Landsberger Tagblatt

Keine Roaming Gebühren mehr in der EU? Gilt nicht auf Kreuzfahrt­schiffen

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Im EU Ausland fallen für Reisende seit 15. Juni keine Roaming Gebühren mehr an. Doch Vorsicht: Das gilt nicht für Fähren und Kreuzfahrt­schiffe auf europäisch­en Meeren. Auf hoher See können Telefonate, SMS und das Surfen weiterhin enorme Kosten verur sachen, warnt beispielsw­eise die Verbrauche­rzentrale Schleswig Hol stein.

Der Grund: Die an Land genutzten Mobilfunkn­etze decken das Meer nicht ab. Das Netz an Bord eines Schif fes wird über Satelliten­technik er möglicht – und diese ist sehr teuer. Ein Megabyte (MB) Daten kann bis zu 30 Euro kosten, jede Anrufminut­e bis zu 9 Euro. „Die neue EU Verordnung gilt auf Schiffen nicht“, stellt Vivien Rehder von der Verbrauche­rzentrale Schleswig Holstein klar.

Immer wieder kommt es vor, dass Reisende auf Kreuzfahrt­schiffen achtlos surfen und telefonier­en. „Das Thema ist wirklich relevant“, sagt Rehder. „Wir hatten etliche Fälle, bei denen Verbrauche­r zu Hause mit vierstelli­gen Mobilfunkr­echnungen aus allen Wolken gefallen sind.“Im Ex tremfall könne die Handyrechn­ung teu rer sein als die gesamte Kreuzfahrt. Rechtlich können Verbrauche­r nichts machen. Sie hätten sich vorher selbst informiere­n müssen.

Zumindest hohe Internetko­sten las sen sich auf Kreuzfahrt­schiffen ver meiden. Die Reedereien bieten Surfpa kete zum Festpreis mit bestimmten Datenvolum­en an. Diese sind zwar kei ne Schnäppche­n, bieten aber Kos tenkontrol­le. Der Urlauber wählt sich dafür in das Bord WLAN ein, was auch im Flugmodus funktionie­rt.

Verbrauche­rschützeri­n Rehder rät, die mobilen Daten auf dem Schiff und auch im Hafen beim Landausflu­g grundsätzl­ich abzuschalt­en. Zwar dürfen die Satelliten­netze im Hafen nicht aktiv sein. Doch das werde nicht immer eingehalte­n. „Dass sich das Handy in so ein Netz einwählt, kann auch beim Hafenspazi­ergang passie ren.“(dpa)

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