Damit die Taucher rasant vor Ort sind
Die Wasserwacht Schondorf segnet am Sonntag das neue Fahrzeug
Innen riecht’s nach neuem Auto und vielleicht ein wenig nach dem Gummi der Taucheranzüge. Andreas Ficht kann in dem neuen Sprinter aufrecht stehen und auch die Ausrüstung der Taucher ist mit einem Schnellverschluss sofort aus der Verankerung gelöst. Der Technische Leiter der Wasserwacht Schondorf freut sich über das neue Fahrzeug für die Schnelle Einsatzgruppe (SEG) Wasserrettung, die in Schondorf stationiert ist. Es ersetzt ein 15 Jahre altes Vorgängerfahrzeug. Finanziert werden derartige Fahrzeuge vom Innenministerium.
Jeder kennt die Wasserwachtstationen in den verschiedenen Orten. Dort „wachen“die ehrenamtlichen Wasserwachtsmitglieder samstags und sonntags sowie an den Feiertagen über Strandbäder und den See. Von 9 bis 18 Uhr sei besetzt, sagt Ficht. Was ist dann die Aufgabe einer SEG? Der Technische Leiter der Kreiswasserwacht, Siegfried Dumbsky erläutert die Struktur der Wasserwacht: Es gebe die stationäre Wachstation, und es gebe mobile Einheiten. Am Ammersee existiere noch eine SEG in Dießen und auch in Kaufering und Landsberg sei eine entsprechende Einheit.
Mitglieder der SEG sind nicht nur Wasserwachtler aus Schondorf, sie kommen beispielsweise auch aus Eching, Utting oder Dießen. Die Schondorfer Gruppe hat eine Stärke von rund 20 Personen, davon sechs Schondorfer Taucher und zwei Dießener, die die Tauchausbildung haben. Die Ausbildungen Rettungsschwimmer und dann Wasserretter sind die Basis. Tauchen ist die Kernkompetenz der SEG Wasserrettung. Die Taucher kommen zum Einsatz, wenn es beispielsweise heißt: „Person im Wasser“oder „Pkw im Wasser“. Rund zwei Jahre dauert laut Ficht die entsprechende Taucherausbildung, und in der Zeit heißt es für das ehrenamtliche Mitglied, alle 14 Tage das Wochenende auf Seminar zu verbringen. „Es müssen 30 Tauchgänge absolviert werden.“
Das neue Fahrzeug ist in einer der ehemaligen Feuerwehrgaragen am Rathaus geparkt, neben dem Sprinter liegt ein Boot auf einem Anhänger, welches ebenfalls sofort einsatzbereit ist. Mit von der Partie sind so auch ein Bootsführer und Signalmann (früher Leinenführer). Die Schnellen Einsatzgruppen sind nicht nur für ein Gewässer zuständig: „Die SEG fährt von Kinsau bis Kaufering oder auch rüber zum Pilsensee“, erzählt Dumbsky.
Und sie sind nicht nur im Sommer unterwegs: Eingebrochene Schlittschuhläufer aus dem Eis zu holen, ist eine weitere Aufgabe. Alarmiert werden die Schnellen Einsatzgruppen über die Integrierte Rettungsleitstelle (ILS) in Fürstenfeldbruck. Und Dumbsky betont wieder, wie wichtig es sei, die 112 und nicht den Polizeinotruf zu wählen. Denn die Polizei müsse dann wieder bei der ILS anrufen und so könne wertvolle Zeit verstreichen. Die Schondorfer Wasserwacht – es sind 415 Mitglieder, von denen 44 aktiv im Einsatz sind – feiert die Segnung des neuen Fahrzeugs am Sonntag, 9. Juli. Ab 10 Uhr wird das Fest mit Weißwurstfrühstück und Blasmusik an der Wasserwachtstation abgehalten. Für die Kinderanimation sorgt die Jugendgruppe mit Hüpfburg und Torwandschießen.