Ein paar besonders schöne Fleckchen Erde
Eine malerische Wanderung vom Olympiasee zum Starnberger See und Ammersee
München Der Titel des A4-Buches im Querformat mit weichem Umschlag ist ein wenig irreführend: „Eine Wanderung vom Olympiasee zum Starnberger See und Ammersee“haben die beiden Autoren Hans-Ulrich Schmidt und Gerhard Ongyerth das Werk genannt. Wer sich darunter einen durchgehenden, verketteten Weg von einem See zum anderen vorstellt, liegt falsch.
Das Buch beinhaltet vielmehr schöne, interessante, idyllische Plätze im Großraum München, für die es sich lohnt, ein Stück Weg auf sich zu nehmen. Mit dabei sind auch einige Ziele in unserer Gegend; von Andechs über Herrsching nach Dießen und am westlichen Ammerseeufer hinauf bis wieder hinüber nach Inning. Das Besondere ist die Art, wie diese Plätze dem Leser und vor allem Betrachter nahegebracht werden. Architekt Hans-Ulrich Schmidt führte auf seinen Reisen als Leitender Ministerialrat bei der Obersten Baubehörde im Bayerischen Innenministerium immer Malutensilien mit. Hatte er ein besonders schönes Fleckchen Erde, einen „Malerwinkel“entdeckt, so packte er alles Nötige aus und skizzierte an Ort und Stelle – mit Aquarellfarben auf endgültiges Papier. Ohne Bleistift-Vorzeichnung entstanden so mehr als 2500, meist auf das Wesentliche reduzierte Aquarelle.
Da gibt es beispielsweise den „Abend am Ammersee“, für den Schmidt fast ausschließlich Rot- und Brauntöne verwendet hat, und der Schnee auf den Bergen in der Ferne durch schlichtes Weglassen jeglicher Farbe sichtbar gemacht wird. „Ein Aquarell besteht aus Papier, Wasser und Farbe“, sagt der Maler über diese Kunst des Weglassens. Gerhard Ongyerth oblag es, Schmidts Skizzen zu beschreiben. Vor allem aber war es an dem Geografen und Denkmalforscher, die darin mehr oder weniger versteckten Orte und Landschaften gemäß seiner Profession zu beschreiben. So lernt der Leser bei der Skizze „Ammersee von Utting“, dass das Gemeindegebiet altes Siedlungsland ist, worauf Keltenschanze und Römerstraße hinweisen.
Ongyerth beschreibt weiter, wie Utting zum Sommerwohnsitz von Künstlern und Erholungssuchenden wurde, gefördert auch durch die 1903 eröffnete Bahnlinie.
Insgesamt solle dieser besondere Reiseführer Anregungen geben für die Begegnung mit inspirierender Landschaft und schönen Orten, wünschen sich die beiden Autoren.
Info Hans Ulrich Schmidt, Gerhard Ongyerth: „Eine Wanderung vom Olympiasee zum Starnberger See und Ammersee“; außergewöhnlicher Reise führer mit Aquarellskizzen und geografi schen/geschichtlichen Beschreibungen der skizzierten Orte, erschienen im Volk Verlag München.