verzogen und Sonnenschein wärmte die Besucher des Ulrichsfests. Schützenverein und Musikfan verein sorgten am Maibaum für das leibliche Wohl. Am Nachmittag brachten ein paar Wolkenfelder wieder für eine wohltuende kühle Atmosphäre. Der richtige Andrang kam am Nachmittag, nachdem viele Pendler aus der Arbeit zurückgekommen waren. In Eresing selbst hatten an diesem Tag einige Betriebe geschlossen, denn er gilt als örtlicher Feiertag.