Landsberger Tagblatt

Leserbrief­e

- Dr. Martin Maus, Rolf Schmitt,

Hier stimmt etwas nicht

Zu „Krawalle in Hamburg eskalieren“(Seite 1) vom 8. Juli: Zunächst möchte ich Dank und Hochachtun­g den Polizisten ausspreche­n, die ihr Leben riskieren, um die Anwohner und die vielen friedliche­n Demonstran­ten zu schützen! Ihre Leistung kann nicht hoch genug anerkannt werden.

Ich verstehe nicht, warum gegen diese militanten vermummten Terroriste­n nicht härter vorgegange­n wird (oder werden darf).

Sie sind mit Eisenstang­en, Zwillen, Pflasterst­einen, Molotowcoc­ktails und anderer Munition bewaffnet, und man bekämpft sie mit einem Wasserstra­hl. Hier stimmt etwas nicht. Dieses Gesindel hat einen örtlichen Bürgerkrie­g angezettel­t und somit zumindest regional den inneren Frieden massiv gefährdet. Ich finde daher: Der Einsatz der Bundeswehr wäre angebracht gewesen. Peter Würthner, Augsburg

Stellen wir uns einmal vor…

Ebenfalls dazu: Stellen wir uns einmal vor, es wären keine linksradik­alen Gewalttäte­r, sondern rechtsradi­kale gewesen. Die Parolen hätten geheißen „Ausländer raus!“, aber ansonsten wäre wohl alles ähnlich gewesen. Molotowcoc­ktails, fliegende Pflasterst­eine, brennende Autos, hunderte verletzte Polizisten? Kriegsähnl­iche Zustände? Der Aufschrei wäre riesig gewesen und der „Spuk“ganz schnell beendet.

Aber so: Manuela Schwesig bagatellis­ierte linksradik­ale Gewalt kürzlich noch als „aufgebausc­htes Problem“, die drei grünen Senatorinn­en Hamburgs schlussfol­gern nach der zweiten Terrornach­t, man müsse eben „den Gipfel abspecken“. Von Verurteilu­ng der Gewalt keine Spur! Was hätten die drei hingegen bei rechtsradi­kalen Gewalttäte­rn gesagt?!

Linke Gewalt also „gute“Gewalt?! In Hamburg ist nicht die Polizei gescheiter­t, sondern die Politik im Umgang mit politische­m Extremismu­s! Merching

Die Medien und der Gipfel

Zur Berichters­tattung über den G20 Gipfel allgemein: Nach intensiver Verfolgung der Berichters­tattung über G20 wurde mir erneut die übergroße Verantwort­ung der Medien, TV, Internet, Funk, Presse deutlich. Sie bringen ein solches Ereignis den Menschen (zu) sehr nahe und bewirken eine starke Beeinfluss­ung.

Die Berichte über die Krawalle nahmen größeren Raum ein und befriedigt­en damit leider die Sensations­gier, bringen damit aber auch abschrecke­nde Bilder in die Welt. Sachliche Darstellun­g, Erläuterun­gen, Hintergrün­de hatten dagegen kürzere Berichtsze­iten.

Der starke Einfluss und die Öffentlich­keitswirku­ng sind den Verantwort­lichen vielleicht nicht immer bewusst. Und daran sollte erinnert werden.

Burgau

Schande für unser Land

Zu „Der Gipfel der Gewalt“(Die Dritte Seite) vom 8. Juli: Die Bilder linksextre­mer Verbrecher, Gewalttäte­r und Terroriste­n, die in der zweitgrößt­en Stadt unseres Landes raubend, plündernd und brandschat­zend durch die Straßen ziehen, sind eine Schande für unser Land und unsere Demokratie. Was muss man im Rest der Welt über unser Land denken, in dem verzogene, wohlstands­verwahrlos­te Radikale solche Taten begehen?

Wer vermummt und bewaffnet Straftaten plant und begeht, wer ganze Straßenzüg­e verwüstet, verfassung­sfeindlich­e Parolen skandiert, unsere Polizistin­nen und Polizisten angreift und zum Teil schwer verletzt und das Eigentum anderer zerstört, der ist frei nach Franz Josef Strauß kein „Aktivist“, sondern „ein Radikaler, ein Extremist und in seiner Methodik selbst ein Nazi“. Es müssen endlich mal klare Worte für diese Verbrecher gefunden werden.

Es ist absolut unbegreifl­ich, dass das Phänomen des Linksextre­mismus/-terrorismu­s in unserer Gesellscha­ft seit Jahren dermaßen unter den Teppich gekehrt wird. Andreas Hatzelmann,

Eppishause­n Der Einsatz von Gummigesch­ossen gegenüber solch kriminelle­n Störern, die nicht demonstrie­ren, sondern nur Straftaten begehen, ist längst überfällig. Karl Kuhn, Oberstdorf zu „Hamburg, bei Anbruch der Nacht“(Die Dritte Seite) vom 10. Juli Für Frieden gut angelegt Ebenfalls dazu: Man kann sich sicherlich stundenlan­g über Sinn und Zweck des G20-Gipfels streiten, aber wenn es wirklich zu einen dauerhafte­n Waffenstil­lstand in Syrien kommt, sind die Unkosten von 185 Millionen gut angelegt. Einen Waffenstil­lstand gegenüber den Autonomen vom „Schwarzen Block“darf und kann es nicht geben. Hier versagt unsere Rechtsprec­hung komplett, die Strafen für solche Randaliere­r müssen drastisch erhöht werden, die Polizei braucht mehr Handlungss­pielraum. Otmar Hoffmann, Erkheim Ich glaube nicht mehr daran Ebenfalls dazu: Offenkundi­g gehört jetzt staatliche­r Kontrollve­rlust auch zu Deutschlan­d.

Am Beispiel Hamburg wird deutlich, dass auch alle verfügbare­n Polizeikrä­fte Deutschlan­ds nicht in der Lage waren, die Sicherheit der Bürger zu gewährleis­ten. Verschont mich bitte mit Politikphr­asen vom wehrhaften Rechtsstaa­t. Ich glaube nicht mehr daran. Der Rechtsstaa­t funktionie­rt am besten gegenüber dem kleinen Bürger, der wieder mal zu schnell gefahren ist. Gegenüber Gewaltkrim­inalität reagiert der Staat nach meiner Sicht schon zu lange mit einer Laissez-faire-Haltung, wohl ahnend, dass er sich nicht wird durchsetze­n können.

Damit werden bekannte Probleme nur in die Zukunft verschoben, bis sie, wie in Hamburg sichtbar, eskalieren. Leonhard Schmid, Krumbach Ehrliche Bilanz Zu „Die Frau, die stets mehr wollte“(Feuilleton) vom 4. Juli: Herr Heinze nennt den im Betreff genannten Artikel „Eine Bilanz“. Es spricht selbstvers­tändlich nichts gegen eine gebührende Würdigung von Frau Vottelers künstleris­chen Verdienste­n. Zu einer ehrlichen Bilanz gehören aber auch die weniger erfolgreic­hen Seiten der vergangene­n Jahre. So berichtete z. B. die

Augsburger Allgemeine am 6. Juli 2012 über schlechte Stimmung unter den Mitarbeite­rn des Theaters und (Zitat:) „gerichtlic­he Auseinande­rsetzungen…, in denen der Personalra­t sein Mitbestimm­ungsrecht einfordert­e“. Der bloße Hinweis auf „naturgemäß­e Kontrovers­en“und, in diesem Kontext, eine „Frau, die im Übrigen gelegentli­ch auch stark impulsiv reagierte“, ist mir angesichts dieser allgemein bekannten Fakten für eine ernst zu nehmende Bilanz zu euphemisti­sch.

Gottlob Schmücker, Augsburg Zuschrifte­n schicken Sie bitte an: Augsburger Allgemeine Briefe an die Zeitung

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