Wenn die Aula zum Zoo wird
Ein hinreißend amüsanter „Karneval der Tiere“in der Realschule Kaufering
Kaufering
Wer diese Veranstaltung im Rahmen der Kreiskulturtage verpasste, der hatte was versäumt: Die Städtische Sing- und Musikschule Landsberg packte einen ganzen Zoo ein und feierte in der Aula der Realschule Kaufering ausgiebig und unterhaltsam Karneval – und das war hinreißend amüsant.
Zunächst entführten acht bestens vorbereitete Pianistenhände mit zwei Sätzen aus der Peer Gynt Suite in das romantische Norwegen von Edvard Grieg. Aber dann zog der stolze König der Tiere in die Manege ein und eröffnete „Le Carnaval des Animaux“, den Karneval der Tiere, den Camille Saint-Saëns so wunderbar lautmalerisch vertont hat. Und wer anders als Loriot könnte da einen geeigneten Text dazu verfassen? Wird dieser Text dann auch noch so fantastisch vorgetragen, wie es die Geschwister Allegra-Margaux und Cedric Skiebe bei der Aufführung in Kaufering machten, dann ist fröhliche Unterhaltung garantiert. Es war ein richtiges kleines Theaterstück, das die beiden ohne viel Bewegung, nur mit Stimmenimitat und Minenspiel aufführten. Kleine Requisiten wie ein Hut oder lange Ohren trugen zusätzlich zur Erheiterung des geneigten Publikums bei. Die Musiker, Schüler aus allen musikalischen Bereichen der Landsberger Musikschule, waren so zahlreich, dass sie nicht alle genannt werden können. Deshalb gibt es allgemeine Bewunderung für den gesamten beteiligten Nachwuchs und die beiden „Dompteure“Birgit Abe und Maximilian Hofbauer. Birgit Abe führte das feine Kammerorchester, in dem sich Jugendmusiziert-Preisträger die Hand gaben, sicher durch die Manege mit all den ungewöhnlichen, mit seltsamen Eigenheiten behafteten Tieren. Und die Klavier-Institution Maximilian Hofbauer hatte den von ihm arrangierten Pianistencocktail mit 88 Spieler- und Kompositionswechseln (wer hat alle Musikfragmente erkannt und konnte sie zuordnen?) mit seinen Schülern hervorragend vorbereitet. Und falls sich jemand fragen sollte, was das Konzert mit „Schnittstelle Heimat“zu tun hatte: Musik ist Heimat, nicht nur für die Seele, sondern auch für Körper und Geist.