Landsberger Tagblatt

Furcht in Japan vor Feuerameis­en

- (dpa) Bajic:

In Japan geht die Furcht vor eingeschle­ppten Roten Feuerameis­en um. Nachdem die bis zu sechs Millimeter großen aggressive­n Insekten, die ursprüngli­ch eigentlich in Südamerika beheimatet sind, in mehreren japanische­n Häfen wie Kobe und Tokio entdeckt worden waren, wurden rund ein Dutzend der Tiere nun auch in einer Lagerhalle in einer Stadt im Landesinne­ren ausgemacht. Takahiro Murakami, Ameisenexp­erte der Universitä­t Kyushu, mahnte die Bürger in einem Beitrag für Japans größte Tageszeitu­ng zur Ruhe. Die Wahrschein­lichkeit, von solchen Ameisen gebissen zu werden und daran zu sterben, sei gering. Die Ameisen injizieren ein Gift in die Beißstelle. Die Haut wird rot und brennt, es bilden sich Pusteln. Gefährlich ist dies vor allem für Allergiker.

Yomiuri Shimbun Um welche Art von Studien handelt es sich dabei?

Bajic: Es gibt beispielsw­eise Studien, bei denen die Patienten ein homöopathi­sches Medikament oder ein Placebo, also ein Scheinarzn­eimittel ohne Wirkstoff, erhalten. Die Patienten wissen aber nicht, ob sie nun ein homöopathi­sches Medikament oder ein Placebo bekommen.

Und wie ist das Ergebnis?

Bajic: Es zeigt, dass homöopathi­sche Mittel dem Placebo überlegen sind – sie also eine Wirkung haben. Zum anderen gibt es Studien aus der sogenannte­n Versorgung­sforschung.

Was ist das?

Bajic: Die Versorgung­sforschung untersucht mit großen Patientenz­ahlen unter anderem, wie gut die medizinisc­he Versorgung wirkt. Und dabei kam heraus, dass die Homöopathi­e in der ärztlichen Praxis sehr wohl einen therapeuti­schen Nutzen bringt, der mit dem Nutzen der konvention­ellen Medizin vergleichb­ar ist – jedoch mit deutlich weniger Nebenwirku­ngen.

Welches Prinzip steckt eigentlich hinter der Homöopathi­e?

Bajic: Die Grundlage der Homöopathi­e bildet das Ähnlichkei­tsprinzip. Es besagt, dass ein Wirkstoff, der bei gesunden Menschen krankhafte Symptome auslöst, einen Kranken, der die gleichen Symptome zeigt, heilen kann. Oder seine Symptome zumindest deutlich lindert. Der Wirkstoff wird dann in potenziert­er, das heißt verdünnter bis sehr stark verdünnter und verschütte­lter Form verabreich­t.

Klingt ziemlich seltsam.

Bajic: Das mag sein. Es ist aber durch viele Studien belegt. Wichtig ist, dass der homöopathi­sche Arzt mit dem Patienten eine sogenannte Erstanamne­se erstellt, die ein bis zwei Stunden in Anspruch nehmen kann. Dabei wird die individuel­le Ausprägung der Erkrankung eines Patienten erfasst. Dann sucht der Arzt das nach dem Ähnlichkei­tsprinzip passende homöopathi­sche

Mittel. Aber noch einmal: Wissenscha­ftlich im Dunkeln liegt der genaue Wirkmechan­ismus der Arznei im Körper.

Ist es nicht merkwürdig, dass Sie nach einer Methode arbeiten, die nicht genau geklärt ist?

Rund 7000 Ärzte praktizier­en in Deutschlan­d die Homöopathi­e. Warum? Weil sie wirkt. Das ist das entscheide­nde Kriterium. Je nach individuel­lem Fall wird die Homöopathi­e allein, ergänzend zur konvention­ellen Therapie oder eben gar nicht angewendet. Wie ich es bereits anführte: Narkoseärz­te befinden

sich in einer ähnlichen Situation. Trotzdem würde ihnen niemand übel nehmen, dass sie ihre – sehr wichtige – Arbeit verrichten.

Das Mischungsv­erhältnis C12 bzw. D24, das ja in der homöopathi­schen Therapie durchaus angewandt wird, entspricht einem Tropfen des unverdünnt­en Wirkstoffe­s im Atlantisch­en Ozean. Wie erklären Sie sich als naturwisse­nschaftlic­h ausgebilde­te Medizineri­n eine heilende oder zumindest lindernde Wirkung?

Bajic: Die Kritik an Homöopathi­e bezieht sich im Wesentlich­en auf die sogenannte­n Hochpotenz­en. Das

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