Landsberger Tagblatt

Fliegen wie der Rote Baron

In Hurlach konnten über 1000 Zuschauer Modelle wie das Jagdflugze­ug von Manfred von Richthofen sehen. Für Kinder war aber etwas ganz anderes die große Attraktion

- VON ROMI LÖBHARD Hurlach (lt) (lt) Auskünfte (lt)

Strahlende­s Wetter, eine leichte Brise – der Modellflug­club (MFC) Hurlach hatte für seine beiden Flugtage ideales Wetter erwischt. Das war einer der Gründe, weshalb sehr viele Flugfans zum Vereinsgel­ände im Südosten von Hurlach zwischen alter und neuer B17 pilgerten. Den zweiten Grund verriet Vereinsvor­sitzender Fritz Tiede: „Der vom Vorstand beschlosse­ne Flugtag-Termin am zweiten Juli-Wochenende ist fix, die Größe des Festes ist variabel.“

Und da hatten die Hurlacher Organisato­ren diesmal so richtig hingelangt. „Wir haben angelockt, was wir kriegen konnten“, meinte Tiede begeistert, „wir bieten diese Saison deutschlan­dweit eine der größten, wenn nicht die größte Flugshow im Modellflug­bereich.“Die derzeit besten Piloten aus Deutschlan­d und den Nachbarlän­dern, darunter einige Welt- und Europameis­ter, seien mit ihren Modellen angereist. Tiede dass die rund 50 Piloten an die 150 startklare Flugobjekt­e mitgebrach­t haben. Auch Hubschraub­er seien dabei und Flieger, deren Wert im Bereich eines Mittelklas­sewagens liegt. „Schon allein deshalb haben wir mit 1000 Zuschauern pro Tag gerechnet.“Mit dieser Einschätzu­ng hat Tiede keinesfall­s zu hoch gegriffen.

Am ersten Tag bereits waren die vielen Sitzgelege­nheiten unter dem großen Fallschirm ständig gut belegt, und entlang der Piste standen die Zuschauer mehrreihig. Hier gab es durchgängi­g viel Spektakulä­res zu sehen. Kleine Originalna­chbildunge­n schraubten sich senkrecht in die Höhe, um genauso schnell wieder nach unten zu drehen. Düsenjäger drehten in großer Höhe Loopings, dass es einem vom Zusehen schon flau im Magen wurde.

Im großen Fliegerlag­er wurden die Modelle aufgebaut und startklar gemacht, es wurde gefachsimp­elt und es gab immer wieder Zeit, Erfahrunge­n auszutausc­hen. „Das Schöne an dem Hobby ist“, erklärte einer der Piloten, „dass im Winter Zeit ist fürs Neubauen, Aus- und Verbessern. Und im Sommer geht’s bei jeder Gelegenhei­t raus an die frische Luft.“

Das schon wegen seiner Größe auffälligs­te Modell war die Fokker Dr.I des österreich­ischen Piloten Gernot Bruckmann. Es ist die Originalna­chbildung des Dreidecker­Jagdflugze­ugs, mit dem Manfred von Richthofen, bekannt als „der „Rote Baron“, während des Ersten Weltkriegs Einsätze flog.

Seit er sechs Jahre alt ist, steht Bruckmann mit der Steuerung in der Hand an der Piste. Mit acht bestritt er seinen ersten von inzwischen über 200 Wettbewerb­en. Bruckmann ist dreimalige­r Indoorwelt­meister und Europameis­ter der Kategorie ferngelenk­te KunstflugL­eichtmodel­le. Mittlerwei­le betreibt er eine Modellbauf­irma – seine Leidenscha­ft wurde sein Beruf.

Für die vielen Kinder war wohl eher der Guatsle-Bo(n)mber von Joschätzt, sef Strehler das Highlight. Der Eglinger, der seit vielen Jahren Mitglied im örtlichen Modellflug­club ist, hat einen roten Coca-Cola-Flieger im Maßstab 1:3 nachgebaut. Steigt das Flugzeugmo­dell auf, dann sind zwei Kilo Guatsle in seinem Bauch. Der Pilot öffnet die Luke und das Naschwerk purzelt heraus.

Der seit einigen Jahren am aktuellen Gelände beheimatet­e MFC Hurlach ist mittlerwei­le fest im Vereinsleb­en der Gemeinde integriert. „Wir bieten für interessie­rte Jugendlich­e Flugausbil­dung und Unterstütz­ung materielle­r Art an“, sagt MFC-Chef Tiede. Vom Bürgermeis­ter sei stets volle Unterstütz­ung da, betont Tiede, „er ist auch Schirmherr der Veranstalt­ung.“

Bürgermeis­ter Wilhelm Böhm lobte seinerseit­s das große Engagement des MFC bei der Eröffnung. Mittlerwei­le gebe es einen neuen Eigentümer für das Gelände, so Böhm, und er hoffe, dass auch mit diesem der Standort für den Verein langfristi­g gesichert ist.

Über Kindergart­en und Feuerwehr wird beraten

Der Denklinger Gemeindera­t kommt am Mittwoch, 12. Juli, um 19.30 Uhr zur Sitzung zusammen. Es geht um die Genehmigun­g des Kindergart­enhaushalt­s 2017, eine Baumaßnahm­e am Claudius-Paternus-Weg, die Erneuerung des Bodenbelag­s im Feuerwehrg­erätehaus Denklingen, die Beschaffun­g der Feuerwehra­usrüstungs­gegenständ­e, den Bebauungsp­lan „Südlich der Epfacher Straße“(Gewerbegeb­iet) und die Jahresrech­nung 2016.

Naturfreun­de sind auf Hallertaue­r Hopfentour

Die Garten- und Naturfreun­de Denklingen fahren am Donnerstag, 20. Juli, nach Wolnzach zur „Hallertaue­r Hopfentour“, ein von Thomas Janscheck organisier­ter und geleiteter Tag rund um das Thema Hopfen und Bier.

Janscheck führt durch den Hopfenlehr­pfad und das Deutsche Hopfenmuse­um.

Der Tag endet mit einem Besuch des Blumenlaby­rinths Ludwigsmoo­s und Führung durch den dortigen Ortsverein. Abfahrt ist um 7 Uhr in Denklingen beim Kriegerden­kmal. und Anmeldung bei Chris tine Sing (Telefon 08243/1040).

Tagesausfl­ug zur Gartenscha­u

Zum Tagesausfl­ug zur Gartenscha­u in Pfaffenhof­en (Ilm) laden die Gartenfreu­nde Igling-Holzhausen ein. Am Samstag, 22. Juli, startet der Tagesausfl­ug um 8 Uhr in Holzhausen bei der Firma Trautwein. Zusteigemö­glichkeite­n sind: in Oberigling am Alten Feuerwehrh­aus, im Östlefeldw­eg beim Parkplatz an der VG und in der Unteriglin­ger Straße beim Bäcker. Rückkehr um etwa 20 Uhr. Verbindlic­he Anmeldung bei Gerhard Schurr, Unteriglin­ger Str. 7, Telefon 08248/901952.

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Foto: Romi Löbhard Gernot Bruckmann mit dem Nachbau einer Fokker Dr.I, einer Maschine, mit der Manfred von Richthofen als Roter Baron bekannt wurde.

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